Barnim (fast ohne Bilder)

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.932 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Craterelle.

  • Gestern hat es mich doch mal stadtauswärts gezogen, obwohl ich nicht wirklich sehr viel Zeit hatte.


    Schon in der Stadt am Wegrand entlang der Panke schöne Exemplare des Schuppigen Porlings (Polyporus Squamosus). Den habe ich schon mal probiert, habe aber weder positive noch negative Erinnerung daran, sondern einfach gar keine. Deshalb will ich ihn bei Gelegenheit noch ein zweites Mal verkosten. Wird also für den Rückweg vorgemerkt, falls ich sonst nichts finde.


    Auf zu meinem Geheimplatz, der so geheim ist, dass ich ihn bei der letzten Tour selbst nicht mehr wiedergefunden habe. Zum Glück hatte ich im letzten Herbst das Navi dabei und habe sogar einen Wegpunkt mit Namen "Erz" gesetzt. Erzvorkommen in Brandenburg? Nach etwas Grübeln komme ich auf EdelReiZker. Die Stelle ist diesmal also einfach gefunden, alles da - außer die Pilze, die ich dort erhofft hatte. Kein Reizker, kein Grünling (nein, ich esse ihn nicht), kein Habichtsstacheling. Stattdessen Schmierröhrlinge und Maronen im biblischen Alter und etwas, was ich (ohne Pilzbuch unterwegs) in die Verwandschaft der Lederkorallen (Thelephora) stellen würde. Zuhause bleibe ich dabei, allerdings nicht die Stinkende, die mir als Färbepilz willkommen gewesen wäre, sieht eher nach dem Trichter-Warzenpilz aus. Kann jemand bestätigen?

    Also weiter in den angeblichen Gluckenwald. Ich starre den Kiefern gierig auf die Füße. Nach einer Weile starre ich allen Bäumen gierig und sinnlos auf die Füße.
    Irgendwann zwischendurch fällt mein Blick auf verschiedene bunte Täublinge und ein goldgelbes Birkenblatt. Birkenblatt? Klick!
    Eine neue Pfifferlingsstelle! Und gar nicht mal unergiebig. Pfifferlinge finde ich meist nur vereinzelt und hatte zum Saisonende auch nicht wirklich darauf gehofft, um so größer die Freude. Der neue Wegpunkt bekommt den Namen "Pfiff". Maronen standen auch dazwischen, aber selbst die allerkleinsten waren komplett zernagt.


    Für den Schuppigen Porling blieb keine Zeit mehr, den werde ich vielleicht heute noch einsammeln, nachdem die Pfifferlinge schon gestern geputzt und verzehrt worden sind.


    LG, Craterelle


    P.S.: Keine Bilder von Pfifferlingen, es gibt zur Zeit so viele Bilder, die einen hungrig machen.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Craterelle,


    ich hätte den auch Trichter-Warzenpilz (Thelephora caryophyllea) getauft. :thumbup:


    LG, Jan-Arne

  • Hallo Craterelle


    Trichter-Warzenpilz (Thelephora caryophyllea) ist eindeutig. Zwei Exemplare hätten es aber auch getan. In NRW ist die Art sehr selten und in der Roten Liste mit 2 (Stark gefährdet) eingestuft. Möglicherweise ist sie ja bei Euch häufiger.


    LG Karl

  • Hallo Karl,


    der wuchs auf einen großen Lichtung fast flächendeckend (ok, kleine Übertreibung), wohl einige hunderte Exemplare. Da wäre ich auf Seltenheit gar nicht gekommen, selbst wenn ich meine gesamte Pilzliteratur dabei gehabt hätte. Zumindest deutschlandweit ist er wohl nicht geschützt, das wäre im Bon doch sicher vermerkt? Dort wird er als häufig beschrieben.


    LG, Craterelle


    Nachtrag: Euch beiden Danke für die Bestätigung.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Craterelle & Karl!


    Ich denke, daß T. caryophyllea wohl auch unterdokumentiert ist. In manchen Gegenden kann der Pilz durchaus häufig sein, in anderen dann wieder komplett fehlen.
    Die Art ist erst vor ein paar Wochen in meinen Fokus gerückt, seitdem habe ich sie in den Sandkiefernwäldern um Mannheim an mehreren Standorten gefunden. Ist halt die Frage, ob man gezielt nach sowas guckt oder vorbeiläuft, weil man auf ganz andere Pilze fixiert ist.



    LG, Pablo.

  • Als Nachtrag noch der unübersehbare Schuppige Porling. Auf der Rückseite gab's das ganze ein paar Nummern kleiner, davon habe ich mir die kleinste "Zunge" mitgenommen, um meine Geschmackserinnerung aufzufrischen.

    Naja, ich habe eigentlich nichts gegen Dinge, die nach Gurken schmecken, aber keine Gurken sind, Pimpinelle z.B. mag ich sehr gerne. Aber bei Pilzen sind mir doch die lieber, die nach Pilzen schmecken (oder nach Pfifferlingen ;)). Konsistenz ist auch eher gummiartig, etwa wie ein falsch zubereiteter Kräuterseitling, aber weicher.