Ein erster Erfolg im Misserfolg

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.649 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von lerner.

  • Hallo :)


    Soeben habe ich meine erste "richtige" kleine Pilztour in deutschen gefilden hinter mir - einen kleinen Spaziergang auf dem örtlichen Friedhof. Nach wenigen Metern: Freude ! Alles voll mit Champignons aller Größen :)


    Aber - nach meinen Lektüren der letzten Tage etwas skeptisch "Da war doch irgendwas mit giftigen Doppelgängern". Also mal dran gerochen. Wunderbar Champignonartig und lecker. Zuhause sicherheitshalber nochmal die Bücher bemüht, die (leicht verdickte) Basis angeschnitten und holla: Sofort knallgelbe Verfärbung. Mit etwas Fantasie roch der angeschnittene Pilz dann auch nach Pflasterkleber.


    Es scheint also ein Karbolchampignon gewesen zu sein (obwohl die mehr oder weniger pilzbewanderten Nachbarn direkt auf den ersten Blick (unangeschnitten) meinten "Super, den kannst du problemlos essen, hol mehr davon").


    Danke Forum für die hier Anfängern mitgegebene und empfohlene Skepsis ;)


    LG


    lerner

  • Oh wow, ja, das hätte übel ausgehen können.
    Soweit ich weiß, haben alle essbaren "Gilber" unter den Champignons diesen Anis-/Marzipangeruch. Wenn ein Pilz also Gelbtöne im Hut und bei Reibung aufweist aber nicht deutlich danach riecht, Finger weg. So halte ich es. Und selbstverständlich dann die starke Gelbverfärbung in der Knolle als Positiv-Zeichen für den Karbolchampignon, auch wenn dieser mal dezenter riecht.
    Es gibt ja noch andere Champignon-Arten, die nicht nach Anis riechen und essbar sind, aber da trau ich mich auch noch nicht ran ;)


    Hab übrigens letztes Jahr beim Vorbeifahren am Friedhof auch Champis gesehen. Sollte dieses Jahr mal gucken, ob da welche stehen und es auch die Karbolegerlinge sind. Wäre mal interessant. Hab bisher erst einmal einen live gesehen und gerochen.

    Bestimmungsversuche sind niemals eine Verzehrfreigabe! Ich bin längst kein Profi und kann mich auch mal irren. Ich übe um zu lernen ;)


    95 Chips

  • Hier noch ein kleiner Tipp, wenn mal ein gilbender Champignon nicht eindeutig riecht: Den Pilz anscheiden und einfach leicht Erhitzen, z.B. im Wasserkocher etwas Wasser kochen und den Pilz übergießen oder den Pilz kurz in eine heiße Pfanne legen. Ein paar Sekunden in der Mikrowelle müsste auch gehen, habe ich aber noch nie probiert.


    Die Hitze treibt den Geruch aus dem Pilz und im Falle des Karbolegerlings treibt einem der stechende Geruch dann fast die Tränen in die Augen.


    Ob das mit angetrockneten Pilzen auch klappt kann ich nicht sagen. Bei Frischpilzen könnte ich trotz meines unsensiblen Riechorgans mit dieser Methode bisher jeden zweifelhaften Gilber einer Kategorie zuordnen.

  • Danke für die positiven zuschriften :) Ich weiß für die alten Hasen ist das Alltag, aber mich als Anfänger hat dieses "negative Erfolgserlebnis" gefreut und in meiner Vorsicht bestärkt !


    Ein Nachbar erzählte übrigens, dass er von den gleichen Pilzen sogar in der Überzeugung es wären normale Wiesenchampignons schon welche gegessen hat vor ein paar Tagen ^^ "Etwas komischer Geschmack" aber keinerlei negative Folgen bemerkt.