braune (Rot ?) Kappe aus dem Nadelwald -Name ?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 4.087 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nachtvogel.

  • Hallo,
    ich nerv mal wieder mit meinen blöden Rotkappen, die mich immer mehr
    verwirren.


    Gestern kam Antje heim mit welchen, die sahen nach Espenrotkappe aus
    nur da waren Kiefern, Fichten und Birken ( nein es war keine Birkenrotkappe, zu wenige, zu helle Flocken am Stiel, die ganz jungen mehr oder weniger unbeflockt )


    UND HEUTE dieses DING:


    Huthaut und leichter Rotstich im braunen Hut sagt: Rotkappe


    sauerer Hochmoornadelwald, etwa 8 m vom geschotterten Weg ( einzig mögliche Quelle für Kalk )


    Umgebungsgehölze: Kiefer Fichte Lärche, Heidelbeeren


    Pilze in der Umgebung: Sandröhrlinge, Maronen, lila Cortinarien


    Die Nächste Birke war etwa 50 m weit weg, dort fanden wir auch 2 Birkenrotkappen ( rotorange im Hut )


    Aber dieses Rotkäppchen, ca 14 cm lang, jung, cremefarbene Röhrenmündungen


    brauner Hut, ein Hauch Rot darin erkennbar, Stielschuppen: wie Hutfarbe


    Die Verfärbung im Schnitt: Bilder dokumentieren dies ganz gut, auch den Zeitunterschied.
    Ich kenne ähnliche Rotkappen, da kam aber erst deutlich rosarötlich dann violett.


    Die hier ging gräulich in violett über und erst Minuten später zeigten sich daneben rosatöne :(


    HÜLFE, wiedermal vom Bauernhelmi erbeten.


    PS: nun, weitere 2-3 Std später im Kühlschrank verblasst das grauviolett sehr.







  • 24 Stunden später, zwischengelagert im Kühlschrank


    etwas verblasst, etwas gräulicher aber noch deutlich violett
    mag ich nicht L. vulpinum dazu sagen... aber wie denn ???



    Der Bauernhelmi pfeifft drauf und futtert mit Antje einen Pilz, den er nicht genau bestimmt hat,
    ausser: lecker :D


    Farbreaktionen bei der Zubereitung:


    Olivenöl und Butter mit 1/2 Zwiebel und 2 Knofizehen
    mit 1 EL Pilzpulver angeröstet, dazu Hüte vom Mohrenkopfmilchling
    Trompfiffige und Scheiben vom Wieseltäubling



    Farbreaktion nachdem Putenschnitzel mitgebraten wurde, etwas getr. Majoran, Pfeffer Salz, gem. Kümmel, mit Rotwein abgelöscht, und reduziert wurde



    Farbreaktion nach Zugabe von etwas Zitronensaft, klarer Brühe und
    Sahne



    Und jetzt ärgere ich Euch:


    Wäre ich Islamist und hätte eine Zweitfrau :D
    die hätte dann auch sowas bekommen


    Aber dafür hat auch Antje gerne abgespült :evil:



    Bin gespannt, was an Meinungen ( zum Pilz ) kommt ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Helmut!


    Ich würde ja gerne was schreiben zu der Rotkappe, aber ich kann nicht.
    Das Thema ist mir nach wie vor diffus. Gute Anhaltspunkte habe ich nicht, jedenfalls nichts, was ich nicht schon geschrieben hätte.
    Es scheint sich auch niemand derer, die sich mit dem Thema schon ernsthaft auseinandergesetzt haben berufen zu fühlen, ein wenig Klarheit zu schaffen.
    Schade.
    Aber irgendwann bekommen wir das auch noch in den Griff.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Meinung:


    bin froh, das ich sooo satt bin! :D


    Sonst müsste ich ja auf die Tatstatur sabbern! Und das wäre blöde :nana:


    Was spricht hier noch gleich gegen die Birkenrotkappe?


    liebe Grüße,
    Melanie

  • Was spricht hier noch gleich gegen die Birkenrotkappe?


    Hallo Melanie,


    das tut gute Frage sein tun :thumbup: ich weiss ja auch langsam nimmer ob ich wenigstens noch L. verspielle bestimmen kann :(


    Vor 2-3 Wochen begegneten wir Touristen, die hatten auch sowas gefunden ( fast so ) und waren der Meinung MERKWÜRDIGE BIRKENROTKAPPE


    was dagegen spricht ( da kann ich mich nun nur auf Literatur berufen )


    - Huthaut ohne jede Nuance von Orangetönen, auch das Rot kann man nur ahnen ( Foto täuscht da ein wenig )
    - Röhren ohne deutlichen Grauton
    - Röhren nach Druck deutlich verändernd



    - nicht Schwärzend
    - Stielbasis mehr oder weniger ohne Verfärbung und ganz deutlich ohne blaue / blaugrünliche Farbtöne


    Sielschuppen nicht dunkel- bzw. schwarzbraun sondern rötlich braun


    und dann: Die nächste Birke mind. 50 m weit weg.


    Quelle : Parey + Gerhardt


    @ Pablo: ich glaub da nicht dran. Ist zwar nicht so wichtig aber irgendwie weiss ich halt gerne, was auf den Teller kommt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Helmut!


    Die Birkenrotkappe hat schon eine andere Hutfarbe, würde ich sagen. Weniger freidig, mehr orangebraun.
    Und die Schuppen sind hier uch nicht wirklich schwarz, oder?



