Neue Steinpilzart?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.948 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von TheWrestler.

  • Wir haben heute wohl eine (nicht ernst gemeinte) neue Steinpilz-Art entdeckt. Wir nennen Sie "Wegesrand-Steinpilze" ;)


    Zwischen 2 unserer Hotspots verläuft ein kleiner weg. An den Hotspots gingen wir heute leer aus - dafür Standen fast alle unsere Steinpilzfunde direkt am Wegesrand - bestes Beispiel:


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    Ich hoffe euch ist die Aufnahme nicht zu verwackelt - an diesem Weg haben wir links und rechts fast alle Steinpilzfunde von heute machen können. War für uns etwas überraschend aber die Funde waren super! Es folgt unser Fundbericht von heute:




    1 - Steinpilze








    2 - Maronenröhrlinge





    3 - Fliegenpilze





    4 - Perlpilze




    5 - Düsterer Röhrling





    6 - Eventuell der "Grüngefelderter Täubling"?




    Es war wieder ein toller, erholsamer Ausflug! Die Pilze gingen dieses mal direkt an meine Großeltern die sich riesig gefreut haben und eine echte bayerische "Schwammerlsuppen" daraus gezaubert haben - sau lecker!


    Wir haben alle Funde zusätzlich in der folgenden Galerie zusammengefasst: http://bilder.michael-bachmeier.de/index.php/26-08-2014

  • Servus Mihe,


    also, die Nr. 6 ist sicher nicht R. virescens ( das ist einer der 4 Täublinge die ich mich sicher bestimmen traue )


    Das mit den Wegesrandschwammerln, das kenne ich auch, seit ich in Oberfranken bin....


    Könnte daran liegen, dass der im Wegschotter vorhandene Kalk eine Rolle spielt und natürlich auch gewisse Lichtverhältnisse

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Michael!


    Ohja, Wegrandsteinpilze sind was Wunderbares!
    am besten noch direkt an der Böschung in Armreichweite, dann muss man sich zum Einsammeln nicht bücken!


    Der Täubling ist nicht der >Grüngefelderte<, aber frag' mich bitte nicht, welcher dann. ;)
    Ist nicht so einfach in der Gattung, jedenfalls für mich.


    PS.:
    Aber für Boletus edulis ist der Kalk eher hinderlich, Helmut. Die mögen sauren Boden. Aber andere Arten...
    Da kann man schon feine Sachen finden, völlig klar.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,
    Hallo Bauernhelmi,


    vielen Dank für eure Hinweise - ich hab ein bisschen gegoogelt und der eizige grüne Täubling den ich über Google / Pilzsuchen finden konnte war eben dieser grüngefelderte Täubling - fallen euch ganz spontan andere, ähnlich grüne Täublinge ein?


    Viele Grüße


    Michael

  • Das werden wohl Frauentäublinge sein. Der Grüngefelderte Täubling ist ein typischer Laubwaldpilz, vor allem unter Eiche. Somit passt das Biotop hier nicht.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Aber für Boletus edulis ist der Kalk eher hinderlich, Helmut. Die mögen sauren Boden. Aber andere Arten...
    Da kann man schon feine Sachen finden, völlig klar.



    LG, pablo.


    Ahoi Pablo,
    ich weiss auch was Literatur über den Fichtensteini schreibt.


    Unser Hauptjagdgrund, das Zeitelmoss ist, wie viele Flächen Oberfrankens total ohne Kalk, da müssen sogar die Felder gekalkt werden.


    Ein sauerer Mitttelgebirgs-Nadelwald.


    B. edilus finden wir nahezu ausnahmslos entlang geschotterter Wege
    bzw. bei Trampelpfaden.


    Ich meine damit max. 8 m zu diesen.


    Gibt Ausnahmen in dem Gebiet, es ist ein Trockengelegtes Hochmoor
    und ich weiss 2 Stellen, da stehen die auch mitten im Wald, abseits der Wege. Aber da sind auch der graue Lärchenröhrling, und der braucht Kalk, zumindest Spuren davon.


    Ich vermute, dass da seinerzeit aufgeschottert wurde ( im Tal waren etliche Calcitmarmorsteinbrüche und der Schotter ist auch in den Wegen )


    Ich bin kein Experte, es mag nicht der Kalk sein, aber vielleicht eben andere Mineralien, die im Gestein sein könnten denn der Schotter ist überwiegend auch aus Orthogneis, sehr Eisenhaltig.
    Das ist sowas wie geschmolzener Granit und selbiger verrottet "sauer" (hab ich mal gelesen ) drum finden sich in diesen Waldstücken auch
    gelegentlich mal Milchbrätlinge.


    Das sind aber nur Beobachtungen, es kann auch am Licht und den "zusätzlichen" Pflanzen liegen.


