Vier Röhrlinge

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 4.853 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Thomas.

  • Liebe Pilzfreunde,
    im Harzurlaub habe ich jede Menge Pilze gefunden. Hier einige Röhrlinge.


    Gallenröhrling
    Bei diesem Exemplar bin ich mir sicher, dass es sich um einen Gallenröhrling handelt: die rosafarbenen Röhren und das Netz am Stil sprechen dafür. Rechts ein reichlich überaltertes Exemplar.


    Im Harzvorland, ca. 200 m von einem Kalkrücken entfernt, an einer Pferdekoppel mit großer, alter Birke stand dieser Pilz. Er hat auf dem Hut Risse von der Trockenheit.

    Ich halte auch ihn für einen Gallenröhrling, bin mir aber nicht sicher.


    Birkenpilz
    Am Wurmberg stand dieser Birkenpilz, den ich für den Leccinum scabrum halte:


    In einem Mischwald oberhalb von Schierke stand dieser hübsche, der wohl auch ein Birkenpilz sein müßte. Allerdings ist der Stil nicht schwärzlich geschuppt, sondern eher "einfarbig" grau.


    Düsterer Röhrling
    In Braunlage habe ich erstmals etliche Exemplare des Düsteren Röhrlings gefunden, zumindest halte ich ihn dafür. Es kommt nach den Büchern alles hin bis auf den Geruch. Er war nicht säuerlich-muffig (Laux) oder apothekerartig (Dähncke), sondern angenehm pilzig, leicht geranienartig wie beim Steinpilz.


    "UMO"-Röhrling
    Im gleichen Wald fand ich dann noch diesen Röhrling, den ich absolut vorschnell als Gallenröhrling eingestuft habe. Das kann aber nicht stimmen. Es gibt allerdings auch nur dieses eine Foto. Stilfleisch sehr fest bis hart, bis unter den Hutrand grob genetzt. Hut dunkel feinfilzig wie bei der Marone, Röhrenausgänge gelb, Röhrenöffnungen weit. Gesamthöhe ca. 7 cm, also relativ klein. Stilfleisch im Schnitt leicht rosa anlaufend, ebenfalls leichte Verfärbung unter der Huthaut. Möglicherweise wichtig: in der Nacht zuvor könnte es leichten Frost gegeben haben, es war am Abend zuvor um 21:00 Uhr nur noch 4 Grad.


    Und jetzt bin ich gespannt, was die Experten sagen.
    Liebe Grüße Sabine

  • Hallo Sabine,


    Bei dem alten Röhrling auf Bild 3 & 4 bin ich mir nicht so sicher, könnte aber sein das es ein Gallenröhrling war :/


    Bei Bild 6 würde ich an den Wollstieligen Raufuß Leccinum brunneogriseolum denken und der UMO Röhrling ist einer aus der subtomentosus Gruppe, evtl. Xerocomus ferrugineus Brauner Filzröhrling ? Bin mir aber nicht so sicher :/


    Die anderen hast du richtig bestimmt, Sabine :thumbup:


    viele Grüße,
    Andreas

  • Hi Sabine,


    Nochmal zum UMO Pilz, denn das habe ich vorher vergessen zu erwähnen :shy: Hast du noch ein Bild vom Basalmycel oder welche Farbe hatte es ? Das könnte hier bei der Bestimmung auch weiterhelfen ;)


    viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo Sabine,



    Im Harzvorland, ca. 200 m von einem Kalkrücken entfernt, an einer Pferdekoppel mit großer, alter Birke stand dieser Pilz. Er hat auf dem Hut Risse von der Trockenheit.

    Ich halte auch ihn für einen Gallenröhrling, bin mir aber nicht sicher.


    - Ich halte das für eine "überalterte" Marone.


    Grüße
    Gerd

  • Bild 2
    Das sieht mir ganz nach einer Zigenlippe aus .Habe gestern ein ähnliches Exemplar gefunden und das hat gut geschmeckt .
    Die Ziegenlippe variiert stark in Größe/ und Farbe der Huthaut .Die Risse sind auch typisch .Außerdem paßt der Standort .Die Ziegenlippe verfärbt sich auch
    kaum bei Druck oder Schnitt im Gegensatz zur Marone .
    Hast Du mal probiert ?
    Gruß Sabine

  • Hallo Sabine,



    Bild 2
    Das sieht mir ganz nach einer Zigenlippe aus .
    ...
    Hast Du mal probiert ?