    LG, pablo.

  • Die Birkenrotkappe hat schon eine andere Hutfarbe, würde ich sagen. Weniger freidig, mehr orangebraun.
    Und die Schuppen sind hier uch nicht wirklich schwarz, oder?
    LG, pablo.


    :thumbup: So seh ich das auch:


    Bei der Birkenrotkappe schwingt immer erkennbar orange in der Huthautfarbe mit, oft auch sehr deutlich


    und die Schuppen mindestens schwarzbraun, ohne Rottöne


    ( so auch bei der sog. Kiefernrotkappe , die aber auch kein Orange in der Huthaut hat)

  • Ich habe mich bereits vor einiger Zeit mal etwas genauer mit den Raufüßen auseinandergesetzt und musste dabei feststellen, dass es ein hochkomplexes Thema ist. Nun zu deinem Pilz: Birkenpilze schließe ich einfach mal aus, das passt nicht! Bei den Rotkappen ist es schwer differenzierbar, aber ich versuche mich dennoch mal: die Birkenrotkappe schließe ich ebenfalls aus. Sie hat Röhren, die deutlich ins schwarz-graue gehen, was bei deinem Pilz ja überhaupt nicht der Fall ist. Ich denke, auch den Hainbuchenrauhfuß kann man ausschließen. Er würde sich beim Schnitt wohl ins gräuliche verfärben. Nun bleiben im Wesentlichen noch Eichenrotkappe und Espenrotkappe über. Da ich nicht weiß, ob einer dieser Bäume in der Nähe des Fundortes stand, kann man ab diesem Punkt nur spekulieren: ich persönlich würde vermutlich nach jahrelanger Erfahrung auf die Eichenrotkappe tippen ;)

  • Hallo,
    da sind ja doch noch Meinungen gekommen.
    Irgendwo ( Wikipedia ? ) hab ich gelesen, dass die Eichenrotkappe sehr nah "verwandt" sein soll mit den Nadelwaldrotkappen.


    Lt. Literaturangaben zeigt der von mir abgebildete Pilz nicht die


    diversen Merkmale einer Eichenrotkappe
    auch die Verfärbung ( beim Kochen soll Eichenrotkappe schwarz werden )


    ... da kann aber jeder gerne selbst vergleichen.


    War Angel: Mit Laubwaldrotkappen , da fehlen mir Eigenfunde,
    ich halte das erste Bild von Dir für die Espenrotkappe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dany!


    Auch in deiner Anfrage war jede Art mindestens ein Mal richtig bestimmt. Man muss nur die richtige Antwort rausfiltern.
    Und wenn du es dir am Anfang nicht zu schwer machen willst, dann lass die lateinischen Bezeichnungen bei den Rotkappen mal beiseite.
    Sowohl die Eichen- / Laubwaldrotkappe als auch die Espenrotkappe / Weißstielige Rotkappe hießen schon Leccinum aurantiacum.
    Warum und warum eigentlich die Eichenrotkappe L. aurantiacum heißen muss, ist eine längere und verwirrende Geschichte.


    Die Verfärbungen sind recht variabel bei diesen Rotkappen.
    Am besten gehst du nach den Stielschüppchen.
    Also etwa so:
    Stielschuppen ganz schwarz oder dunkelgrau, auch bei jungen Pilzen ---> Birkenrotkappe / Heiderotkappe (streng an Birke gebunden)
    Stielschuppen schon jung intensiv rotbraun, im Alter teils Stiel von der Basis her rotbraun überlaufen ---> Eichenrotkappe / Laubwaldrotkappe (wächst bei unterschiedlichen Laubbäumen)
    Stielschuppen jung fein, weißlich oder blass rotbräunlich, im Alter nicht vollständig rotbraun ---> Weißstielige / Espenrotkappe (streng an Espen / Pappeln gebunden)
    Es gibt noch ein paar andere Merkmale, aber das mit den Schüppchen sollte am konstantesten sein.


    Die Pilze von Helmut sind freilich keine dieser drei Arten.
    Bei Rotkappen, wo auch Nadelbäume in der Nähe stehen, wird's etwas schwieriger.
    Da kommen eben noch zwei weitere Arten bzw. zwei Formen einer Art vor.



    LG, Pablo.

  • die letzten Wochen habe ich einige ähnliche Exemplare gefunden.
    Leider hab ich keine Fotos von.
    Aufgefallen ist mir das sie klein einen geraden dicken Fuss und eine kleine Kappe haben.
    Einige fast gleiche Exemplare wie auf deinen Bildern waren auch dabei.
    Dazu noch 2 sehr große, Kappengröße wie bei einem aufgeklappten Parasol
    Stiel im Verhältnis zart dazu.
    Vom Wuchs her ähnlich einem Birkenpilz - nur in 5x größer.
    Beim schneiden haben sie sich leicht verfärbt.
    In der heißen Pfanne wurden sie anfangs fast schwarz, haben dann
    aber diese Farbe wieder verloren. Waren dann also von den anderen Pilzen nicht mehr unterscheidbar.


    Beim nächsten Rundgang an die Stelle werde ich diesmal genau auf die Bäume achten.
    Das es soviele verschiedene Rotkappen gibt war mir nicht bekannt.


    Noch dazu, da ich 2 direkt auf dem Weg gefunden habe.
    Auf der einen Seite vom Weg Steinpilze (Fichtensteinpilze) - gegenüber und auf dem Weg die Rotkappen.


    Tschüssi Sabine