Netzstieliger Hexenröhrling?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 5.456 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gelöschter Nutzer-3.

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich als Kind mit meinem Vater häufig in den Pilzen war - danach lange nicht - hat mich inzwischen wieder die Lust an der Pilzsuche und Bestimmung gepackt. Zum Glück konnte ich meine Freundin ebenfalls infizieren. Bisher halten wir uns allerdings an die leicht bestimmbaren und häufigen Klassiker.


    Genug der Vorrede - heute sind meiner Freundin die beiden folgenden schönen Exemplare in die Hände gefallen. Ich vermute, dass es sich um einen Netzstieligen Hexenröhrling handelt. Gerne würde ich aber sicher gehen und ein paar Experten einen Blick darauf werfen lassen. Es gibt ja zumindest ähnlich aussehende giftige Röhrlinge.


    Vielen Dank schon einmal!


    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    die gefundenen Pilze sehen auch für mich wie Bilderbuch-Netzhexen aus. :thumbup:


    Über den Begriff "ähnlich aussehende giftige Röhrlinge" lässt sich aber insofern streiten, als dass bei manchen der Netzstielige Hexenröhrling auch als giftig gilt. ;)


    LG, Jan-Arne


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  • Soll Keiner sagen, wir hätten Dich nicht gewarnt. ;):cool:

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • So, ich habe mir dann doch gestern Abend noch ein kleines Pfännchen gemacht. Leider waren sie trotz des sehr schönen Äußeren stark verwurmt. Dementsprechend blieb nicht sonderlich viel übrig.


    Ich fand den Geschmack sehr angenehm und konnte bisher auch keine unangenehmen Nebenwirkungen feststellen. Interessant, dass die Inhaltsstoffe möglicherweise ähnlich sind wie beim Kahlen Krempling. Mit dem hatte ich nämlich pränatal so meine Erfahrungen - vielleicht bin ich deswegen immunisiert. :)

  • leider kann man sich gegen pilzgifte NICHT immunisieren
    wie gehen denn pränatale erfahrungen? hat deine mutter den krempling gegessen als sie mit dir schwanger war?
    die gefährlichen auswirkungen des kahlen kremplings treten meist erst nach vielen jahren auf. es wird einem also nicht schlecht oder so.

  • Naja, das stimmt so auch nicht, lutine. Also absolut nicht zum Selbstexperiment empfohlen, aber man kann sich durchaus eine Toleranz gegenüber unmittelbar wirksamen Giften erarbeiten. Wird ja so auch von Leuten gemacht, die mit Giftschlangen und anderen giftigen Tieren arbeiten. Gift in kleinen, nicht schädlichen Dosen regelmäßig verabreicht und langsam gesteigert.


    Aber der Kahle Krempling ist ja ein völlig anderer Fall. An für sich nicht giftig aber Allergen-auslösend. Und diese Allergene können dann bei erneutem Genuss (auch erst beim fünften, zehnten, dreißigsten) eine tödliche Überreaktion auslösen. Soweit ich das verstanden habe, ist das Thema aber nicht ausreichend erforscht, wann, wie und ob überhaupt bei allen diese Gefahr besteht. Ich hab gerade aus diesem Grund vorm Kahlen Krempling den allerhöchsten Respekt; das ist wie Russisch Roulette ^^

    Bestimmungsversuche sind niemals eine Verzehrfreigabe! Ich bin längst kein Profi und kann mich auch mal irren. Ich übe um zu lernen ;)


    95 Chips

  • Moin,



    man kann sich durchaus eine Toleranz gegenüber unmittelbar wirksamen Giften erarbeiten.


    kannst Du mir da bzgl. Pilz(!)giften mal belastbare Quellen/Belege nennen? Interessiert mich als Chemiker natürlich :). Es geht mir dabei aber nicht um "Ich-hab-mal-von-einem-gehört-dessen-Freund..."-Links ;), sondern eben um konkrete Studien/Nachweise/Belege.


    Dass es bei einigen Giften (z.B. Arsenverbindungen oder Opiaten) zu Toleranzbildung kommen kann, ist natürlich ein alter Hut. Bei Pilzgiften habe ich noch nie etwas davon gehört. Wogegen konkret (also z.B. Phalloidine, Orellanin, Gyromitrin etc. - es gibt ja viele, viele verschiedene Pilzgifte) ist denn nach Deinen Quellen Toleranzbildung möglich?

  • Das mit der Immunisierung war nicht ernst gemeint. Tatsächlich waren meine Eltern, als meine Mutter mit mir schwanger war, bei irgendwelchen Bekannten zum Essen eingeladen. Dort kamen Pilze auf den Tisch, die vom Gastgeber "schon immer gegessen" wurden "absolut ohne Probleme". Naja, man geht ja erst mal davon aus, dass sich die Leute verantwortungsvoll verhalten - und damals war die Einordnung mancher Sorten ja auch noch anders als heute. Jedenfalls wurde gut gegessen und meine Mutter verbrachte dann die Nacht mit Magenkrämpfen und Erbrechen auf der Toilette. Natürlich hatte sie einen riesen Bammel, dass es zu irgendwelchen Komplikationen wegen der Schwangerschaft kommen könnte. Aber ich konnte mich durchsetzen und ich denke ich habe keine Schäden davon getragen - wobei man da wohl eher mein Umfeld befragen müsste. ;)


    Es wurde dann jedenfalls rekonstruiert, dass es sich wohl um Kahle Kremplinge gehandelt hat. Wobei ich das natürlich nicht bestätigen kann, da ich zwar dabei aber doch irgendwie unbeteiligt war.

