Mittelding zw. Wiesenchampignon und Parasol

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.058 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bauernhelmi (†).

  • Diesen Pilz finde ich sehr merkwürdig, er passt in kein Schema. Leider habe ich nur 2 noch nicht ganz ausgewachsene Exemplare. Von der Größe (Schirm noch nicht entfaltet) hätte ich gesagt Parasol, aber die Lamellen sind eher creme-farben wie beim jungen Wiesenchampignon. Dafür ist er aber zu groß und zu schwer (140g).
    Fundort: Fichtenwald, zusammen mit Safranschirmlingen
    Funddatum: Anfang September
    Fruchtfleisch: verfärbt sich bei Druck/Schnitt nicht
    Hut: Durchmesser 8cm (nicht geöffnet), keine Schuppen, Farbe weiß, aber nicht schneeweiß, bei Verletzung wird das Fleisch (scheinbar nur an der Hutoberfläche) gelb, Oberflache matt (wie Leder)
    Geruch: schwach pilzig.
    Stiel: dick (im Gegensatz zum Parasol), faserig, aber nicht so faserig wie beim Parasol (eher wie beim Steinpilz) - Knolle habe ich leider nicht beobachtet. Ring ist fest am Stiel von oben herablaufend und mit dem Hut verbunden.
    Lamellen: cremefarben beim jungen Pilz


    Wer kennnt den von Euch, liebe Pilzprofis?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ich denke doch, der Hut ist geschuppt (fein, aber auf den Bildern gut zu sehen). Mit dem Geruch müsstest du mal noch ein wenig intensiver zu werke gehen. Sollte mich wundern, wenn da nichts mandelartiges rauskommt.
    Und obwohl hier die Stielbasis fehlt (wichtiges Bestimmungsmerkmal, immer mitnehmen!) wird da nichts anderes rauskommen als einer der großfrüchtigen Anischampis.
    Also Agaricus arvensis s.l. oder Agaricus urinascens s.l. oder Agaricus macrocarpus oder Agaricus osecanus.
    Die Unterscheidung der Arte in dieser Gruppe ist aber nicht ganz einfach ung geht auch oft nicht nach makroskopischen Merkmalen. Jedenfalls sollte man da zur Absicherung imer mit dem Mikro ran.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    das ist definitiv ein Agaricus. Der hat sogar schöne rosa Lamellen. Alternativ wärenoch der Rosablättrige Egerlingsschimling Leucoagaricus leucothites eine Möglichkeit.
    Schade, dass die Stielbasis im Schnittbild nicht zu sehen ist.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Stefan,


    vom Gedanken an Riesenschirmling kannst Du dich schon mal trennen.


    Das wird einer der sog. Odelschwammerl ( Champignon ) sein
    und zur genauen Bestimung ( trau ich mir nicht zu )sollte man auch die Stielbasis sehen können, gibt ja um die 60 Arten der Gattung


    Aber ein Gedanke ist auf jeden Fall da

  • danke, also Agaricus bzw. Wiesenchampignon? Die kenne ich, dafür ist er mir ehrlich gesagt zu groß, der Geruch ist auch viel intensiver (bei Agaricus). Werde morgen nochmal hin und die Stilbasis mitnehmen. Was sagt ihr zur gelben Farbe vom Hut, wenn man ihn beschädigt ?

  • Hallo Stefan!
    Der Wiesen-Champignon ist nur eine der 250 Arten der Gattung Champignon (Agaricus). Deine Pilze zeigen keinen Wisen-C., sondern eine andere Art der Gattung, die größer ist, nach Marzipan riecht und sich gelb verfärbt. Davon gibt es aber mehrere, sodass die genaue Art nicht so einfach zu sagen ist (siehe Pablos Beitrag).
    Viele Grüße,
    Emil



    Zitat von Beorn

    Also Agaricus arvensis s.l. oder Agaricus urinascens s.l. oder Agaricus macrocarpus oder Agaricus osecanus.


    @Pablo: Ist A. macrocarpus nicht synonym zu A. urinascens?

  • OK, Agaricus wird wahrscheinlich stimmen, aber die Frage ist welcher von den Untergruppen. Da gibts ja jede Menge die so ähnlich aussehen. Anischampignon, Perlhuhnchampignon, Schafchampignon, Riesenchampignon... Vom Geruch kann ich aber nichts spezielles erkennen (Anis oder Bittermandeln oder was anderes).

  • Hallo Stefan,
    ließ dir bitte nochmal ganz in Ruhe den Beitrag von Beorn durch.
    Besonders diese Zeilen hier:



    Mit deinen Fotos, und aussagen ist bei der Bestimmung hier leider Schicht im schacht. Weiter kommt man wahrscheinlich an der Stelle nur mit einem Mikroskop, oder wenn du am Fundort noch ältere geöffnete Exemplare fotografierst. (Aber dann bitte mit ganzem Stiel rausdrehen und nicht abschneiden)

  • Hallo Stefan,


    Du hast Dir schon mal Mühe gegeben mit der Anfrage :thumbup:
    Hebt sich deutlich von vielen anderen ab.


    Schau doch mal am Fundort nach, ob da nicht noch verschiedene
    in div. Wachstumsphasen sind.


    140 gramm OK .... 9 cm / 14 cm ???


    Zitat

    Fruchtfleisch: verfärbt sich bei Druck/Schnitt nicht


    Doch im letzten Bild ist der Stiel gelb und auch an der Huthautoberfläche seh ich gelb und dort wo der Madenfrass ist auch.


    Ich verfolge interessiert weiter, denn ich rätsle in der Gattung auch oft rum :evil: