Edelreizker? Fichtenreizker? und Steini?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 6.798 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von pedax.

  • War heute wieder im Wald unterwegs, leider war es die letzten Tage etwas zu kalt, so gabs heute nicht so viele Pilze wie erhofft, aber jetzt soll es ja wärmer werden ;)


    Fundort: Fichtenwald (ca. 80% Fichten, der Rest sind Hauptsächlich Buchen, vereinzelt auch Kiefern), zwischen 950 und 1100 Meter, Südhang


    Die Bilder gibt es hier https://www.flickr.com/photos/…8/sets/72157647210479232/ auch noch mal in größer.


    Ist meine Einschätzung richtig:
    * Die linken drei sind Edelreizker (man sieht gut die Grübchen im Stiel) ?
    * Die mittleren drei sind Fichtenreizker ?
    * Der rechte ist ein Steini ?


    Ich werde vor der Zubereitung auch nochmal einen Freund drüber schauen lassen, der sich besser auskennt, würde mich aber auch über eure Einschätzung freuen.


  • Der Steini ist wohl tatsächlich einer.
    Deine Reizker finde ich schwierig zu beurteilen. So pauschal über alle Exemplare draufgehalten ist nicht so geschickt. Gerade eine gescheite Aufnahme vom Stiel wäre ganz gut. An Edelreizker glaube ich hier aber nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    die Fichtenreizker sollten wohl welche sein. Die grünen bei Verletzung und im Alter. Zu deinen vermeintlichen Edelreizkern. Der grubige Stiel spricht schon dafür; aber sag mal wasfür Bäume standen in der Nähe? Edelreizker sind streng an Kiefern gebunden. Das kann auch noch eine andere Reizkerart sein.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Climbingfreak,


    danke für die Antwort - also dort in der Nähe waren Fichten und Buchen, in dem Wald kommen aber auch Kiefern vor. Das ist an der Fundstelle aber schwierig zu sagen, weil der Wind dort im letzten Herbst viele Bäume umgeworfen hat (ziemlich starke Windhose die eine Schneise in den Wald geschlagen hat) deshalb sind viele alte Baumstümpfe und Wurzeln dort von denen keiner so genau weiß welcher Baum das mal war. Die Bäume wurden von den Förstern nämlich schon letztes Jahre aus dem Wald geschafft. Die andere Möglichkeit wäre der Lachsreizker, richtig? (Der ist glaube ich an Tannen gebunden und die sind bei uns äußerst selten)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Ich kann mir bei deinen Reizkern auch den Lachsreizker (Lactarius salmonicolor) gut vorstellen. Das wäre eine Art mit lachsrot verfärbender Milch, Grübchen am Stiel und kommt bei Tannen auf +/- basischen Böden vor. Tanen und Fichten sind halt nicht immer leicht zu unterscheiden (ich habe da auch hin und wieder Probleme). ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Beorn,


    ich war mir vom Aussehen der Pilze her auch nicht sicher ob es nicht doch ein Lachsreizker ist, aber dort wachsen mit ziemlicher Sicherheit keine Tannen. Tannen gibts bei uns nur ganz wenige und meist nur in Jungwäldern, sobald die Fichten größer werden rauben sie den Tannen das Licht und dann gehen die Tannen ein. Aber du hast natürlich recht, wenn man unter einem 40-60 Meter Baum steht, dessen erste Äste in 30 Meter Höhe sind, ist es oft nicht ganz einfach zu Erkennen um welchen Nadelbaum es sich handelt.
    Es kann natürlich gut sein, dass noch alte Tannenwurzeln im Boden sind - ich weiß nicht ob das für Lachsreizker auch reichen würde?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Wenn der Baum nicht länger als 1 Jahr gefällt ist, dann kann es noch funktionieren. Der Pilz leitet dann sogar eine sog. Notfruktuation ein und bildet ein letztes Mal besonders viele Fruchtkörper.


    Also wenn da keine Tanne war, dann muss es eigentlich eine mit Kiefern assoziierte Art sein. Lactarius salmonicolor ist die einzige nicht mit Kiefern vergesellschaftete Art mit Grübche am Stiel.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    also in dem Wald hat letzten Herbst ein ziemlich starker Sturm gewütet und viele Bäume umgeworfen, könnte also durchaus möglich sein. Aber ich werde mir wenn ich in ein paar Tagen wieder dort vorbeigehe genauer schauen welche Bäume in der Nähe sind. Auf alle Fälle vielen Dank für deine Erklärung ;)


    LG Peter

  • Hallo Pedax,


    eigentlich ist das eine recht einfache Sache.


    Der Lachsreizker ist an Weißtanne gebunden.


    Der Edelreizker an Kiefer.


    Der Fichtenreizker an Fichte.


    Der Fichtenreizker verfärbt grünbläulich. Der Hut hat keine Zonierung.
    Der Stiel keine Grübchen.


    Der Edelreizker und der Lachsreizker haben Grübchen am Steil, eine Zonierung auf dem Hut. Beides kann aber muss nicht sonderlich stark ausgeprägt sein.


    Damit wäre schon mal die Unterscheidung zum Fichtenreizker klar.


    Dann kommt es noch auf die Veränderlichkeit der roten / karottenroten Milch an, wenn der Reizker als solcher erkannt wurde.


    Beim Edelreizker bleibt sie frisch orange. Beim Lachsreizker wird sie rot-bräunlich weinfarben.


    Reizker als solche mit karottenroter / rötlicher Milch sind alle essbar. Das ist aber wieder mal keine Verzehrfreigabe.


    Durchnummerieren der Fotos wäre Klasse und durchaus sinnvoll.


    Frohes Sammeln wünsche ich. Und eine gute Dokumentation der Funde. :)


    LG,
    Markus

  • Hallo Markus,


    danke für die Erklärung, ich konnte an der Fundstelle halt weder Kiefer noch Tanne sehen und der Stiel hatte Grübchen (siehe Fotos), das hat mich etwas stutzig gemacht aber ich werde nochmal dort hin gehen und mich genauer umschauen. Die Milch hat aber stark nachgedunkelt, scheint also deiner Erklärung nach doch Lachsreizker gewesen zu sein.


    Durchnummerieren der Fotos wäre Klasse und durchaus sinnvoll.


    Danke für den Hinweis, werde ich das nächste mal machen wenn ich mehrere Pilze poste :)


    LG Peter