Ziegenlippe oder doch was anderes?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 4.820 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo noch mal,


    hm, meine Mutti schwört Stein und Bein das das ne Ziegenlippe ist, nur, der Stiel und Hut passt gar nicht, meiner Meinung.


    Gefunden im Kiefernwald, mit Birken untersetzt.
    Sandboden


    Größe: 4cm


    Hutgröße: 3 cm


    Hutfarbe :grünlich


    Stielfarbe: bräunlich, fast wie bei einer Marone


    Geruch: sehr aromatisch nach Pilz


    Geschmack: nichts








    Und ne Marone ist es auch nicht, er wird nicht blau.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Karen,


    für mich ist das keine Ziegenlippe. Das geht eher in Richtung Rotfuß. Vielleicht ist das sogar Xercomellus Chrysenteron; allerdings mit sehr schwachen/blasen Rottönen im Stielbereiches (Schnittbild). Gut möglcih, dass ich hier Mist schreibe, vielleicht schreibt noch jemand kompetenteres hier was dazu.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

  • Ich möchte deiner Mutter recht geben.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Da schließe ich mich auch der Mutter an.
    Genau wie dbei der Marone (Boletus badius) kann bei der Ziegenlippe das Blauen auch mal völlig ausbleiben. Aber hier hast du andere wesentliche Merkmale gut dragestellt:
    Schön leuchtend gelbe Röhren und Poren
    Gelbes Hutfleisch
    Blass Rosabraunes Stielfleisch


    Xerocomus subtomentosus passt. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Hallo Öhrling, Jürgen, Pablo und Voov,


    obgleich ich Voov, rechtgeben würde,
    gebe ich mich Pablo, Öhrling geschlagen.


    Mich hat ehrlich gesagt die Größe, Form des Hutes und der kurze Stiel(das feste Fleisch) irritiert.


    Die Ziegenlippen die ich bis jetzt gefunden hab sahen anders aus, der Hut war richtig rund und die Konsistenz eher labberig.


    So wie diese hier,




    Ein anderes Bild ist natürlich nicht zu finden!:nana:
    ---------------------------


    Wie gut das ich nicht gewettet hab!;)


    Danke für Eure Mühe!:)

  • Hallo Karen,


    ich würde auch sagen das es eine Ziegenlippe ist.
    Schau dir zum Vergleich mal diese Bilder an.
    Das Aussehen kann variieren.


    Ziegenlippe


    Lieber Gruß
    Dany

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    Ich gebe nur Tipps, keine Verzehrfreigabe
    Kopfjucken ist noch kein Zeichen von Gehirntätigkeit

    Einmal editiert, zuletzt von WarAngel ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Der Pilz auf deinen letzten Bilder ist aber einer der Rotfußröhrlinge, Karen. ;)
    Hier zu erkennen an der aufreißenden Huthaut.


    Die Ziegenlippe ist schon ein ziemlich variables Schwammerl, das gibts sowohl dünnstielig als auch dickstielig.




    Hallo, Jürgen!


    Oweh...
    Ich muss sagen, daß ich auf die Blaufärbung nicht mehr viel gebe in letzter Zeit. Wenn vorhanden, dann ist es gut, dann kann man X. ferrugineus ausschließen.
    Aber mir begegnen eben auch oft nicht blauende Ziegenlippen (Laubwälder (oder Kiefern - Mischwälder), leuchtend gelbe Poren + Röhren, Hut hellocker / rötlichbraun / gelbbraun, Basimycel weiß bis blassgelb, Trama deutlich gefärbt meist gelb im Hut und gelb oder blass rosabraun im Stiel).
    Bei Karens Fund ist die Hutfarbe schon ziemlich seltsam. Diese Olivtöne sollten schon besser zu X. ferrugineus passen.
    Bleibt die Frage, wie konstant das Merkmal ist.
    Auch Ziegenlippen (schön blauend) mit olivbraunen Hüten sind mir schon begegnet.
    Dann kommt das Basismycel ins Spiel:
    Wie gelb ist das hier wirklich?
    Und ist das, was man hier sieht, auch wirklich das Mycel (also die Fäden), oder eher der Basisfilz? Und macht das einen Unterschied?
    An diesem merkmal habe ich aber auch zu knabbern, da es ja anscheinend auch bei Ziegenlippen gelbliches (wenn auch wohl nicht "leuchtend gelbes"?) Basismycel gibt.


    Wenn aber Standort, Hutfarben, Wuchsform, Stielzeichnung, Blaufärbung und Farbe des Basismycels bei X. subtomentosus so variabel ist, dann hätte ich mich da schon auf die Tramafarben im Schnitt verlassen.
    Wenn auch dieses Merkmal nicht mehr konstant wäre, dann gäbe es aber wirklich ein Problem.


    Immerhin hier finde ich die Fleischfärbung schon extrem. ich kenne keine Literaturangabe, die für X. ferrugineus deutlich gelbes Hutfleisch und deutlich rosa Stielfleisch zulässt.
    Auch wenn der Gesamteindruck des Pilzes (ohne Schnitt) hier schon zu X. ferrugineus passt, sträubt sich alles in mir, den als Braunen Filzröhrling zu taufen.



