Frage zu Pilzgattungen

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 5.720 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von WarAngel.

  • Hallo Ihr Lieben :)


    bisher habe ich die Finger von Pilzen gelassen, die ich nicht seit meiner Kindheit kannte.


    Da ich mich aber zunehmend für die Unterscheidung und Bestimmung von Pilzgattungen und deren Arten interessiere, hätte ich ein paar Fragen dazu.


    Da ich kein Mikroskop besitze und mich auch nicht damit auskenne, muss ich mich auf Makroskopische Merkmale verlassen.
    Das dies bei einigen Pilzen nicht ohne weiteres möglich ist weiß ich, doch möchte ich zumindest lernen die Gattungen anhand ihrer Merkmale zuordnen zu können.


    z.B: Täublinge, Lamellen brüchig, Stiel wie Karotte brechbar, oft farbig etc.


    Wie sieht es jedoch bei anderen Gattungen aus?


    Bei anderen Pilzen tue ich mir sehr schwer mit der Gattungsbestimmung.
    z.B. Mehlräsling (Gattung: Räsling), aber Bleiweißer Trichterling (Gattung: Trichterling)


    Wenn ich mir Form oder Farbe anschaue komme ich an dieser Stelle nicht weiter und allein aufgrund des Geruchs, fällt mir sowas schwer.
    Für mich hat z.B: der Mehlräsling eher die Form eines Trichters als der Bleiweiße Trichterling.


    Ich denke ich habe gerade gefunden wonach ich gesucht habe.
    Etwas besseres werde ich wohl nicht finden können.
    Bin aber für jeden Tipp dankbar :)


    Schnellkurs der wichtigsten Gattungen



    Liebe Grüße
    Dany

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    Ich gebe nur Tipps, keine Verzehrfreigabe
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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ja so was gibts. Bei den meisten Pilzgattungen kannst du schon makroskopisch auf die Gattung schließen. Wichtige Bestimmungsmerkmale sind z.B. die Sporenpulverfarbe. Die ist beim Mehlräsling rosa und bei Trichterlingen immer weiß, was deine Frage beantworten sollte. Ein weiteres Merkmal ist z.B. ob die Lamellen am Stiel angewachsen sind oder nicht. Dann ob die Pilze Sapprophyten sind, z.B. auf Totholz wachsen oder Mykorrhizapartner. Ansonsten ist auch viel Erfahrung nötig die Pilzgattung zu bestimmen. Das Mikroskop brauchst du dann meist nur um die genaue Art zu bestimmen.
    Mit der Zeit kannst du dann deinen ersten Risspilz als solchen erkennen und dann kommen iwann die Schleierlinge mit den ganzen Untergattungen dran. Mir war der große GErhard bei der GAttungsbestimmung immer eine große Hilfe, weil er die Gattungsmerkmale kurz makroskopisch und mikroskopisch zusammenfasst.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Vielen Dank Stefan :)


    das hört sich doch gut an, werde ich mir ansehen.
    Ist das: Ewald Gerhard / Der große Pilzführer?


    Lieber Gruß
    Dany

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  • Hallo zusammen,
    was mich etwas befremdet ist, was im "Schnellkurs der wichtigsten Gattungen" alles als essbar bezeichnet wird:


    Z.B. Dachpilze: "fast alle Arten essbar".


    Ich habe gelernt das der Rehbraune Dachpilz der einzige Speisepilz in der Gattung ist.

  • Hallo Pilzpic,


    manche enthalten leichte Halluzinogene, sind aber in geringen Mengen im Mischgericht auch verzehrbar (bzw. dürften keine Auswirkungen haben).


    Schau mal hier:


    Dachpilze



    Gruß Dany

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  • @ Stefan: Das Sporenpulver bei Trichterlingen ist keineswegs immer weiß. Es gibt zahlreiche Arten mit cremefarbenem und blass rosafarbenem Farbton, sogar ein leichter orangegelber Farbton ist möglich. Durch diese Unterscheidung werden viel Arten überhaupt erst bestimmbar.


    LG Karl

  • Hallo Pilzpic,


    in dieser Liste sind aber nicht alle essbaren Arten augelistet.
    Das ist so wie ich das sehe nur ein kleiner Teil.


    z.B. auch bei Glucken, steht nur die Krause Glucke,
    die Breitblättrige steht nicht mit dabei.


