Manche mögen ´s bunt

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.948 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Naan83.

  • Nach dem Scharfblättrigen Schwärztäubling (Russula acrifolia) und dem Kohlen-Täubling oder Lachsblättrigem Schwärztäubling (Russula anthracina) im Beitrag http://www.pilzforum.eu/board/showthread.php?tid=24906 hier drei weitere Vertreter dieser Gruppe


    Ein weit verbreiteter und bekannter Schwärztäubling, mit mildem bis leicht scharfem Geschmack, dessen Fleisch bei Verletzung zunächst rosarötlich und dann schwarz anläuft


    Dickblättriger Schwärztäubling (Russula nigricans)



    Die gleiche Fleischverfärbung jedoch scharfen Geschmack und viel dichter stehende Lamellen besitzt der nächste Vertreter


    Dichtblättriger Schwärztäubling (Russula densifolia)



    Der nächste Pilz lief innerhalb von 10 Min. schwarz an, ohne vorher zu röten. Sein Geschmack war absolut mild. Widersprüchliche Angaben in der Literatur lassen noch Restzweifel an der Bestimmung.


    Rauchbrauner Schwärztäubling (Russula cf adusta)



    Auch den gemeinen Stinktäubling (Russula foetens) hatte ich bereits gezeigt und auf Verwechselungsmöglichkeiten hingewiesen http://www.pilzforum.eu/board/showthread.php?tid=25011


    Eine der ähnlichen Arten, jedoch mit intensivem Bittermadelgeruch ist der


    Mandeltäubling (Russula grata) oft noch laurocerasi



    Einen ähnlichen jedoch schwächeren Geruch und braungefleckte Lamellenschneiden besitzt der


    Morsetäubling (Russula illota)



    Weiße Lamellen, sehr scharfer Geschmack und vorkommen im Nadelwald kennzeichnen die folgende Art


    Kirschroter Speitäubling (Russula emetica var. emetica)



    Eine Laubwaldart auf eher basischen Böden, mit hellen Lamellen und ebenfalls scharfem Geschmack ist dem Buchen-Speitäubling sehr ähnlich


    Gilbender oder gelbfleckender Täubling (Russula luteotacta)



    Bei Verletzung oder im Alter läuf dieser jedoch intensiv gelb an, was ihn in diesem Zustand fast unverwechselbar macht



    Ein weiterer scharfer Täubling mit hellen Lamellen ist eventuell mit ausgeblassten Exemplaren des Sonnen-Täublings (Russula solaris) zu verwechseln. Dessen Lamellen werden jedoch im Alter hell ockergelb und er ist normalerweise intensiver gefärbt.


    Blassgelber Täubling (Russula raoultii)



    Ein Beispiel für die verwirrende Farbenvielfalt, ebenfalls mit sehr scharfem Geschmack, aber einem einprägsamen, fruchtigen Geruch, liefert der


    Stachelbeertäubling (Russula queletii)



    Hier blassere Exemplare mit immer noch intensiv rotvioletten Stielen



    Der schoss den Vogel ab und wurde zur Sicherheit mikroskopiert, obwohl der fruchtige Geruch in die richtige Richtung wies



    Ein Täubling mit ähnlich verwirrender Farbenpracht mit meist violettlich gefärbten Stielen und mildem Geschmack kann eine Größe von mehr als 20 cm erreichen


    Rotstieliger Leder-Täubling (Russula olivacea)



    Mit Phenol färbt sich sein Stiel violettrot



    Zum Abschluss ein weiterer milder Täubling, der meist bei Birke und Buche vorkommt und den ich im Fichtenwald makroskopisch nicht erkannte, obwohl ich ihn schon oft gesehen habe. Sein Hut ist meist etwas runzlig, seine Lamellen bei Reife ocker gefärbt und sein jung roter Hut wird bald orangerot. Im Hutzentrum könne die Rottöne zu ocker ausblassen. Hätte ich frühzeitig auf die teilweise rötlichen Lamellenschneiden geachtet, wäre mir eine halbe Stunde am Mikroskop erspart geblieben.


    Ziegelroter Täubling (Russula velenovskii)



    Hier noch in typischer Erscheinungsform bei Birke



    LG Karl

  • Hallo Karl,


    ja so schön bunt mag ich's auch. ;) Ein schöner Bericht, in welchem Zeitraum hast du diese Kollektionen erbeutet? Ich habe gestern gerade mal ein Exemplar des Grasgrünen gefunden, ist irgendwie Ebbe gerade.. :/


    Beste Grüsse,


    matze

    Glucken-Counter 2010: 8 ;)
    Glucken-Counter 2011: ca. 12 :)
    Glucken-Counter 2012: schwer zu sagen, Saison war früh zu Ende :D
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    Glucken-Counter 2014: was nicht ist kann ja noch werden..

  • Hallo Karl,
    deine Täublingsreihe hier im Forum ist wirklich großartig. Eine klasse Ergänzung zu der Serie im Tintling.
    Leider bin ich mit der Vielfalt überfordert, aber Beiträge wie dieser und dein letzter sind für mich wirklich eine große Hilfe und Bereicherung.
    Wenn es irgendwie geht, fände Ich eine Verlinkung deiner Beiträge untereinander oder sogar zu den Pilzportraits toll. Wenn man gezielt im Forum nach Täublingen guckt und deine Beiträge prompt gebündelt finden könnte, das wär klasse. Ich halte deine Beiträge für sehr lehrreich.


    Danke und lieber Gruuz
    Fips

  • Hallo Karl,


    vielen Dank für den schönen Beitrag! :sun:


    Ich kann Fips nur beipflichten: Deine anschaulichen Vorstellungen von Täublingsarten sind sehr gelungen - gerne immer mehr davon! :thumbup:


    Ich persönlicn mag ja den Geruch vom Stachelbeertäubling ganz besonders gerne, so dass ich an jedem den ich finde schnuppern muss. ;)