Brauche Hilfe zum heutigen Fund

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 5.828 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von WarAngel.

  • Hallo Leute, hab mal in unserem naheligenden Laub (Eichen, Buchen, Birken) bzw. Mischwald (Ein paar einzelne Kiefern oder Fichten) gestöbert und folgendes gefunden.


    1. Ein paar sehr junge Pilze, von Form und Farbe hätte ich auf Bockdickfuß getippt, allerdings sind diese unter Laubbäumen gewachsen und riechen garnicht nach Ziegenbock.
    Farbe: Lila, weißlich glänzend fast Perlmutartig überzogen.
    Geruch: bischen süßlich, aber nicht nach Ziegenbock.




    2. Ich tippe auf Semmelstoppelpilz, aber die Stoppeln sind auch sehr Orange.





    3. Zwei Becherlinge mit glatter Oberfläche


    Der erste ist gelb/orange (ein Zitronengelber ist es wohl nicht?)

    Der zweite ist braun (gelber Wachsbecherling?)


    4. Perlpilz oder Grauer Wulstlig oder?
    Diese Pilze sehe ich schon seit ein paar Wochen und bin mir nicht sicher.
    Lamellen: sind deutlich gerieft
    Geruch: neutral
    Stielknolle: Rübenform würde ich sagen
    Wurmstiche rötend


    !!Der eine wesentlich dunklere stand direkt mit dabei, war aber nicht verwurmt.!!






    Im übrigen wuchsen da im Wald etliche Goldröhrlinge, allerdings unter Eichen usw., Parasole, jede Menge Rotfußröhrlinge, Ansichampignons, Lacktrichterlinge, Pfifferlinge, Steinpilze, Birkenpilze und allerhand Weißmilchlinge und Täublinge.


    Freu mich auf Eure Antworten
    Gruß Dany

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    Ich gebe nur Tipps, keine Verzehrfreigabe
    Kopfjucken ist noch kein Zeichen von Gehirntätigkeit

    Einmal editiert, zuletzt von WarAngel ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dany!


    1: Irgendein Schleierling (Cortinarius sp.). Die Armada der dickfüßigen Schleierlinge mit lila Farben ist groß, zahlreich und teils schwer zu unterscheiden.
    2: ist entweder Hydnum rufescens (rötlicher Semmelstoppler) oder Hydnum ellipsosporum (Ellipsoidsporiger ~)
    3: der erste sicher ein Öhrling (Gattung: Otidea), der zweite wahrscheinlich auch, wenn nicht dann ein Becherling (Gattung: Peziza). In beiden Gattungen ist eine Artbestimmung fast ausnahmslos nur mikroskopisch möglich.
    4: Ist doch klar, die rötenden sind Perlpilze, der der nicht rötet ein Grauer Wulstling.



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dany,


    meine Tipps:


    1) Dunkelvioletter Schleierling
    2) Rotbrauner Semmelstoppelpilz
    3) Ein Öhrling, wohl das Eselsohr (Otidea onotica)
    4) Der ist wohl wirklich ein Becherling, vielleicht hat jemand eine Idee. Ansonsten ein Fall für's Mikroskop
    5) 4 der gezeigten Pilze sind für mich ziemlich sicher Perlpilze. Beim zweiten Exemplar von rechts (auf dem ersten Bild) bin ich mir nicht ganz sicher - das könnte auch ein Grauer Wulstling sein. ;)


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jan - Arne!


    Cortinarius violaceus sieht völlig anders aus, die Art ist farblich viel dunkler und auch im Jungstadium schon deutlich schuppig.
    Das Eselsohr ist eine der Ausnahmen, die ich meinte.
    Das funktioniert aber nur dann, wenn es eben die typischen, rosaroten ("morgenroten") Flecken zeigt bzw. die Fruchtschicht in dieser Farbe mehr oder weniger überlaufen ist.
    Sind diese Farben nicht zu sehen, kannst ein Öhrling auch nicht makroskopisch als Eselsohr bestimmt werden.



    LG, pablo.

  • Also Eselsohren wären ja essbar, aber ich weiß nicht genau wie ich die unterscheiden kann. Was ich bisher gelesen habe sind die alle entweder essbar oder einfach ungenießbar. Gibt es auch giftige?


    Noch was zum Thema Goldröhrlinge. Überall lese ich die wachsen unter Lärchen, habe die letzten Tage in mehreren Wäldern welche gefunden und keine einzige Lerche weit und breit.

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    Einmal editiert, zuletzt von WarAngel ()

    • Offizieller Beitrag

    Hi Pablo,


    danke dir für die Korrektur!


    Schleierlinge sind eine fiese Gattung. Besonders dann, wenn man in den heimischen Wäldern so gut wie gar keine Vertreter der Gattung finden kann. Der letzte Cortinarius-violaceus-Fund ist bereits über ein Jahr her.


    Von daher: Wieder was gelernt. :thumbup:


    Hast du bezüglich des Eselsohrs zufällig ein Beispielbild für die "rosaroten ("morgenroten") Flecken"?


    LG, Jan-Arne


    Edit:


    Hallo noch einmal WarAngel,


    du meinst wohl Lärchen. Lerchen würden davonfliegen und wären deshalb nur schwer zu verfolgen. ;) - Das stimmt schon. Goldröhrlinge sind streng an Lärchen gebunden. Dass du gezielt nach ihnen suchst, aber keine Goldröhrlinge findest, ist reines Pech. Dabei spielen wohl andere Faktoren noch eine Rolle. Von den Öhrlingen: Finger weg, bei dem was man nicht sicher (er-) kennt! Und über das Forum gibt es ohnehin keine Essensfreigaben. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jan-Arne!


