Austernseitling? Mairitterling?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.248 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • Hallo zusammen


    Ich bin noch relativ neu auf dem Gebiet der Pilzsuche, habe aber schon die ein oder andere erfolgreiche geführte Tour hinter mir.


    Gestern war ich zum ersten mal allein unterwegs und habe zwei Pilze gefunden die ich nicht hundertprozentig zuordnen kann.
    Zu beiden Pilzen habe ich zwar Ideen diese schließen sich aber durch die Literatur aus.
    den einen Pilz halte ich für einen Austernseitling, der laut Literatur Frost braucht um zu fruktifizieren und den anderen für einen Mairitterling, der ja schon dem Name nach nur im Mai zu finden sein sollte.


    Austernseitlinge?:
    Fundort: Buchenmischwald, umgestürzte, komplett übermooste Buche
    Aussehen: Am Fundort schneeweiß, nach dem sammeln an der Oberseite hellgrau-braun, Lamellen weiterhin weiß
    Geruch: erst angenehm nach Wald, heute fast geruchsneutral


    Mairitterling?:
    Fundort: Gebüsch am Wegrand, Mischwald mit Birken, Buchen, Eichen und diversen Gebüschen sowie vereinzelten Nadelhölzern.
    Aussehen: siehe Fotos, seit sammeln unverändert.
    Geruch: angenehm nach gaaanz frischen Zuchtchampignons.


    Falls noch weitere Informationen fehlen liefer ich gerne nach.....


    schon mal vielen dank für die Hilfe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    dein erster scheint schon ein Seitling zu sein; ob das nun wirklich ein Austernseitling ist,habe ich so meine Zweifel. Das ist kein erinfaches Feld.


    Zu deinem 2. das kann zumindest gut ein Schönkopf sein; allerdings ein Mairitterling ist das definitiv nicht; der kommt nur im Mai/Juni.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Kleine Anmerkung zum Austernseitling (Pleurotus ostreatus): der braucht keinen Frostreiz zur Fruchtkörperbildung. Das steht zwar in vielen Büchern drin, stimmt aber nicht. Der kommt auch im Sommer vor, wenn es ein paar kühle Nächte gab (~10 °C).
    Ob das hier ein Austernseitling ist oder eine andere Art, kann ich nicht sagen. Standortbilder wären da immerhin mal hilfreich.


    Zu dem zweiten suchst du dir mal ein Pilzbuch raus, in dem der Würzige Tellerling (Rhodocybe gemina) beschrieben ist, und fängst da mal an zu vergleichen. Wenn du auf wiedersprüchliche Punkte stößt, bitte noch mal melden, dann diskutieren wir das weiter.



    LG, pablo.


  • oki besten dank für die hilfe.
    habe mal etwas gegoogelt und kann keine widersprüche zum würzigen tellerling finden. ohne psv-freigabe geht der allerdings auf den Kompost.
    Standort der "austernseitlinge" war wie gesagt ein Waldstück mit buchen und stieleichen, die Pilze selber wachsen dort auf einer gestürzten buche die komplett mit moos überwachsen ist.
    der Standort ist morgens sonnig beschienen und rundherum mit farnen und Brombeeren überwuchert. sehr feucht.
    wenn ichs schaffe reiche ich nächste tage noch ein standortfoto nach.

  • Hallo,



    Zu deinem 2. das kann zumindest gut ein Schönkopf sein; allerdings ein Mairitterling ist das definitiv nicht; der kommt nur im Mai/Juni.


    ---> Definitiv falsch:


    - Denn einen " Mai-Ritterling" (Calocybe gambosa) kann man auch (und es gibt einige weitere Pilzarten, die Literaturangaben ignorieren) im Herbst finden.


    - Aber ich kann auch keine "Calocybe spp.)" erkennen.


    Grüße
    Gerd

  • Bei deiner Anfrage nach dem Mairitterling haben bei mir die Alarmglocken geschrillt. Denn wir haben gestern auf unserer Exkursion, angesichts reichlicher Tigerritterlingsfunde, darüber diskutiert, ob es Leute geben könnte, die Tigerritterlinge mit Mairitterlingen verwechseln und sich daran schlimm vergiften könnten. Diesmal war es der Tellerling, aber nächstes Mal...?

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ich meinte übrigens auch nicht, daß die unteren Würzige Tellerlinge sind.
    Wichtige Merkmale wie Geruch, Konsistenz, Beschaffenheit der Hutoberfläche, Gefühl der Lamellen beim drüberstreichen kann ich ja nicht über die Bilder beurteilen.
    Was mir auffällt ist die Form des kleineren Fruchtkörpers.
    So einen Würzigen Tellerling habe ich nämlich noch nicht gesehen (langstielig, schlank).Aber es mag schon in die Variationsbreite passen, wenn die anderen merkmale eben passen.
    Zu achten wäre hier natürlich auch auf Verwechslungen mit anderen Rosasporern, speziell mit ähnlichen Rötlingen, von denen der Riesenrötling (Entoloma sinuatum) wohl der Gefährlichste wäre. Auch wenn ich den auf den Bildern nicht wiedererkenne, aber es ist eben nur eine Bestimmungsvorschlag nach Bild.



    LG, Pablo.


  • keine angst leute, habe den nur mitgenommen weil er sehr interessant aussah und ich keine Literatur mit im wald hatte^^
    ich würde nie einen pilz essen bei dem ich mir nicht 100% sicher bin das er essbar ist......
    ich erinnerte mich allerdings an bilder vom Mairitterling so das ich es eben genauer wissen wollte^^



    ein paar nachtraginformationen vlt noch:
    hutoberflache: glatt vlt ganz leicht samtig
    Geruch: sehr angenehm, fruchtig-süßlich, blumig
    Lamellen: leicht ablösbar ,brüchig, fühlen sich an wie dünnes papier
    Stiel: faserig , zäh, teilweise hohl

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Gerd,


    glaub ich dir gern. Allerdings musst du mir auch bitte zugestehen, dass ich Mairitterlinge bisher nur im Frühjahr fand. ;)


    Ist aber gut zu wissen. :thumbup:


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.