Ein Röhrling und zwei Begleiter

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.442 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kuschel.

  • Ich brauch mal wieder den Rat der Pilzexperten.
    Heute habe ich beim Waldspaziergang drei Exemplare jeweils unter Fichten gefunden, die ich für interessant hielt. Der eine war ein proling, den ich so nicht auf Anhieb bestimmen konnte und dazu zwei formvollendete kleine Lamellenpilze, die mich allein schon durch ihren dicken knolligen Stil schwer beeindruckt haben.


    Nr1
    Hut: samtiger, hellbrauner Hut, Durchmesser 9cm
    Gelbe Röhren, von außen nach iinnen mit immer größeren Zwischenräumen
    rötlicher Stil, erdiger Geruch, Fleisch hell bis leicht rötend, Höhe:11cm



    Ich bin unentschieden zwischen Sand- oder Kuhröhrling, der Hut spricht für mich eher für den Sand. die Röhren eher für den Kuhröhrling


    Nr2
    Hut:graubraun, glatt, am Rand leicht eingerollt, Durchmesser: 5cm
    Lamellen: cremefarben Lammelen, am Stil angewachsen
    Weißer Stil, in großer Knolle auslaufend, weißes Fleisch, riecht pilzig-süß



    Könnte das eine junge Nebelkappe sein? Der Geruch kam mir so bekannt vor, aber der Hut hat doch ein paar Braunanteile.


    Nr3
    Hut:helllila, inder Mitte bräunlich, seidige Oberfläche, Durchmesser: 5cm
    Lamellen: lila, angewachsen
    Stil helllila, in dicker Knolle auslaufend, Fleisch lila, sehr eigener süßlicher Geruch



    Ich tippe hier auf den violetten Rötelritterlinge, es gab noch weitere violette Ansammlungen und Hexenringe in der Nähe.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Nr. 1 ist eine Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus).
    Nr. 2 sollte mit Nebelkappe (Lepista / Clitocybe nebularis) richtig bestimmt sein.
    Nr. 3 auch, den kannst du mal noch absporen lassen um Lepista nuda zu bestätigen. Der dicke Fuß ist schon recht ungewöhnlich und erinnert an diverse Schleierlinge. Den Geruch sollte man sich also echt einprägen, der ist unverwechselbar.


    Alle Angaben wie immer ohne Gewähr und ohne Verzehrfreigabe.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Ah, das ist das Sporenpulver von dem letzten jetzt?
    Was heißt dann farblich schwach ausgeprägt und aber dennoch rot und braun und ein bisschen gelb?
    Das klingt spannend, ich bin mir sicher, die Art ist noch nicht beschrieben und auch die Gattung, in der sie mal geführt wird, muss ganz neu definiert werden.
    Dieser Beschreibung nach ist es jedenfalls weder ein Schleierling noch ein Violetter Rötelritterling.
    Zeig doch mal her, den Abwurf.



    LG, Pablo.

  • Das geht so: Mhhh, ist ja total blass, ist das rot? Oder Braun? Oder beides zusammen. Schau mal.. Wie? Gelb? Echt? Foto? Das is ja mit bloßem Auge kaum zu sehen...
    Also lieber keine neue Art aufmachen, nur weil ich in die Frabkristallkugel geschaut habe ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Dann lassen wir es doch mal bei "Total blass mit undefinierbarem farblichen Schimmer".
    Der Schimmer wird wahrscheinlich so eine Art rosabraun gewesen sein. Nicht umsonst heißen die ja Rötelritterlinge. Das bezieht sich auf das eben nicht richtig weiße, sondern irgendwie blass gefärbte Sporenpulver.



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jürgen!


    OK: Stielfleisch im unteren Teil ist hier ziemlich weiß.
    Sah abends bei anderer Beleuchtung in meinem Zimmer irgendwie anders aus.
    Jedenfalls habe ich hier deutlich weniger Probleme, den als Braunen Filzröhrling einzuordnen, als >Bei Karens Pilz<.


    Das mit der Fichte interessiert mich jetzt aber auch.
    Ich würde mal recht sicher behaupten, X. subtomentosus immerhin schon bei Kiefer gefunden zu haben, an einen Fund bei Fichte kann ich mich nicht erinnern.. X. ferrugineus kenne ich auch aus Laubwäldern.
    Kommt denn Picea als Mykorrziza - Partner für X. subtomentosus nicht in Frage?
    Und wie ist es dann mit Pinus?



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich denke, dass ich mit Toffel unlängst X. subtomentosum in einem Fichtenwald gefunden habe.
    Ich dachte ferrugineus kann nur mit Laubbäumen und meist mit Quercus? 8|8| Bringt bitte nicht mein schönes Röhrlingsweltbild durcheinander. :shy:


    l.g.
    Stefan



    P.S. Und wo ist bitte schön das gelbe Basalmycel? Kann ich auf den Fotos oben nicht erkennen. Ich bin für X. subtomentosum; obwohl ich gegen Jürgen einen schweren Stand habe; ist mir klar. Trotzdem würde mich das auch mal brennend interressieren, wie öklogischen Vorlieben der genannten Pilze aussehen.

  • Moin!


    Du meine Güte!!!! 8| Ich starre jetzt die ganze Zeit auf den Stiel (2. Bild) und finde ihn ziemlich rötlich und denke (leider) immer an einen Rotstielröhrling ;( Die Gattung Xerocomus ist wirklich fies.


    Hat jemand ein PDF zur Hand und mag es mir schicken?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Und nachdem ich es dank Jan - Arne gerade wieder gefunden habe:
    >Neubildung der Huthaut<.
    Genau, da war ja noch was, Jürgen. :thumbup:


    Die Stielfarbe ist leider kein merkmal, um die beiden Gattungen zu unterscheiden. Ich finde aber, es geht erstens mit Form und Farbe der Röhren und Poren ganz gut, zweitens mit der Huthaut: Die bei den Ziegenlippen - Verwandten (~ Gattung Xerocomus) nie so aufreißt wie bei den Rotfußröhrlingsverwandten (~ Gattung Xerocomellus).



    LG, Pablo.

  • Danke, Pablo! Da hast Du natürlich recht mit der Huthaut :)
    Was es alles für Beobachtungen gibt, ist irre!!!!


    Die Tabelle von Jürgen ist klasse und ich habe sie mir gleich mal unter den Favoriten abgespeichert :thumbup: