Von gestern

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.947 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von WarAngel.

  • Hallo!


    Wie im anderen Beitrag schon gesagt, war ich gestern mal großpilzig unterwegs.
    Das bedeutet, dass ich in einem Waldstück mit hauptsächlich Lärchen auf Kalk innerhalb von 2,5 Stunden 60 m vor und parallel dazu auch die 60 m zurück geschafft habe.


    Gleich zu Anfang haben mich diese angelacht. Eine theoretisch eher unhäufige Art, die sich inzwischen aber jedes Jahr mal finden lässt, also wahrscheinlich in Ausbreitung begriffen: Tricholoma inamoenum (Lästiger Ritterling)
    Nr. 1:

    Riecht frisch wunderbar nach irgendeinem komischen Gas, welches entfernt an das schwefelige Gas des Schwefelritterlings erinnert.


    Im Lärchenwald dann massenhaft immer wieder Goldröhrlinge (Suillus grevilllei).
    Von denen wollte ich ja extra alte Fruchtkörper finden, wegen des Pilzbeitrages, bei dem es darum ging, ob alte Fruchtkörper grau ausblassen können.
    Nr. 2:

    Gabs natürlich auch leuchtender:


    Wo der Goldgelbe ist, muss der Graue nicht sein, aber auf Kalk gehört er schon mit dort hin: Suillus viscidus (Grauer Lärchenröhrling)
    Nr. 3:


    Fichtenreizker habe ich nicht fotografiert, aber die hier gab ´s reichlich:
    Allerdings habe ich da geschludert. Hielt diese schönen leuchtenden Milchlinge......
    Nr. 4:

    ..... nämlich vor Ort für Lactarius porninsis (Lärchen-Milchling), aber die hier sind ja gar nicht gezont.
    Habe sie behelfsmäßig erst mal Lactarius aurantiacus (Echter Orange-Milchling) benannt und sehe die vorerst nicht als Synonym zu L. mitissimus, da viel größer.
    Edit: richtig ist wohl doch Lactarius porninsis, welche ganz frisch wachsend wohl nicht immer schon deutlich gezont sind.


    Wie gesagt, Hexenringe gabs sehr viel. Diese Art kann das auch immer besonders gut:
    Nr. 5:
    Clitocybe gibba (Ockerbrauner Trichterling)


    Dazwischen schmuggeln sich solche Fruchtkörper mit gleichem Geruch nach Bittermandel, aber stämmiger und ohne Papille:
    Clitocybe clavipes (Keulenfuß-Trichterling)
    Nr. 6:

    Edit: der Keulenfuß-Trichterling ist das nicht, habe den inzwischen ganz genau angeschaut.
    Möglicherweise trotzdem stämmiger gewachsene Clitocybe gibba?
    Edit2: Pablo meint auch, dass vielleicht Clitocybe costata (Kerbrandiger Trichterling) eine Alternative wäre.


    Ganz viele Arten habe ich nicht fotografiert, aber der hat es in die Kamera geschafft: Lycoperdon perlatum (Flaschenstäubling)
    Nr. 7:


    Und dann gab ´s da noch eine Buche und viele Fruchtkörper von Cortinarius bolaris (Rotschuppiger Raukopf)
    So richtig auffällig war, dass die meisten der Fruchtkörper auf morschem Holz im Boden wuchsen.
    Nr. 8:


    Und natürlich noch so viel anderes Zeug, aber die Zeit vergeht immer zu schnell.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ingo,


    schöne Funde mit schönen Bildern präsentierst du da. Bin mal gespannt, was bei dem orangenen Milchling rauskommt. ;)


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Ingo,


    schöner Rundgang! Ich habe mir gestern auch erstmals verschiedene Suillus genauer angeschaut. Und auch einen, den ich für den Grauen Lärchenröhrling halte. Obwohl kein Kalkwald.
    Darf ich einmal kurz fragen, ob das trotzdem einer ist und das Blauen OK geht?


