Russula pectinatoides = Kratzender Kamm-Täubling

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 4.056 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bernd Miggel.

  • Kratzender Kamm-Täubling
    Russula pectinatoides Peck


    Synonym
    Russula consobrina var. pectinatoides (Peck) Singer, Hedwigia 66: 205 (1926)
    Russula pectinata subsp. pectinatoides (Peck) Bohus & Babos, Annales Historico-Natureles Musei Nationalis Hungarici 52: 140 (1960)



    Klasse: Agaricomycetes
    Unterklasse: incertae sedis
    Ordnung: Russulales
    Familie: Russulaceae
    Gattung: Russula
    Untergattung: Sektion Ingrata



    Hut: bis 8cm Durchmesser jung halbkugelig, später ausgebreitet mit vertieften Mitte, glatt und matt bei Trockenheit, leicht schleimig bei Nässe, die Färbung ist eine Mischung aus Gelb, Ocker und Grau mit stark verdunkelten Mitte, der Rand ist schon bei jungen Exemplaren gerieft und verstärkt sich immer mehr mit den Alter die Huthaut ist bis zu zwei Dritteln abziehbar.


    Lamellen: weißlich und schnell rostfleckig, im Alter auch mit gelblichen Farben.


    Stiel: Weiß, und Hohl gekammert, an der Basis oft Rost-braun bis rötlich gefleckt (Merkmal).


    Fleisch: Weiß.


    Sporenpulver: cremefarben.


    Geruch: wird als fruchtig, gummiartig oder sogar an Bittermandel erinnernd beschrieben, mich erinnert er an Öl oder Diesel (Persönliches Empfinden?).


    Geschmack: Widerlich, für mich kaum zu beschreiben, erst mild nach längeren kauen empfindet man ein starken Kratzen im Rachen, Lamellen sind etwas schärfer als das Fleisch.


    Speisewert: nicht essbar.


    Vorkommen: der Kratzende Kamm-Täubling findet seinen Mykorrhiza Partner hauptsächlich bei der Eiche, aber auch bei andere Laubbäume ist der Pilz zu finden wie Buche, Hainbuche und Linde, seltener bei Fichte und Kiefer. Der Pilz bevorzugt lichte stellen mit licht sauren Böden, oft zu finden an Parks und Friedhöfe, Wegesränder oder Waldränder, grasige Stellen am Straßenrand. Seine Haupt Wachstum Zeit geht von Mitte Juni bis Oktober.

    Verwechslung: Nicht wenig sind die Verwechslung Möglichkeit mit R. pectinoides, der Milde Kamm-Täubling (Russula insignis) kommt an den selben Standorten vor und hat ein sehr ähnliches Habitus, fehlt aber die farbige Stielbasis, der Schärfliche Kamm-Täubling (Russula pectinata) ist deutlich schärfer, genauso wie der Camembert-Täubling (Russula amoenolens) der auch durch ein in Alter käsiger, an Camembert erinnernd, Geruch gekennzeichnet ist.


    Wissenswertes: Es würden einige Formen und Varietäten des Kratzenden Kamm-Täublings beschrieben. Hier ein Links zu den weitere Beschreibungen.








    Wer noch Bilder hat her damit



    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Russula insignis = Milder Kamm-Täubling<
    >Russula pectinata = Schärflicher Kamm-Täubling<
    >Russula amoenolens = Camembert-Täubling<
    >Russula sororia = Großer Kamm-Täubling<
    >Russula sororia = Großer Kamm-Täubling<

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo,


    zu diesem tollen Portrait kann man nur gratulieren! :)


    Noch eine kleine Ergänzung:


    Der Milde Kammtäubling Russula insignis, auf den oben Bezug genommen wird, hat ein einziartiges Merkmal, das man sonst nur noch beim Ockertäubling und beim Lederstieltäubling findet:
    Der Stiel, und vor allem die Stielbasis, sind deutlich gelblich. Dies rührt von einer sehr dünnen Hyphenschicht, die Hutrand und Stiel bedeckt. Man kann sie leicht mit 20-30-prozentiger Kalilauge nachweisen. Die betupfte Oberfläche des Stiels, und bei jungen Fruchtkörpern auch des Hutrandes, färbt sich unmittelbar gelborange bis rot.


    Herzliche Grüße


    Bernd



    Die Fotos sind von einem 2012 gemachten Fund am Waldrand bei alten Rotbuchen und Eichen auf pflanzenphysiologisch neutralem Boden (Lößlehm).