    @ Michael


    Deine Nr. 6 hat optisch NULL Ähnlichkeit mit R. virescens
    und ansonsten ist die Gattung für mich: Spanisches Dorf

  • > der einzige grüne Täubling den ich über Google / Pilzsuchen finden konnte
    > war eben dieser grüngefelderte Täubling


    Hallo, es gibt durchaus noch weitere grünliche Täublinge (die allerdings nicht aussehen wie der obige!).
    Zum Beispiel den blaugrünen Reiftäubling (Russula parazurea); den grasgrünen Täubling (R. aeruginea); und den grünen Speisetäubling (R. heterophylla).
    Viele Grüße, Birki

    Ich bin kein Experte und gebe nur Denkanstöße, keine Bestimmungen

    Einmal editiert, zuletzt von Birki ()


  • Das werden wohl Frauentäublinge sein. Der Grüngefelderte Täubling ist ein typischer Laubwaldpilz, vor allem unter Eiche. Somit passt das Biotop hier nicht.


    Hallo Stefan,


    Der Frauentäubling kommt hier bei uns recht häufig vor, ich habe ihn schon in einer Fülle an Farbvariationen gesehen - auch ähnlich diesen Exemplaren.
    Bin dennoch verblüfft von Deiner Bestimmung. Was, ausser dem Habitat lässt Dich sicher sein? Man kann an den jungen Exemplaren mit viel Phantasie auch rötlich- violettliches unter der Huthaut erkennen... aber sonst?


    Würde mich sehr freuen, wenn Du das näher ausführen könntest - mich interessiert das...


    LG


    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Helmut!


    Es ist ja nicht so, daß B. edulis gar keinen Kalk toleriert. Er ist da nicht so wahllos wie Boletus reticulatus, aber auch nicht ganz so streng wie Boletus erythropus (der aber auch bei einer leichten Übersäuerung schon auf Kalkböden vorkommen kann).
    Wenn er die Wegränder sucht, dann tut er das wegen dem stärkeren Lichteinfall dort und dem offeneren Gelände. Vielleicht bindet der Schotter der Wege auch mehr Feuchtigkeit als der übrige Waldboden, so daß der Pilz der Feuchtigkeit zuginsten den Kalk toleriert.
    Andererseits sind kalkgeschotterte Wege auch etwas ganz anderes, als ein richtiger Kalkstein im Untergrund. Ich finde an den Wegen im Odenwald in eigentlich überwiegend saurem Terrain schon auch mal kalkholde Arten. Aber solche extremen Kalkzeiger wie zB Boletus satanas oder etliche Schleierlinge werden da niemals wachsen. denen reicht das nicht.



    LG, Pablo.

  • Tja, der Kalk und der sauere Boden.


    Da, wo der Michael ( wrestler ) sucht, das ist meine frühere Heimat


    Dort ist eigentlich nur Kalk im Boden ( Schotterzone der nördl. Kalkalpen )
    das Wasser nahezu milchig. Beim Haarewaschen werden selbige stumpf und borstig durch Kalküberzug.


    nördlich davon, am Ende der Schotterflächen in den Endmoränen, da finden sich dann auch Flockies und gelegentlich auch Steinpilze.


    Erstere mitten im Wald, zweitere hab ich auch nur bei Wegen/Trampelpfaden entdeckt.


    Aber: Ich mach da keine Wissenschaft daraus lediglich eine Vermutung kommt auf: der Pilz braucht auch gewisse andere Mineralien


    Solltest Du mal in der Gegend sein


    Kuhmäulchen, Hohlfussröhrlinge, sämtliche Lärchenröhrlinge die findet man bei uns nur dort, wo Wegschotter ist. Reifpilze: ich hab 3 Plätze auch die sind keine 10 m vom Weg weg.


    Im Wald drinnen abseits der Wege: Perlpilze, Mohrenköpfe, Scheidenstreiflinge, Trmpetenpfifferlinge, Maronen.


    Irgndwas "MAGISCHES" mögen die Schotterwege schon haben ;)

  • Hier ist ja eine eifrige Diskussion entbrannt :)


    Das mit dem Kalk bei uns stimmt aber wirklich. Passt nicht zum Thema aber wir entkalken unsere Kaffeemaschine alle 40-50 Tage.... immer wieder verkalkt.. das Selbe gilt natürlich für Duschköpfe, Wasserkocher, etc. Wasser ist extrem kalkhaltig.


    Das mit den Steinpilzen bei uns halte ich für wirklich etwas speziell. Wenn man nicht zu 100000000% weiß wo sich die Steinpilze aufhalten wird man keine finden oder im Jahr mit Glück auf 1-2 Exemplare stoßen. Wir kannten bis zum letzten Jahr nicht eine STelle wo wir regelmäßig auf Funde hoffen durften gehen aber seit wir 13-14 sind regelmäßig in den Wald.


    Letztes Jahr haben wir die ersten Stellen gefunden und jetzt wissen wir wo wir suchen müssen und sind überglücklich regelmäßig auf Steinpilze zu treffen.


    Viele Grüße


    Melanie und Michael