Eigentlich war gestern –žSchrauben–œ angesagt, aber bereits nach knapp einer Stunde war der Fehler gefunden. Defekte Vergasermembrane. Ohne Ersatzteile ist da Nix zu machen. Also: Plan B, Pilze!
Aber: wie hinkommen? Das Motorrad zerlegt in der Garage, das Mountainbike zur Inspektion in der Werkstatt und mit dem Auto ist die beste Ehefrau von Allen unterwegs–¦
Also: Plan B2, mit der Straßenbahn in die Pilze!
Genauer gesagt, auf den Osterholzer Friedhof. Der ist zwar mit 29,5 ha nur 7,5% so groß wie der Ohlsdorfer in Hamburg, dafür aber mit Bj. 1916 immerhin 39 Jahre jünger.
Gleich zu Beginn lassen mich die Pilze wissen, was sie von mir halten. Zur Strafe wurde der freche Geselle nicht bestimmt!
Bild 1: Frechdachs-Stäubling (Scleroderma bartsimpsonii)
Ein Porling wuchs scheinbar unmittelbar aus der Wiese heraus. Bild Nr. 4 entstand bei einem anderen Fruchtkörper in relativer Nähe. Es handelt sich recht sicher um die gleiche Art.
Bild 2 bis 4: unbekannter Porling (?) edit: Riesenporling (Meripilus giganteus)
Der erste Täubling des Tages wurde begeistert einer Geschmacksprobe unterzogen. Der Begriff –žbrennend scharf–œ trifft das Ergebnis einigermaßen. Die Zungenspitze war fünf Minuten taub. Der Pilz hatte einen deutlich wahrnehmbaren Geruch, den ich aber nicht beschreiben kann. Ich habe den Pilz unter atrorubens abgelegt, aber richtig glauben kann ich das noch nicht.
Bild 5 bis 8: Schwarzroter Speitäubling (Russula atrorubens) edit: Camemberttäubling (Russula amoenolens)
Dann mal was Einfaches: Perlpilze
Bild 9: Perlpilz (Amanita rubescens)
Den Nächsten habe ich überhaupt noch nicht im Griff. Er wuchs wie gesät auf frisch ausgebrachtem Boden mit Holzhäckseln. Er taucht auch im Bild 19 und 20 nochmal auf.
Bild 10 bis 12: unbekannter Rübling (?) edit: Orangeroter Träuschling ( Stropharia aurantiaca).
[hr]
Nun mal wieder was Leichtes: Eine große Gruppe Karbolegerlinge. Zu Hause habe ich noch die Stielbasis-Rubbelprobe gemacht: sofortiger Umschlag in –žGelb–œ. Geruch wie Heftpflaster.
Bild 13 bis 15: Karbolegerling (Agaricus xanthoderma)
Eine Menge Rotfußröhrlinge waren zu finden. Bei diesem Exemplar gefiel mir der Stiel besonders gut. Weiter aufgedröselt habe ich ihn nicht, als Arbeitstitel muss rubellus herhalten.
Bild 16 bis 17: Blutroter Röhrling (Xerocomus rubellus)
Überall waren Täublinge zu finden, es waren mindestens 10 verschiedene Arten. Auf weitere Geschmacksproben legte ich aber keinen gesteigerten Wert.
Bild 18: unbestimmter Täubling
Der Letzte gefiel mir besonders gut. Ich kam noch mal an der Rüblings(?)-Stelle vorbei und wollte noch weitere Bilder schießen, als er mir auffiel. Ich denke, es ist der Misttintling .
Bild 19 bis 24: Misttintling (Coprinus narcoticus)
Ein vielversprechender erster Ausflug auf diesem größten Bremer Friedhof. Das werde ich sicherlich nochmal wiederholen.
Schließlich hält die Straßenbahn gleich bei mir ums Eck.