    Das Bild zeigt (auch ohne Geschmackstest) eindeutig einen "Gallenröhrling" (Tylopilus felleus).
    ---> Beachte die rosa gefärbten Poren/Röhren und das dunkle, grobe Netz.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo zusammen,
    zunächst mal Danke an Sabine für Deine Einschätzung. Nein, probiert habe ich natürlich nicht, der war entschieden zu alt.
    Da Gerd dazu ermutigt, doch nochmal kritisch nachzuhaken, möchte ich zu dem fraglichen Gallenröhrling/Maronenröhrling/Ziegenlippe (Fotos 3 + 4) einen Bild-Ausschnitt vom Stil hinzufügen. Hier ist der Stil deutlich genetzt. Das paßt doch weniger zur Marone, und auch nicht zur Ziegenlippe, oder liege ich nun restlos daneben?

    Liebe Grüße Sabine

  • Hallo Gerd,
    es ist bewundernswert wie schnell Du die Texte so exakt durchliest. Mir ist Sabines Fehler gar nicht aufgefallen.


    Die Ziegenlippe variiert stark in Größe/ und Farbe der Huthaut .Die Risse sind auch typisch.


    Vermutlich meint Sabine nicht Bild 2, sonder Bild 3 und 4. Auch wenn Sie es anders schreibt.
    Aber ich denke Dir ist das nicht entgangen. ;)
    Schöne Grüße
    Michael

  • Hallo Sabine,



    Da Gerd dazu ermutigt, doch nochmal kritisch nachzuhaken, möchte ich zu dem fraglichen Gallenröhrling/Maronenröhrling/Ziegenlippe (Fotos 3 + 4) einen Bild-Ausschnitt vom Stil hinzufügen. Hier ist der Stil deutlich genetzt. Das paßt doch weniger zur Marone, und auch nicht zur Ziegenlippe, oder liege ich nun restlos daneben?


    - Hervorragend: Du hast mich mit diesem Bild überzeugt :thumbup:


    Eine derartige Netzstruktur hat weder die "Ziegenlippe" noch die "Marone". Sie ist aber sehr typisch für den "Gallenröhrling".


    - Und übrigens glaube ich jetzt einen "Rosastich" in den Röhren zu erkennen und auch die "schmutzig braune Steilfarbe (mit Olivstich?) passt gut.


    Mein Fazit:


    - Mit "Gallenröhrling" dürftest du richtig liegen.


    - Da siehst du wieder einmal, wie gut es ist nachzuhaken.


    Grüße
    Gerd[


    Hallo Michael,



    Aber ich denke Dir ist das nicht entgangen. ;)


    - Richtig. Aber da sie ausdrücklich Bild 2 geschrieben hat, habe ich auf Bild 2 geantwortet. Hatte sie "Pilz 2" geschrieben, hätte ich natürlich Bilder 3, 4 bewertet.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Ich glaube, dass wir "diese Kuh (Bilder 3,4) jetzt endgültig vom Eis gezerrt haben:


    ---> Gallenröhrling:

  • Genau so ist es !meinte nicht Bild 2 sondern Pilz 2.das was Gerd für eine Marone hält.
    Ich weiß schon wie ein Gallebröhrling aussieht und der war ja auch schon identifiziert.
    Habe übrigens gerade eben im Wald einen gefunden und ebenfanls eine Ziegenlippe einen Rotfußröhrling zwei Maronen einen Goldröhrling und 7 Pfifferlinge .Magere Ausbeute !
    Gruß Sabine

  • Lieber Gerd,
    danke vielmals für Deine letzte Bestätigung des Gallenröhrlings. Eine zeitlang war ich drauf und dran, meine Pilzbücher wegzuwerfen und mich aufs Stricken zu verlegen. Nein, nicht wirklich... Übrigens der dicke Laux ist ne Wucht und spontan neben Bon zu meinem bevorzugten Buch avanciert.
    @ Sabine: die nächste gute Pilzsaison kommt bestimmt!
    Liebe Grüße (auch) Sabine

  • Hallo,
    ich denke übrigens, dass der alte Schlappen auf den Bildern 3 und 4 nichts von dem ist, was bisher genannt wurde, sondern dass das eine gar nicht so untypische uralte Netzhexe ist. Marone scheidet wegen Stielnetz aus und ein so alter Gallenröhrling sollte doch eine andere Porenfarbe haben und auch der Standort paßt ja nicht so toll.
    B. luridus ist ja nicht umsonst das Chamäleon unter den Röhrlingen. Ist halt schade, dass es z.B. kein Schnittbild gibt.
    Gruß
    Thomas