Hallo zusammen,
ich war gestern im Zuge des Besuchs der Störtebeker Festspiele vorher noch ein wenig in der Schaabe auf Rügen unterwegs. Aufgrund eines Tipps meiner Kollegin bin ich dort auf Maronenjagd gegangen, welche auch recht erfolgreich war.
Allerdings gibt es dort neben den Maronen auch einige Täublinge sowie andere Pilze zu bewundern. Drei davon habe ich mal mitgenommen um sie näher zu bestimmen. Ich habe die Details mal aufgeschrieben und möchte Anfragen, ob ich dabei richtig liege. Es geht mir dabei nicht darum eine Essfreigabe (die es ja eh nicht gibt ;)) zu erhalten, sonder einfach darum, ob ich mit einen Vermutungen richtig liege.
1. Exemplar
Beschreibung Hut:
- Durchmesser: 7 cm
- gelblich bis orange, nach einem Tag eher orange-rötlich
- Hutoberfläche glatt, am Rand etwas gerieft
- Huthaut an verletzten Stellen schwarz
Fotos Hut:
Beschreibung Fruchtschicht:
- Weiß (auch unter der Huthaut)
- Lamellen am Stiel frei
- Lamellen sind brüchig
- Lamelle zunächst weiß, werden aber später beige (an verletzten Rändern schwarz)
Fotos Lamellen/ Querschnitt:
Beschreibung Stiel:
- Stiellänge 6cm
- Glatte Oberfläche mit kleinen Rillen
- Brüchig (Täubling)
- Kein Ring
- Stiel zuspitzend, keine Knolle etc.
- Innen feste Fleisch, an Verletzungen zunächst grau, dann dunkelgrau (fast schwarz) färbend, Reaktion dauert länger (nicht sofort wie bei Hexenröhrlingen etc.)
Foto:
Beschreibung Geruch::
- sowohl unverletzt, als auch beim reiben oder Streichen sehr milder, angenehmer Geruch. Später kaum mehr wahrnehmbar.
Beschreibung Geschmack:
- mild (auch nach längerer Zeit keine einsetzende Schärfe)
Beschreibung Färbeverhalten:
- schon vorhandene Färbung ohne eigenes Zutun? (Stilinneres ist grau)
- Verfärbung bei Druck oder Schnitt? (grau, dann dunkelgrau, direkt an den Rändern fast schwarz)
Beschreibung Ökologie und Fundumstände:
- Küstenwald mit Kiefern, Moosiger Boden mit Gräsern und Blaubeeren
- Maronenröhrlinge, andere Täublinge
- Standort auf Moos mit Nadelstreu, mit vielen anderen gleich aussehenden Täublingen aller Altersklassen. Ebenfalls Stiele außen leicht grau, im Innern dunkler.
- ph-wert des Bodens: k.A. (Fundort Schaabe auf Rügen)
Sporenpulver:
hell, creme - keine starke farbliche Ausprägung
Meine Idee: Orangeroter Graustieltäubling, da keine Birken vorhanden sind und Hut mehr ins orangene, rötliche überging
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2. Exemplar:
Beschreibung Hut:
- Durchmesser: 7 cm
- dunkelrot bis rotbraun
- Hutoberfläche glatt, nicht gerieft
- Unter der Hauthaut rötliches Fleisch, keine farblichen Veränderungen bei Verletzungen
Fotos Hut:
Älteres Exemplar:
Beschreibung Fruchtschicht:
- Weiß, unter der Huthaut rot
- Lamellen am Stiel frei
- Keine Farbe auszumachen, weiß oder helle Farbtöne ?
- Lamellen sind brüchig
Foto:
Beschreibung Stiel:
- Stiellänge 6cm
- Glatte Oberfläche mit kleinen Rillen (kaum ausgeprägt)
- Brüchig (Täubling)
- Kein Ring
- Stiel zuspitzend, keine Knolle etc.
- Innen feste Fleisch, an Verletzungen keine Veränderung der Farbe
Foto:
Beschreibung Geruch::
- frisch leichter Geruch nach Rettich, leicht scharfer Geruch. Nicht Pilztypisch.
Beschreibung Geschmack:
- mild, schärft nicht
Beschreibung Färbeverhalten:
- schon vorhandene Färbung ohne eigenes Zutun? (nein)
- Verfärbung bei Druck oder Schnitt? (Erst nach einem Tag wird der Pilz an Verletzungen dunkler)
Beschreibung Ökologie und Fundumstände:
- Küstenwald mit Kiefern, Moosiger Boden mit Gräsern und Blaubeeren
- Maronenröhrlinge, andere Täublinge (siehe oben)
- Standort auf Nadelstreu mit Gras, mit vielen anderen gleich aussehenden Täublingen aller Altersklassen.
- Ph-Wert des Bodens: k.A. (Fundort Schaabe auf Rügen)
Sporenpulver:
Bisher keine Sporen abgesondert... ggf. reiche ich das nach, der Pilz liegt noch
Hier hab ich keine Idee, was für ein Täubling es sein könnte.
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3. Exemplar:
Beschreibung Hut:
- Durchmesser: 7 cm
- beige bis gelb, im Wald eher gelb, bei Trocknung nachlassend
- Hutoberfläche rau, kleine Unebenheiten, gerade zum Hutrand hin, kleine Risse im Hutrand
- Unter der Hauthaut weißes Fleisch, keine farblichen Veränderungen bei Verletzungen
Beschreibung Fruchtschicht:
- Weiß
- Lamellen am Stiel frei, nicht stark angewachsen, Stiel leicht abzulösen.
- Lamellen leicht bräunlich
- Lamellen brechen beim Streichen ineinander, fallen aber nicht vom Hut
Beschreibung Stiel:
- Stiellänge 10 cm
- Stiel mit Manschette, unterhalb Glatt, darüber leicht flockig
- Fleisch faserig, insbesondere der Stiel
- Stiel zuspitzend, keine Knolle (!) etc.
- Innen feste Fleisch, an Verletzungen keine Veränderung der Farbe
Beschreibung Geruch:
- pilzartig mild, ein wenig wie der Maronenröhrling
Beschreibung Geschmack:
- keine Geschmacksprobe durchgeführt, da nicht sicher bestimmt
Beschreibung Färbeverhalten:
- schon vorhandene Färbung ohne eigenes Zutun? (nein)
- Verfärbung bei Druck oder Schnitt? (nein)
Beschreibung Ökologie und Fundumstände:
- Küstenwald mit Kiefern, Moosiger Boden mit Gräsern und Blaubeeren
- Maronenröhrlinge, andere Täublinge (siehe oben)
- Standort auf Moosbank. In der Nähe Täublinge und Röhrlinge.
- Ph-wert des Bodens: k.A. (Fundort Schaabe auf Rügen)
Sporenpulver:
Erbräunlich, braun, evtl. auch Zimtfarben (etwas schwächer)
Meine Idee: Reifpilz
So, ich hoffe die Infos reichen um hier weiterzukommen. Vielleicht habe ich ja sogar richtig getippt. Wie gesagt, hier geht es um den Spaß an der Freude, die Pilze sollen nicht in den Kochtopf.
Danke vorab für eure Hilfe.
Grüße
Richard