    So wäre es besonders stark ausgeprägt:

    Nur um das mal zu verdeutlichen. Eine rosarötlich überhauchte Innenfläche würde aber da schon reichen.


    Das wäre dann das:



    LG, Pablo.

  • Jetzt hast du mich falsch verstanden :)


    ja natürlich Lärchen *lach*
    aber ich habe jede Menge Goldröhrlinge gefunden, nur waren da nirgends Lärchen.

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    • Offizieller Beitrag

    Hi Pablo,


    danke dir. :thumbup:


    LG, Jan-Arne


    Edit:


    Dann habe ich den Kollegen hier ja seinerzeit korrekt bestimmt. Glück gehabt. ;)


    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    In Pilzlerkreisen gibt es dazu einen Witz:
    Die Klingonen haben sich das Tarnsystem für ihre Warbirds von den europäischen Lärchen (nicht Lerchen) abgeschaut.
    Will sagen: Die sind oft unsichtbar.
    Aber sie sind trotzdem vorhanden. ;)



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag


    Jetzt hast du mich falsch verstanden :)


    ja natürlich Lärchen *lach*
    aber ich habe jede Menge Goldröhrlinge gefunden, nur waren da nirgends Lärchen.


    Ach, so meinst du das. Dann hast du die Lärchen entweder nicht erkannt oder übersehen (Was leichter passiert, als man denkt!) oder sie waren bereits gefällt, ihre Wurzeln hatten aber noch Restenergie, um als Mykorrhiza-Partner herzuhalten.


    LG, Jan-Arne


  • Schleierlinge sind eine fiese Gattung. Besonders dann, wenn man in den heimischen Wäldern so gut wie gar keine Vertreter der Gattung finden kann. Der letzte Cortinarius-violaceus-Fund ist bereits über ein Jahr her.


    Die meisten kommen doch erst jetzt raus; die im Nadelwald meistens Anfang September, die im Laubwald erst Ende September. Also keine Panik.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    • Offizieller Beitrag


    Schleierlinge sind eine fiese Gattung. Besonders dann, wenn man in den heimischen Wäldern so gut wie gar keine Vertreter der Gattung finden kann. Der letzte Cortinarius-violaceus-Fund ist bereits über ein Jahr her.


    Die meisten kommen doch erst jetzt raus; die im Nadelwald meistens Anfang September, die im Laubwald erst Ende September. Also keine Panik.


    Echt? Gut zu wissen! Dann halte ich mal die Augen auf - wobei in den letzten Jahren hier auch nicht so viel los war, was diese Gattung anging. Einfach keine große Vielfalt hier. ;)

  • Vielen Dank schomal für Eure Hilfe :)


    Hab da noch ein Anliegen zum Eselsohr.


    In allen Beschreibungen steht das die äußere Farbe nicht der inneren entspricht. Die innere sollte leicht rosa sein.
    Meiner hat zwar an der inneren Basis auch dieses rötliche und ein paar rote Flecken, allerdings entspricht sonst die Farbe außen doch eher der inneren.
    Wenn ich den Pilz zerbreche sieht das innere im ersten augenblick weißlich aus, nimmt dann aber die Farbe der Außenseite an.


    Soweit ich nachgelesen habe gibt es ja nur essbare und ungenießbare. Ich konnte keinen giftigen Pilz finden der dem auch nur ähnelt. Frage ist ob ungenießar sich lediglich auf den Geschmack oder die Konstestenz bezieht, darüber konnte ich leider nichts finden.


    Lieber Gruß
    Dany

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dany!


    Ich muss zugeben: Ich selbst habe noch nie eine Art der Gattung probiert.
    Theoretisch ist es richtig: Alle Arten sind essbar bzw. in der Gattung gibt es keine Giftpilze. Auch beim relativ häufigen Eselsohr wird der Geschmack kontrovers beurteilt, von "minderwertig" bis "sehr gut". Ich bezweifle aber, daß viele Autoren den selbst in der Pfanne hatten.
    Mit der Bestimmung ist das so eine Sache. Es gibt ja noch eine ganze Reihe ähnliche Pilze in anderen Gattungen (zB Peziza, Helvella, Aleuria, Melastiza, Sowerbyella und die, die ich jetzt vergessen habe).
    Wenn man das Eselsohr (oder eine Art der Gattung) sicher erkennen kann, dann muss man das mit dem Geschmack einfach mal selbst ausprobieren (nicht roh!).
    Dabei muss man sich auch klar machen, daß alle Pilzarten recht variabel sind. Um zu wissen, welche Merkmale konstant ausgeprägt sind, und welche Merkmale wie variieren, braucht es eben eine gewisse Erfahrung.
    Ich habe früher auch oft Pilze aussortiert, weil sie nicht den Beschreibungen im Pilzbuch entsprachen. Inzwischen weiß ich es auch besser: Die Pilze haben die Beschreibungen eben oft nicht gelesen. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo,
    ich muss diesen Beitrag nochmal hochschieben.
    Ich war nochmal im Wald an der Stelle, an der ich die lila Pilze von ganz oben gefunden habe.
    Jetzt stand da ein etwa größeres Exemplar, allerdings sehr verändert.
    Die Lamellen sind jetzt Zimtbraun.
    Der Stiel ist nur noch ganz oben am Hutansatz leich Lila, ansonsten iser der Rest weiter silbrig lila. Im inneren des Stils ist nur noch weiß, sowie das Hutfleisch.
    Geruch weiter leicht Pilzig, nach nichts besonderem.





    Habe Ihn jetzt mit einigen Beschreibungen verglichen, aber nichts passt ganz. Da er nicht mehr lila vervfärbt komme ich nicht weiter.
    Helfen Euch die neuen Fotos weiter?


    Gruß Dany

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