Sieben auf einen Streich

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.312 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Birki.

  • Liebe Pilzfreunde,


    anbei einige Funde der letzten Tage, bei denen ich nur Vermutungen anstellen kann oder völlig ratlos bin. Hinweise sind willkommen!


    1. Der erste Pilz stand in einem Garten auf einer Wiese in der Nähe von Kiefer, Hainbuche und Eibe, Höhe c.a. 6 cm, reinweiß, Lamellen nur ganz leicht gefärbt, hohler Stiel, zwiebelig zugespitzte Knolle, keine Volva. Ich tippe auf den gemeinen Egerlingsschirmpilz (Leucoagaricus leucothites):


    1.a



    1.b



    1.c



    1.d



    2. Der zweite Fund stand im selben Garten auf dem Rasen, faserige Huthaut, Lamellen kräftig rosa, weißer Stiel, Hutdurchmesser 5 cm.
    Bei rosa Lamellen kommen mir u.a. Dachpilze in den Sinn (kenne ich nur sehr anders) und Rötlinge (hätten keine freien Lamellen). Vielleicht ein Risspilz?


    2.a



    2.b



    2.c



    2.d



    3. Der folgende Pilz mit c.a. 20 cm Hutdurchmesser stand in einem Buchen-Fichten Mischwald am Wegrand. Auf den ersten Blick sah er aus wie ein Riesenchampignon (Agaricus augustus). Aber er gilbte nirgends und hatte auch in dieser Größe noch cremefarbene Lamellen. Seht selbst:


    3.a



    3.b



    3.c



    4. Am Wegrand im Gras fand ich eine Stelle mit c.a. 100 winzigen Saftlingen. Den größten (Durchmesser 2 cm) seht Ihr hier. Könnte das der schwärzende Saftling sein (Hygrocybe nigrescens)? Vielleicht ist der Stiel aber auch nur von der Erde geschwärzt; auf Drücken usw. konnte ich jedenfalls nirgends ein weiteres Schwärzen beobachten:


    4.a



    4.b



    4.c



    4.d Edit: Hier ein Bild eines größeren Exemplars, eine Woche später an der selben Stelle:



    5. Der nächste Pilz stand in einem Buchen-Fichten Mischwald. Er hatte engstehende Lamellen, war weiß mit zartrosa Stellen und sehr langgestreckt (c.a. 15 cm hoch, 5 cm Durchmesser, wobei mir die Stielbasis des großen auf morschem Totholz wachsenden Exemplars jedoch abbrach - der Pilz war noch langgestreckter, als er hier erscheint. Die kleineren wuchsen auf dem Boden). In ähnlichen Farben kenne ich nur den gefleckten Rübling, aber in schmutzigeren Farbtönen und nicht so lang. Ich vermute, hier habe ich etwas anderes:


    5.a



    5.b



    5.c



    5.d



    5.e



    Jetzt noch zwei besonders undankbare Funde, beides Schleierlinge. Sie standen wieder in Fichten-Buchen Mischwald. Könnte man wenigstens bis zur Untergattung kommen, z.B. ist der erste ein Raukopf oder ein Hautkopf?
    Hier der eine:


    6.a



    6.b



    Die einzige Aufnahme von oben ist leider unscharf:


    6.c



    Und der andere:


    7.a



    7.b



    7.c



    Viele Grüße, Birki

    Ich bin kein Experte und gebe nur Denkanstöße, keine Bestimmungen

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  • Hallo Birki,


    zu 4a bis 4c schlage ich dann mal die Gattung Hygrocybe vor.
    Damit liegen wir dann schon mal richtig.
    Deinen Fund würde ich mit (bezogen auf 4a bis 4c) mit dem kegeligen Saftling vergleichen, Hygrocybe conica, wobei ich diesbezüglich auf keinerlei Erfahrung zurückgreifen kann.
    Die Gattung stimmt aber sicher.


    Lieben Gruß,
    Markus

  • Hallo, danke schon mal!
    Hygrocybe conica = Hygrocybe nigrescens war auch meine Vermutung, s.o.
    Das L. aspera so riesig werden kann, war mir nicht klar. Hatte mir die Stacheln auch stärker ausgeprägt und spitzer vorgestellt.
    Viele Grüße, Birki

    Ich bin kein Experte und gebe nur Denkanstöße, keine Bestimmungen

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  • Hallo, danke schon mal!
    Hygrocybe conica = Hygrocybe nigrescens war auch meine Vermutung, s.o.
    Das L. aspera so riesig werden kann, war mir nicht klar. Hatte mir die Stacheln auch stärker ausgeprägt und spitzer vorgestellt.
    Viele Grüße, Birki


    Hallo Birki,


    leider eben nicht = :D


    Da ich mich zu der Thematik zu wenig auskenne halte ich mich zurück. So viele Kenner gibt es zu Hygrocybe wohl eh nicht mit eigener Anschauung und Erfahrung.


    LG,
    Markus

  • Hallo Birki,


    ich mach mal ein paar Vorschläge zum Vergleich:


    1. Gemeiner Egerlingsschirmpilz passt für mich.


    2. Sieht für mich wie der rissige Dachpilz, Pluteus Diettrichii, aus. Den kenne ich aber nicht aus eigenen Funden.


    3. Sehe ich wie Rudolf.


    4. Schwärzender Saftling, Hygrocybe conica passt für mich.


    5. Ich denke das sind schon gefleckte Rüblinge.


    6. Ein Hautkopf vermutlich.


    7. Eine Telamonie.

  • Hallo Anna und Pablo,
    vielen Dank auch Euch! Toll, dass es einen "rissigen Dachpilz" gibt, der die verwirrenden Merkmale vereint.
    Birki

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  • Leider geht DAS wirklich nur mit einer Scharf-Aufnahme. Denn wie soll man hier beurteilen, ob die Huthaut rau (RAUkopf) oder glatt (HAUTkopf) ist?

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Das hatte ich befürchtet. Pech halt, wenn man erst zu Hause merkt, dass die Aufnahme nichts taugt.
    Das nächste mal werde ich vor Ort schon auf die Struktur der Oberfläche achten.
    Birki

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