Liebe Forianer,
ich will mich mal wieder an einem Beitrag versuchen ...
Letzten Samstag war ich mit Karl (W) in der Eifel in einem Kalkwald unterwegs. Das war für mich gleich mehrfach spannend, denn wir haben nicht nur unglaublich viel an interessanten Pilzen gefunden (wir sind deshalb auch in den 4 Stunden nicht weit gekommen), sondern auch viel gelernt - äh, das gilt zumindest für mich, denn mit Karl als Lehrmeister war das natürlich doppelt gut.
Ich versuche mal, das was wir gefunden haben (und was Karl - teilweise mit aufwendiger Arbeit am Mikroskop- bestimmt hat), in eine grobe Ordnung zu bringen.
Los ging es im Laubwald mit einem schönen Schneckling:
1 Hygrophorus discoxanthus = Gelbverfärbender Schneckling
so sieht er am nächsten Tag aus
Dann weiter in einen Fichtenwald, aus dem man kaum wieder herauskommt, weil einfach so viel dort wächst.
Täublinge - eines der vielen Spezialgebiete von Karl:
2 Russula integra = Brauner Ledertäubling
3 Russula anthracina = Kohlen-Täubling
Als nächstes ein Risspilz, der dermaßen penetrant süßlich riecht, dass ich mich immer angewidert abwende.
4 Inocybe fraudans = Birnen-Risspilz
Ein paar eingestreute Birken im Fichtenwald, und schon findet man:
5 Leccinum variicolor = Buntfärbender Birkenpilz
Gut, den hier kennt natürlich jeder:
6 Agaricus silvatus = Waldchampignon
aber es gibt ihn auch in einer weißen Form
Dann sind wir noch über so etwas eigenartiges gestolpert
7 Thelephora anthocephala = Blumen-Lederkoralle
Und nun kommen wir zu einer Gattung, die schwer zu bestimmen ist, aber in großer Vielfalt vertreten war: Cortinarius. Hatte Pablo nicht gesagt, bei ihm sei das Aufkommen noch sehr zögerlich? Also wir konnten kaum treten vor diesem Schleierlingszeugs (sowohl im Fichten- wie auch im Buchenwald).
In ganzen Reihen wachsend:
8 Cortinarius variecolor = Erdigriechender Schleimkopf
Ein besonders hübsches Kerlchen im Buchenwald:
9 Cortinarius bulliardii = Feuerfüßiger Gürtelfuß
Eine weitere Kollektion im Buchenwald
10 Cortinarius anserinus = Buchen-Klumpfuß
Ähnlich aussehend, aber noch intensiver gelb, immer noch Buchenwald:
11 Cortinarius caesiocortinatus = Rundsporiger Klumpfuß
Im Fichtenwald gab es aber auch noch einiges an Cortinarien.
12 Cortinarius camphoratus = Bocksdickfuß
Und dann noch eine richtig schöne Telamonia:
13 Cortinarius laniger = Zimtrötlicher Gürtelfuß
Ein bekannteres Exemplar:
14 Cortinarius infractus = Bitterer Schleimkopf
Im Buchenwald kamen uns noch zwei weitere vor die Linse, die aber nicht näher bestimmt wurden.
15 Cortinarius spec.
16 Cortinarius spec.
So, dass mit den Schleierlingen wäre überstanden.
Im Buchenwald gab es reichlich hiervon:
17 Mycena rosea = Rosa Rettich-Helmling
und noch ein schönes Exemplar der Korallen-Milchlinge; seine Milch verfärbt auch ohne Verletzung des Fleisches sofort intensiv rosa.
18 Lactarius acris = Rosaverfärbender Michling
Außerdem diese hübschen
19 Clavariadelphus pistillaris = Herkuleskeule
Dieses Exemplar (gefunden im Buchenwald) kenne ich zwar nicht, aber eine Idee hätte ich:
20 Tricholoma squarrulosum = Schuppenstieliger Erd-Ritterling (?)
Dann waren wir wieder zurück am Auto, machten Mittagspause und überlegten, ob wir noch an einen anderen Standort weiterfahren sollten.
Da ging der Blick nur ein paar Meter weiter und die Idee war geboren: "lass und doch diesen Straßengraben mal ansehen und dann in das angrenzende Kiefernwäldchen".
Für diese Idee sollten wir uns heute noch gegenseitig auf die Schultern klopfen, denn dort fanden wir die Highlights des Tages:
Zunächst einen schönen Rötling:
21 Entoloma longistriatum = Gestreifter Rötling
Dann für mich einen persönlichen Erstfund (okay, das gilt vielleicht für manchen der vorgestellten Pilze, aber der hat mich besonders gefreut):
22 Lactarius sanguifluus = Weinroter Kiefernreizker
Nach dem Anschnitt nimmt er sofort die dunkelrote Farbe an.
Mit einem Schneckling hat der Bericht begonnen, mit einem Schneckling soll er auch enden. In dem kleinen Kiefernwald fanden wir noch:
23 Hygrophorus latitabundus = Großer Kiefernschneckling
Ich hoffe, Euch hat es Spaß gemacht, mitzugehen in die Kalkeifel.
Danke sag ich an dieser Stelle auch noch mal Karl, der mir viel erklärt und den weitaus größten Teil zur Bestimmung beigetragen hat.
Viele Grüße
Gerd