Bestimmungshilfe querbeet

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.244 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ZweiBambis.

  • Liebe versierte Pilzsammler,


    wir sind ziemliche Sammelneulinge, und möchten gerne unseren Wissensstand erweitern, sodass wir bald unser Abendessen selbst jagen können :) Wir haben schon einiges gelesen (& gefunden), sind aber noch immer unsicher mit der Bestimmung.


    Die Pilze im Anhang (und ein paar Rotfußröhrlinge, bei denen wir uns sicher waren) haben wir in einem Fichten-/Buchenwald gesammelt. Wir denken, dass sie alle essbar sind - zumindest, wenn sie etwas frischer sind ;)
    Könnt Ihr uns sagen, ob wir mit unseren Bestimmungen richtig liegen?


    Vielen Dank,
    Sascha & Britta

    • Offizieller Beitrag

    Hi Sascha und Britta,


    willkommen im Forum. :thumbup:


    Eine Bestimmungsanfrage im PDF-Format. Sowas hatten wir, glaube ich, auch noch nicht. :D


    Zu euren Pilzen. Klasse, dass ihr euch selbstständig Gedanken gemacht habt und dass diese auch noch so gut sind. :)


    1) Würde ich Fichtenreizker nennen. Wuchsen denn dort auch Kiefern? Dann käme der Spangrüne Kiefern-Reizker (Lactarius semisanguifluus) in Betracht. Der ist aber, soweit ich weiß, seltener und passt farblich nicht ganz. Die hochstehenden Seiten kann man auf das Alter der Exemplare schieben.


    2) Was ist Ziegenbart in diesem Fall? Ein Begriff, der für alle möglichen Pilze genutzt wird. Bei uns heißt er Klebriger Hörnling. Den meintet ihr wohl auch. Wuchs doch auf Nadelholz, oder? Als Speisepilz habe ich ihn noch nie wahrgenommen und es wird sich sicherlich auch nicht wirklich lohnen.


    3) Die Steinpilze würde ich beide Fichtensteinpilz (Boletus Edulis) taufen. Diese Art kann, je nach Standort, völlig verschiedene Hutfarben besitzen. Der rechte sieht auf den ersten Blick fast so aus, wie eine Marone (speckig-kastanienbrauner Hut). Aber dafür ist der Stiel zu hell und sicherlich konntet ihr auch ein feines Stielnetz im oberen Bereich erkennen, oder?


    4) Goldröhrling passt. Da stand übrigens irgendwo eine Lärche. Der Goldröhrling ist einer der Pilze, die streng an eine Baumart gebunden sind. Das hat den Vorteil, dass man gezielter suchen kann. :thumbup:


    5) Maronenröhrlinge stimmen auch. :thumbup: Den Pilz ganz links müsste man mal von unten sehen. Zusätzlich wären ein Schnittbild sowie eine Angabe zur Verfärbung interessant. Ich würde aber tippen, dass auch dieses Exemplar ein Maronenröhrling ist - mit bereits angesprochener standortbedingter Farbunterschiede.


    6) Das sind wohl auch Maronenröhrlinge. Die Hutenden stülpen sich im Alter nach oben. Dadurch wird der Schwamm etwas auseinandergezogen und die Röhrenenden wirken größer.


    Eine allgemeine Anmerkung (auch wenn es hier ohnehin keine Verzehrfreigaben geben wird!): Einige Exemplare sehen schon arg alt aus und eignen sich nur noch bedingt für den Verzehr. Dabei ist man auch lieber vorsichtig und freut sich stattdessen umso mehr über jüngere Exemplare. Der Drucktest (mit dem Daumen auf die Hutoberfläche) hilft dabei, zu prüfen, ob der Pilz noch frisch ist. Wenn ein Loch in Daumenform auftaucht und das so schnell nicht weg geht, sollten die Pilze in die Tonne wandern / im Wald bleiben.


    LG, Jan-Arne


    Im Forum gibt es keine Verzehrfreigaben, nur Hilfestellungen zu eigenständigen Vergleichen!


    Meine Homepage mit Kurzportraits von Pilzen und Tieren: fungaundfauna

  • zu Reizker: Fichtenreizker ( natürlich kein Kiefernzeizker, wenn ihr in einem Fichten-/Buchenwald wart ;) )


    zu Ziegenbart: hmm in dem jungen Stadion schwer zu erkennen. Schaut mir fast eher wie klebriger Hörnling aus


    zu Steinpilze: jepp


    zu Goldröhrling: jepp, aber schon zu alt/wässrig


    zu Maronen: auch ganz typisch, bis auf den links oben. Hat einen komisch langen Stiel, aber durchaus möglich...


    letztes Foto: vielleicht ein ausgetrockneter Blutroter Filzröhrling ( http://www.pilzforum.eu/board/showthread.php?tid=19416 ). Können aber vielleicht sogar Maronen sein, die etwas mehr Sonne abbekommen haben.


    Logischerweise ist das KEINE VERZEHRFREIGABE!

  • Hallo Ihr beiden,


    mann, das geht ja flott hier! Vielen Dank für Eure Meinungen. Dass Ihr keinen Freischein zum Essen der Pilze gebt, ist klar :) Wie Ihr ja schon sagt, sind die meisten wahrscheinlich eh zu alt; aber irgendwo muss man ja mal mit Erfahrungsammeln anfangen... (danke, bei der Gelegenheit, für den Hinweis auf den Test mit dem Daumenabdruck)


    Zum Reizker: Hm, der Wald besteht hauptsächlich aus Fichten und Buchen; Kiefern können aber durchaus auch dabei gewesen sein; mir ist keine aufgefallen, aber auf dem Boden lag passendes Astwerk herum.


    Zum "Ziegenbart": Danke für die Namensaufklärung, das nächste Mal achten wir auf korrektere Namen :) (so hat ihn eben die Bekannte genannt)


    Zum letzten Photo: Genau, den Filzröhrling habe ich auch auf einer Pilzwebseite gesehen und hätte ihn passend gefunden. Aber der soll ja selten sein, deshalb würde ich wohl doch eher auf die Marone tippen.


    Herzlichen Dank Euch schon einmal! Hoffentlich sprießen beim morgen versprochenen Regen ganz viele neue Pilze, die wir alle (also, auch Ihr!) am Sonntag sammeln können!


    Viele Grüße