    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Ja, das ist schon richtig Schwerstarbeit zur Zeit, wenn man von dem ganzen Großzeug möglichst viel erkennen möchte.
    Irgendwie: So ein bisschen freue ich mich schon auf Ende Oktober / Anfang November, wenn's wieder ruhig wird. :)


    Nicht, daß es so nicht auch schön wäre, aber eben auch anstrengend irgendwie.
    Mal eine Frage zu den Milchlingen: Nach was bestimmst du die?
    Gröger II?
    Der wirft bei mir teils mehr Fragen auf, als er beantwortet.
    FNE2?
    Den finde ich ganz gut.
    Ansonsten bin ich da auch gerne auf Tips gespannt.


    Übrigens hätte ich wohl Schwierigkeiten gehabt, die Keulenfüße so zu erkennen. Bei mir sind die meist etwas dunkler, aber dann mit dem Geruch sehr gut zu bestimmen.
    Das mit den Geruchs - Dateien sollte man mal angehen.
    Für jeden Schmarrn gibt's eine App, aber für sowas nicht.


    Verena, zeig doch einfach mehr von deinem Pilz und am besten gibst du ihm auch ein eigenes Thema. Dann kann man den besser diskutieren.
    Suillus viscidus blaut, aber meines Wissens nur in der Stielbasis / unteren Stielhälfte. Aber Sichwort Variationsbreite... Keine Ahnung, was der alles kann. So viele hatte ich von der Art noch nicht in der Hand.



    LG, Pablo.

  • [quote='Drosophila','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=242530#post242530']
    > Hallo Ingo, schöner Rundgang!


    Dem kann ich mich auch nur anschließen.
    Zu dem orangenen Milchling: den müsste man auf die Schnelle kosten (Fleisch, Milch) und dann eventuell die Sporen mikroskopieren. L. porninsis schmeckt bitter und scharf, L. mitissimus nur schwach herb.
    In Heilmann-Clausen sind L. aurantiacus und L. mitissimus synonym gesetzt, aber das muss ja nicht unbedingt stimmen. Diese Exemplare hier kommen mir für L. mitissimus auch zu groß vor.
    Zu Suillus viscidus: auf deinem Foto hast du ganz rechts ein Exemplar mit offenbar braunem Hut. Erstelle mal von solch braunhütigen und normalen grauhütigen Exemplaren je ein Schnittbild und lege sie nebeneinander. Könnte interessant werden.




    > Ich habe mir gestern auch erstmals verschiedene Suillus genauer angeschaut. Und auch einen, den ich für den Grauen Lärchenröhrling halte. Obwohl kein Kalkwald.
    Darf ich einmal kurz fragen, ob das trotzdem einer ist und das Blauen OK geht?


    Verena
    Donnerwetter, der blaut wirklich sehr stark, und dann auch noch in Richtung violett und nicht blaugrün, so wie ich das kenne. Schau mal, ob du noch mehr davon findest und untersuche sie genau, vor allem, ob es noch mehr Abweichungen zum normalen S. viscidus gibt.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Ingo,
    schöne Aufnahmen von schönen Funden! :)
    Das sieht bei dir nach reichen Pilzwachstum aus. In meinen Lärchenwäldern auf Kalkboden, ist noch immer nicht viel los dieses Jahr.



    Wie im anderen Beitrag schon gesagt, war ich gestern mal großpilzig unterwegs.
    Das bedeutet, dass ich in einem Waldstück mit hauptsächlich Lärchen auf Kalk innerhalb von 2,5 Stunden 60 m vor und parallel dazu auch die 60 m zurück geschafft habe.


    :D
    Hmm ... auf den 60 Metern keinen Spateling gesehen? Wenn ich auf Kalkboden in einen Lärchenwald gehe, sehe ich sie oft schon am Waldrand. Ist höherer Kalkgehalt ausschlaggebend oder gehört dazu nährstoffarmer Boden?


