Wie lange wächst eigentlich ein...

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.177 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Stoodge.

  • ... Röhrling?


    Jetzt mal herausgegriffen aus aktuellem Anlass. Heute habe ich in einer Bilderbuch-Waldschonung aus Nadelbäumen eine ganze Batterie von Babyröhrlingen gefunden, wirklich viel zu sehen war noch nicht außer der Huthaut und da würde ich spontan auf Steinpilze und Hexen tippen.


    Nun die Frage aller Fragen - wie lange wächst denn so ein großer Röhrling, bis er vom Knopf (1x1 - 2x2cm ungefähr) zum stattlichen Pilz herangewachsen ist?


    Lg
    Sonja


  • So lange bis ihn dir einer vor der Nase weg schnappt. :D
    Nee mal im Ernst ich hab das noch nciht beobachtet, doch ein "stattlicher" Pilz enthält nur mehr Wasser und nicht mehr Nährstoffe. Habe ich mal irgend wo gelernt.

  • Hi!
    Ich habe kürzlich dasselbe Waldstück an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen frequentiert. Da gab es eine Stelle, an der ich einen großen Steinpilz entnommen hatte und 24h später gleich daneben sich eine Kugel durch den Boden schob, von der tags zuvor definitiv noch nichts zu sehen war. Die Kugel war ein junger Steini, der in 24h also ca 3cm an Höhe gewonnen hatte. Das ganze in den Bergen mit massig Regen und milden Temperaturen.

    LGs Patrick

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    das lässt sich, soweit ich weiß, absolut gar nicht vorhersagen. Vor allem kommt es auf das Klima an. Bei großer Hitze bei gleichzeitiger Trockenheit wird ein Pilz gar nicht wachsen. Es kann gut sein, dass er auf halbem Wege vertrocknet. Genauso gut ist es wohl möglich, dass er eine Wachstumspause einlegt, um später fortzufahren. Genauso wichtig wie das Klima ist vermutlich die Nährstoffzufuhr. Je mehr Nährstoffe Boden und / oder Mykorrhiza-Partner abgeben, desto schneller kann der Pilz gedeihen. Eine geringe Temperatur gepaart mit viel Feuchtigkeit sind wohl die besten Bedingungen für ein schnelles Wachstum.


    LG, Jan-Arne


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  • Nee mal im Ernst ich hab das noch nciht beobachtet, doch ein "stattlicher" Pilz enthält nur mehr Wasser und nicht mehr Nährstoffe. Habe ich mal irgend wo gelernt.


    Dazu spukt schon seit längerer Zeit eine Frage durch meinen Kopf....


    Sind kleine grüne knollenblätterpilze potenter als große?


    Grüße karsten

  • Ich glaube das entscheidende beim Wachstum ist die relative Luftfeuchte, Temperatur und der Wind.


    Bei durchgehenden Tagesmittelwerten von 20 °C (nachmittags 25 °C, nachts 15 °C), feuchter Luft (60-100%), Windstille, brauchen Boleten 3-6 Tage für einen Höhengewinn von 10cm. Das wären nahezu perfekte Bedingungen, wie sie aber selten vorkommen.


    Sobald ein Parameter abweicht, dauert es eben länger. Da reicht schon ein leicht böiger Wind oder ein Hitzetag mit trockner Luft aus und es dauert alles paar Tage länger.


    Da in meinem Garten lange Zeit Flockenstielige Hexenröhrlinge wuchsen, konnte ich auch folgende Feststellung machen:
    Im späten Oktober, bei Tagesmittelwerten von 8 °C, leichtem bis mäßigem Wind, einige wenige Schauer, wuchsen die kleinen Knöpfe pro Tag nur 1-2mm und gingen mit einer Höhe von knapp 1cm nach zwei Wochen schließlich nacheinander ein.


    Viel Regen ist glaube ich nur für das Auslösen des Pilzwachstums entscheidend, fördert die Schnelligkeit WÄHREND des Wachsen aber nicht übermäßig.


    Vg, sachse

  • Das glaub ich allerdings nicht. Speziell Boletus edulis kann in nur 2 Tagen von 0 auf ausgewachsen schießen. Dabei spielen weder aktuelle Temperatur noch Feuchtigkeit eine wesentliche Rolle. Es reicht wenn der Wachstumsschub vorher durch günstige Bedingungen initiiert wurde.


    Steht natürlich so in keinem Pilzbuch , ist aber das das Resultat meiner Beobachtungen aus 4 Jahrzehnten.


    Das ganze habe ich schon dutzende Male beobachten können , zuletzt erst vor wenigen Tagen. Freitag Morgen nichts zu sehen , Sonntag Vormittag an der selben Stelle ( übersichtlich , glatter harter Boden , so das man kleine Pilze keinesfalls übersehen kann wie an Laub-Gras oder Moosstellen ) 20 bereits überständige Fruchtkörper ( noch schön fest , aber Röhren bereits Richtung dunkelgrün)
    und nur einige wenige mittleren Alters die für mich noch zu gebrauchen waren. Letztes Jahr im August bei 30 Grad und alles staubtrocken an der selben Stelle genau die gleiche Situation. Hier wurde der Schub durch einen kräftigen Landregen 10 Tage vorher ausgelöst.

  • Dem kann ich mich leider nur anschließen.
    In meiner Steinpilzplantage fand ich um den 20. Juli herum eine große menge an B.Edulis.
    Da es eine sehr ordentliche Portion war, nahm ich die kleinsten(wie immer) nicht mit und bedeckte sie wieder mit Nadelstreu.
    Nach 4 Tagen, kam ich voller Vorfreude zurück und fand nur noch olle Kamellen mit Hutgrößen um die 25cm.
    Die waren aber beim besten Willen nichts mehr.
    Ich würd deswegen sagen; 2 Tage max. warten.


    VG
    Stoodge


    Bericht:
    http://www.pilzforum.eu/board/showthread.php?tid=24572