  • Hi Khaltaraz,



    Das mit der Immunisierung war nicht ernst gemeint.


    sofern Dein Posting jetzt eine Reaktion auf meine Frage war:


    Das habe ich schon richtig aufgefasst ;), mir geht es wirklich nur um Belege für eine Toleranzbildung (was auch nicht das Gleiche wie eine Immunisierung - die gibt's gegen Krankheitserreger, nicht gegen Gifte ;) - ist) gegen Pilzgifte.


  • kannst Du mir da bzgl. Pilz(!)giften mal belastbare Quellen/Belege nennen? Interessiert mich als Chemiker natürlich :). Es geht mir dabei aber nicht um "Ich-hab-mal-von-einem-gehört-dessen-Freund..."-Links ;), sondern eben um konkrete Studien/Nachweise/Belege.


    Ich hab nichts von Quellen gesagt. Ich hab nur gesagt, dass ich weiß, dass es bei Schlangen- und Insektengiften so ist. Dass es bei Pilzgiften deswegen auch so sein könnte, war meine eigene Schlussfolgerung. Hast du denn Gegenquellen? Also ist das erforscht, ob und dass es nicht und bei keinem der unzählig vielen verschiedenen Pilzgifte funktionieren könnte? Was ja, wie ich schon gesagt habe, noch lange nicht heißt, dass man es meiner Meinung nach ausprobieren sollte. Was dann, meiner These zu Folge, vielleicht auch der Grund ist, warum ich wahrscheinlich auch keine Quellen finden würde, wenn ich jetzt danach suchen würde.


    Aber okay, müßig und eigentlich überflüssige Diskussion, da reine Theorie und - noch mal betont - es eh niemand versuchen sollte, zu falsifizieren oder bestätigen.


    Fakt ist aber, dass manche Tiere ja auf diverse Pilzgifte nicht reagieren. Und bei höheren Säugetierenist dann, zumindest aus meinem Biologieverständnis heraus - was zugegeben rudimentär ist - die Überlegung nicht komplett an den Haaren herbei gezogen. Aber ok, lassen wir das.


    Edit: Oh, es gibt doch was. Toleranz gegen Phalloidin, getestet an Ratten.. Die Veröffentlichung will ich deswegen aber jetzt nicht extra kaufen. ;)
    Außerdem finde ich mehrere Quellen, die besagen, es gibt eine zunehmende Toleranz gegen ein anderes Pilzgift, das ich hier jetzt mal nicht erwähne, da es gewisse Wirkungen hat...

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    95 Chips

    Einmal editiert, zuletzt von Rhiannon1307 ()

  • Hi,



    Ich hab nichts von Quellen gesagt.


    genau deswegen habe ich ja nachgefragt...



    Also ist das erforscht, ob und dass es nicht und bei keinem der unzählig vielen verschiedenen Pilzgifte funktionieren könnte?


    Wenn ich dafür Quellen hätte, hätte ich nicht gefragt. :/.


    müßig und eigentlich überflüssige Diskussion


    Nö, das sehe ich grundlegend anders.


    dass manche Tiere ja auf diverse Pilzgifte nicht reagieren.


    Das ist bekannt. Dass eine Substanz auf einen Organismus giftig wirkt und auf einen anderen nicht, hat aber nichts mit Toleranzbildung zu tun. Theobromin (ein mit Coffein verwandtes Alkaloid, das in Kakao vorkommt) ist für Hunde hochgiftig, für uns Menschen aber harmlos. Das hat nichts mit Toleranzbildung zu tun.


    Edit: Oh, es gibt doch was.


    Danke - mal sehen, ob da Abstracts auch ohne Kauf (online) lesbar sind...
    Edit: Es geht, zumindest soweit es aus dem Googlebooks-Link erkennbar ist, um Toleranz gegen Phalloidin in Ratten, nicht um Toleranzbildung. Damit wäre die Quelle in diesem Kontext sozusagen offtopic :/ und trifft den Kern meiner Frage nicht.


    Außerdem finde ich mehrere Quellen, die besagen, es gibt eine zunehmende Toleranz gegen ein anderes Pilzgift, das ich hier jetzt mal nicht erwähne, da es gewisse Wirkungen hat...


    OK, an Psilocybin hatte ich jetzt tatsächlich nicht gedacht :/. Wobei Psilocybin/Psilocin nicht im 'chemischen' Sinn als Gifte eingestuft sind!
    Edit: Und ich weiß auch nicht, ob da tatsächlich eine Toleranzbildung zu beobachten ist. In diesem Fall müssten Konsumenten zunehmend größere Mengen konsumieren, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Ob das so ist, weiß ich - wie gesagt - nicht.