    Es ist schön bei größeren Touren von dir dabei zu sein!


    pilzige Grüße,
    Nando

    Seit Ende 2009 bei der Naturfotografie. Aktuelle Kamera: Canon PowerShot SX40 HS, Marumi DHG Achromat +3 Nahlinse und Slik Sprint PRO II. --- Pilzfotos
    -> Bei Beiträgen mit vielen Bildern, hilft oft der Klick mit der mittlere Maustaste auf die Bilder zum Öffnen mehrerer Tabs im Browser.

  • Hallo zusammen!


    Dank für die positiven Antworten.


    Und:.....euch macht man wirklich nichts vor.
    Alle angesprochenen Punkte sind in der Tat noch besser klärbar.
    Da hätten wir die noch etwas blassen Keulenfuß-Trichterlinge (die normalerweise schon besser mit brauneren Hüten und etwas gelberen Lamellen daherkommen hätten dürfen),


    .... die knallorangefarbenen Milchlinge, über die ich mir vor Ort aus falscher Sicherheit gar keine Gedanken gemacht habe über den Geschmack (hier groß klicken
    http://asco-sonneberg.de/media/.gallery/image37673.jpg
    inmitten von Fichtenreizkern)


    ....und zuletzt auch der von Stephan angesprochene rechte Fruchtkörper der Grauen Lärchenröhrlinge, mit dem brauneren Hut, den ich zur Kollektion dazulegte, dort an der Stelle aber nicht wuchs;
    Den hatte ich nämlich von anderer Stelle mitgenommen.
    Ich hatte hin- und herüberlegt, soll er dazu auf ´s Bild oder nicht....


    Nachdem jetzt Verena auch (wohl ein untypisches Exemplar?) zeigt, bin ich gespannt, was es da noch geben könnte mit grauen Röhren und diesem Habitus.


    Aber schließlich wäre es nicht das erste Mal, dass scheinbar Klares und Althergebrachtes plötzlich durch Zufall nicht mehr klar ist.
    War sicherlich auch so bei den Kremplingen (Paxillus), dem ellipsoidsporigen Semmelstoppelpilz (Hydnum ellipsosporum) oder den Wurzelschwämmen (Heterobasidion).


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hi Pablo!


    Upps! Ja sowas!
    Gelbfleischiger Lärchenröhrling? Hatte ich bisher überhaupt noch nicht auf dem Schirm.
    Würde aber einiges erklären.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Morgen, Ingo!


    Vielleicht, vielleicht auch nicht.
    Den bresadolianus kenne ich nicht. Und muss auch erstmal den Rostroten (S. tridentinus) suchen.


    Ich habe da gesehen, daß du bei den Trichterlingen den Namen getauscht hast. Aber was mich wundert: Warum dann nicht zu Clitocybe costata?
    Der Geruch ist ja dem von C. clavipes recht ähnlich, aber kann auch etwas in richtig C. gibba gehen. Wenn du keinen Buckel hast, eher trüb graubraune Hutfarben, recht robuste Fruchtkörper und den Stiel Heller als den Hut, den Hut im Idealfall auch noch etwas flzig, dann wäre mir hier der fehlende wellig - flatterige Hutrand ziemlich egal.
    Den hat der jung auch nicht. Und hier hat er einfach vergessen, den Hutrand irgendwann auf zerzaust zu stellen.



    LG, Pablo.

  • Glückwunsch Ingo,


    sind wirklich wunderbare Bilder.


    Von mir mal eine Frage am Rande, wollte deswegen nicht extra einen Tread aufmachen. Ihr schreibt immer wieder etwas über die Bodenzusammensetzung, also z.B. Kalkboden.


    Wie stelle ich fest welchen Boden ich vor mir habe?
    Ist das Regionall unterschiedlich oder von Wald zu Wald?
    Habt Ihr das irgendwie getestet?


    Liebe Grüße Dany

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