    Oder verstehe ich das falsch?


    Gruß Dany

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  • Anscheinend ja,
    die Breitblättrige ist kein Speisepilz.
    Sogar auf "Deiner Quellenseite" heißt es dazu:


    "Strunk nicht für Speisezwecke verwenden. Dieser kann zu Unverträglichkeitsreaktionen wie Übelkeit und Erbrechen führen! Dieser Pilz in der normalen Zubereitung ungenießbar, er ist sehr zäh und schmeckt waschlaugenartig! Fein zerhackt mit Fleisch, Ei, Gewürzen als Fleischpflanzerl zubereitet - ein Hochgenuss!"


    Klar Frikadellen sind ein Hochgenuss:D


    verstehe allerdings nicht, warum ich die mit einem "waschlaugenartig" schmeckenden Pilz versauen soll.

  • pilzpic,


    den Strunk werwendet man bei der Krause Glucke ebenfalls nicht.
    Beide Pilze sind Speisepilze.


    Ich dachte bei dem Beitrag oben ging es eher um die Essbarkeit und nicht um den Geschmack, den der ist ja bekanntlich unterschiedlich.


    Der Rötlicher Holzritterling ist z.B: auch essbar, wenn auch nur als Mischpilz.


    Wollte damit nur sagen das es jede Menge essbare Pilze gibt, die in deiner Liste nicht aufgeführt sind.


    Liebe Grüße
    Dany

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    • Offizieller Beitrag


    @ Stefan: Das Sporenpulver bei Trichterlingen ist keineswegs immer weiß. Es gibt zahlreiche Arten mit cremefarbenem und blass rosafarbenem Farbton, sogar ein leichter orangegelber Farbton ist möglich. Durch diese Unterscheidung werden viel Arten überhaupt erst bestimmbar.


    LG Karl


    Hallo Karl,


    echt? 8|8| Das wusste ich nicht. Ok ich kenn meine 5-6 Clitocyben, die hier häufig wachsen und makroskopisch bestimmen kann und dann wars das. Auf alle Fälle sollte "Herr Gerhard" dann wohl sein Pilzbuch mal zwingend überarbeiten. X( Danke für die Info.


    @alle: Dachpilze schmecken sowieso nicht und sind demzufolge auch keine Speisepilze. Man sollte wirklich zwischen schmackhaften Speisepilzen und essbaren Arten, die nicht schmecken, wie z.B. Lacktrichterlinge, Holzritterlinge,Dachpilze, Grauer Wulstling... unterscheiden. Dachpilze sind nur was fürs Mikroskop. Hakencystiden, sofern vorhanden sind einfach wunderschön. *schwärm*


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Was hast du gegen Lacktrichterlinge?
    Erstens geben sie eine schmucke Farbe und geschmacklich sind sie zwar nicht besonders kräftig, aber keinesfalls schlecht.
    Jedenfalls kein Vergleich zum Grauen Wulstling ( <X ) oder zum Rehbraunen Dachpilz ( <X ).


    Aber ich stimme zu: Man muss ja nicht alles essen, blos weil es nicht unmittelbar tödlich wirkt.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo,


    gut ich korrigiere/präzisiere. :evil: Schlecht schmeckende Pilze, wie diverse Dachpilze, Holzritterlinge und Grauer Wulstling und nach nichts schmeckende Pilze wie Lacktrichterlinge. Ich nehm die und den Kuhröhling auch ganz gern als optischen Effekt für die Pilzpfanne. Ansonsten na ja. ;)


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Pablo,


    na ja in Schokosauce soll das ja ganz gut schmecken. :D Aber ja, ich ess das auch nur immer, wenn ich beim Chinesen was mit "Morcheln" bestelle; ansonsten eher nicht. :evil:


    l.g.
    Stefan

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  • Hier hätte ich noch ein paar Tipps:


    [quote='WarAngel','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=245987#post245987']
    > Da ich kein Mikroskop besitze und mich auch nicht damit auskenne, muss ich mich auf Makroskopische Merkmale verlassen.
    Das dies bei einigen Pilzen nicht ohne weiteres möglich ist weiß ich, doch möchte ich zumindest lernen die Gattungen anhand ihrer Merkmale zuordnen zu können.
    z.B: Täublinge, Lamellen brüchig, Stiel wie Karotte brechbar, oft farbig etc.