    LG, pablo.

  • Ich habe das selbe Problem wie Karen, habe vorletzte und letzte Woche auch diesen Pilz gefunden und war mir mit Ziegenlippe sehr sicher. Aber ich zweifel auch daran. Wollte erst ein neues Thema dafür aufmachen, kam aber noch nicht dazu.


    Wäre es möglich, dass ich meine Bilder hier in Karens Thema mit reinposte? Mich interessiert schon sehr, welchen Pilz wir beide gefunden haben. Vielen Dank

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, kso!


    Warum nicht ein eigenes Thema für deinen Fund?
    Auf dieses Thema kann man ja mit Link verweisen (und umgekehrt).
    Es ist kann schwierig werden, wenn in einem Thema zwei Funde parallel diskutiert werden. Das schafft nicht gerade Übersichtlichkeit.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,



    Auweh!


    Dann habe ich/wir Jahrzehnte lang,


    einen Rotfußröhrling , als Ziegenlippe gesammelt? 8|


    Ich glaube es wurde Zeit das ich mir einen LAUX zugelegt habe.


    Die anderen Bücher haben schon Moos auf dem Rücken!:D


    Danke Pablo und Dany,


    in die Pfanne ist er aber trotz allem nicht gewandert!;)


  • Hallo.
    Der Pilz auf deinen letzten Bilder ist aber einer der Rotfußröhrlinge, Karen. ;)


    ...und zwar, so wie's aussieht, X. cisalpinus.



    Auch wenn der Gesamteindruck des Pilzes (ohne Schnitt) hier schon zu X. ferrugineus passt, sträubt sich alles in mir, den als Braunen Filzröhrling zu taufen.


    Hallo Pablo,


    ich hatte den Einwand oben ja auch als Frage formuliert, weil ich die offenbar eher subtomentosus-typische Färbung der Trama schon zur Kenntnis nehme.


    Grüße, Jürgen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jürgen!


    Ich glaube zu verstehen, was du meinst.
    Es ist >hier< theoretisch "einfacher", aber die Tendenz ist erkennbar.


    Ich hab' da mal drei Bilder.
    Das erste sollte X. ferrugineus sein, colliner Fichtenwald, feuchter Standort, äußerlich ein recht klarer Fall mit satt olivfarbenem Hut und dieser doch eigentlich recht speziellen Stielfärbung. Basismycel leuchtend gelb.
    Aber: eben nicht weißfleischig, sondern eher blassgelb.

    Was natürlich auf Bildern selten gut zu erfassen ist, sind die tatsächlichen Farben. Hier ist die Schnittfläche völlig überstrahlt und darum die Farbe nicht mehr wirklich zu definieren.


    Besser bekommt man die Farben so:


    Und steht wieder vor einem kleinen Rätsel.
    Der durchgeschnittene FK im unteren Bild ist auf dem oberen Bild der noch unversehrte. Gewachsen sind beide etwa 5 cm voneinander entfernt in einem lichten Buchen - Eichenwald, ebenfalls in colliner Lage an einem trockenen, wärmebegünstigten Hang.


    Fazit: So einfach ist es mit den Fleischfarben nicht.
    Daß die Variationsbreite bei X. ferrugineus aber so extrem sein kann, wie in Karens Bildern, hätte ich nicht gedacht.



    LG, pablo.

  • Hallo,


    meine Frage wäre:
    sind bei der Ziegenlippe die Röhren nicht ausgebuchtet angewachsen? Auf Bild 1 für mich nicht erkennbar.


    eine 2. noch: Inwieweit bezieht Ihr in diesem Fall die Rötung unter dem "Hut" (Bitte um Fachbegriff :) ) mit ein


    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Pretender!


    Der Ansatz der Röhren am Stiel ist bei den Dickröhrlingsverwandten nicht wirklich relevant.
    Nur zur Gattuungsunterscheidung kann es hin und wieder nützlich sein, zB bei Schmierröhrlingen, Schuppenröhrlingen oder Grüblingen.
    Bei Dickröhrlingen selbst, Filzröhrlingen, Raustielröhrlingen und einigen Kleingattungen ist das relativ konstant (eigentlich immer ausgebuchtet angewachsen), kann aber mal variieren. Das dann aber auch innerhalb der einzelnen Arten.


    Das rosa durchfärbte Hutfleisch unter der Huthaut auf den Bildern von mir ist wohl einfach nur eine untypische Erscheinung. Ich hatte deswegen erst eine andere Art erwogen, aber wieder verworfen, weil andere Merkmale nicht passen.
    Das kann aber schon mal bestimmungsrelevant sein.
    Da ist zwischen verschiedenen Sachen zu unterscheiden:
    - Rote Subkutis = unterste Schicht der Huthaut rötlich, meist ohne Einfluss auf das Hutfleisch
    - Rote Kutis (Huthaut - Deckschicht) = Obere Schicht der Huthaut rötlich
    - Rot durchfärbtes Hutfleisch = unabhängig von Kutis und Subkutis ist das Fleisch unter der Huthaut rötlich.



    LG, Pablo.