    Das halte ich für eine sehr gute Idee: sich den Gattungen auf makroskopischem Weg zu nähern.
    Z. B. so: du ermittelst zunächst einmal, in welche Gattungen die dir schon bekannten Gift- und Speisepilze gehören. Daraufhin schlägst du im Pilzbuch nach, welche Gattungsmerkmale dort angeführt werden und versuchst, diese Merkmale anhand der von dir gefundenen Exemplare nachzuvollziehen und zu verifizieren (z. B. Goldröhrling = Suillus = schmierig-schleimiger Hut, gelbe Röhrenschicht, schlanker Stiel, oft mit Stielvelum, säuerlich-milder Geschmack...). So erschaffst du dir ein Bild eines typischen Schmierröhrlings (Suillus) und kannst das auf neue Funde anwenden. Irgendwann findest du eindeutige Schmierröhrlinge, die aber deutlich anders aussehen als die dir schon bekannten - das könnte dann eine für dich neue Art sein, die es nun mit dem Pilzbuch zu bestimmen gilt.
    Gattungen, bei denen sich gut so vorgehen lässt, sind z. B.:
    Boletus, Suillus, Leccinum, Russula, Lactarius, Amanita, Agaricus (Champignon), Inocybe (Risspilz), Cortinarius (Schleierling), Ramaria (Koralle), Lepiota (Schirmling), Hygrophorus (Schneckling), Hygrocybe (Saftling) - wir reden hier wohlgemerkt noch nicht von der Artbestimmung, sondern von der Gattungsbestimmung!


    > Wie sieht es jedoch bei anderen Gattungen aus?


    Ich staune immer wieder, dass Anfänger in ihren Anfragen ausgerechnet solche "little brown, grey or white mushrooms" posten, die ich stets links liegen lasse, weil mir der entsprechende Bestimmungsfrust zu groß ist und bei denen ich es für gänzlich ausgeschlossen halte, dass ein Anfänger die überhaupt bestimmen kann. Typische Beispiele für solche Gattungen sind Trichterlinge, Rüblinge, Graublätter, Tintlinge, Faserlinge, Helmlinge...


    > Wenn ich mir Form oder Farbe anschaue komme ich an dieser Stelle nicht weiter und allein aufgrund des Geruchs, fällt mir sowas schwer.
    Für mich hat z.B: der Mehlräsling eher die Form eines Trichters als der Bleiweiße Trichterling.


    So was ist in meinen Augen auch absolut nichts für bekennende Anfänger. Anfänger sollten mit den oben aufgeführten Gattungen starten - das wäre mein Tipp.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Oehrling,


    natürlich hast du Recht, man sollte klein anfangen.
    Die oben angeführten Pilze sollten auch nur als Beispiel dienen für das was ich gesucht habe.


    Wenn ich nur Pilze zum kochen suche dann habe ich da keine Problem, dafür kenne ich schon genügend Arten um die Familie satt zu bekommen.
    Aber ich möchte eben mehr in die Tiefe gehen,
    sowohl bei Pflanzen als auch bei Pilzen.
    Dafür gehe ich oft in den Wald und sammle Proben,
    bin auch gerade dabei mir über meine Funde eine Mappe mit Beschreibungen und Bildern anzulegen.
    Vorallem weil die Unterschiede in Aussehen oder Fundort so varieren.
    Alles mit dem Mikroskop zu untersuchen werde und will ich nicht gleich oder vielleicht sogar nie, aber mein Interesse ist groß und es macht Spaß immer was dazu zu lernen. Auch das rein Optische finde ich einfach sehr schön.


    Was die Sache mit den essbaren Pilzen angeht:
    Es ging in der Antwort von Pilzpic lediglich um den Begriff "essbar"
    Ich habe ja nicht behauptet das die angführten Pilze Delikatessen sind, es ging eben nur darum das sie essbar sind.


    Liebe Grüße
    Dany

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