Presse: Rote Liste und wieder Sperrung

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.668 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von WarAngel.

  • Schon wieder Waldsperrung im Anmarsch und überall Kontrollen.
    Ich ärgere mich fürchterlich über solche Leute. :(


    Kirsten Kröger, Leiterin der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Euskirchen, wies darauf hin, dass rund 40 Prozent der einheimischen Pilze auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen. Dennoch sei das Sammeln von Speisepilzen für den Privatgebrauch durchaus erlaubt. Zulässig seien dabei bei bestimmten Pilzarten zwei Kilo für den Privatgebrauch. Wer mit mehr erwischt wird - im letzten Jahr hatte ein Kandidat 23 Kilo im Gepäck - muss mit einem saftigen Bußgeld rechnen, das derzeit bei 100 Euro pro Kilo liegt. Volker John, Leiter der Schleidener Polizei, wies zudem darauf hin, dass man auch in diesem Jahr widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge an den Waldwegen kontrollieren werde. Diese blockierten oft die Zufahrten. Zudem beklagte auch er den Zustand des Waldes, nachdem er von den gewerbsmäßigen Pilzsammlern heimgesucht wurde. Er berichtete von leeren Wodka-Flaschen und viel Müll.
    Laut Dengel wird es auf Antrag auch in diesem Jahr wieder zu Waldsperrungen kommen.
    Darauf weisen neue Schilder hin. Sie lösen die alten Hinweise mit weißer Hand auf grünen Grund ab, die oft keine »abschreckende « Wirkung hatten. Jetzt ist die Signalfarbe Rot im Einsatz.


    Gruß Dany

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    Ich gebe nur Tipps, keine Verzehrfreigabe
    Kopfjucken ist noch kein Zeichen von Gehirntätigkeit

  • Supi. Ist ganz toll für Leute, die sich völlig verantwortungsbewusst im Wald verhalten, die dann den Mist von solchen Idioten ausbaden dürfen. Geil.
    Bin mal gespannt, wie sich das auf meine Gebiete auswirkt. Ich komme ja eh nicht so oft dazu, in die Pilze zu fahren, und bisher hat es sich zumindest Steinpilztechnisch noch gar nicht gelohnt, weil alles abgegrast war. Nicht mal Hexenröhrlinge habe ich gefunden. Naja, mal sehen.
    Auf jeden Fall ärgerlich sowas. Vor allem halt auch der Umgang mit der Natur und die Zumüllung.

    Bestimmungsversuche sind niemals eine Verzehrfreigabe! Ich bin längst kein Profi und kann mich auch mal irren. Ich übe um zu lernen ;)


    95 Chips

  • Leider bin ich dieses Jahr auch schon auf jede Menge Müllhalden im Wald gestoßen, die Leute laden wirklich alles ab.
    Ich habe schon als kleine Kind beigebracht bekommen nichts im Wald zurück zu lassen, ich verstehe das einfach nicht.

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  • Na das hört sich ja toll an.
    Zum Glück ist mir bei uns noch kein Schild aufgefallen.
    Aber hier in der Nähe konnte man auch jahrelang schön immer wieder ein Sträußchen Bärlauch holen.
    Seitdem dort um die 10 weiße Transporter mit etlichen losgeschickten Sammlern standen-wo die Polizei eingreifen musste-ist das wohl auch vorbei.


    Ich finde es nicht fair, das alle bestraft werden für etwas das andere verbrochen haben.
    Jedoch ist es auch schwer für die Behörden da zu unterscheiden.
    Man sieht ja niemandem an, ob er den Wald verwüstet.
    :-/
    Habe mich vor ein paar Tagen noch aufgeregt.
    Ein oder mehrere Pilzsammler, waren scheinbar ein paar Stunden vor mir im Wald nähe meines Wohnortes.
    Überall lagen kaputtgetretene Pilze und "abgeschossene" Hüte.
    Daneben lagen überall Zigaretten
    Da fragt man sich aus welchem Kindergarten manch einer gerade kommt.


    Wenn ich in die Pilze gehe, versuche ich auf alles Rücksicht zu nehmen.
    Meine Kinder wissen selbst,das sie keine Pilze anfassen oder beschädigen sollen.


    Aber gerade die Leute die solche Sauerein hinterlassen - stören sich an den Schildern sowieso nicht!




    LG Steffi

  • Warum werden dann Aufnahmen von abgeschnittenen Schwarzhütigen Steinpilzen hier im Forum gezeigt, wo diese doch ohne Ausnahmen geschütz sind?


    Gruss
    Fenrir

  • Hallo Fenrir
    Mich meintes Du damit nicht, oder ;)
    Ich denke, das das meist Anfragen zum Bestimmen sind.
    Als absoluter Neuling im Bereich Pilze, weiß man meist noch nicht alles.
    Unter anderem auch nicht, welche Arten geschützt sind und welche hochgiftig sind.


    Liebe Grüße

  • [quote='WarAngel','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=246355#post246355']
    > Kirsten Kröger, Leiterin der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Euskirchen, wies darauf hin, dass rund 40 Prozent der einheimischen Pilze auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen.


    Na, ob die Rote-Liste-Arten alle ausgerechnet im Euskirchener Stadtwald stehen?


    > Dennoch sei das Sammeln von Speisepilzen für den Privatgebrauch durchaus erlaubt. Zulässig seien dabei bei bestimmten Pilzarten zwei Kilo für den Privatgebrauch. Wer mit mehr erwischt wird - im letzten Jahr hatte ein Kandidat 23 Kilo im Gepäck - muss mit einem saftigen Bußgeld rechnen, das derzeit bei 100 Euro pro Kilo liegt.


    Dem gehört's auch so.


    > Laut Dengel wird es auf Antrag auch in diesem Jahr wieder zu Waldsperrungen kommen.


    Das glaube ich wiederum nicht, dass das überhaupt rechtlich durchsetzbar ist. Nicht nur öffentliche Wälder, sondern auch Privatwälder, die nicht eingezäunt sind, sind jedermann zum Betreten und zur Erholung freizugeben. Einschließlich Pilzesuchen für den Eigenbedarf.


    Scheint, als war die Jägerlobby in Euskirchen mal wieder tätig.


    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • @Oerhling,


    dazu gabs letztes Jahr schon mal einen Bericht:


    Förster machen mobil gegen gewerbliche Pilzsammler




    »Lieber leckere Pilze essen statt saftiges Bußgeld zahlen «: Unter diesem Motto appelliert die Kreisverwaltung an die Pilzsammler und erinnert an die gesetzliche Lage. Danach ist gewerbliches Pilzsammeln grundsätzlich verboten. Ansonsten dürfen Pilze nur für den Eigenbedarf, und zwar bis zu 2 kg pro Person und Tag, gesammelt werden. Warum diese Grenze? »Übermäßiges Sammeln von Pilzen führt zu einer Störung des sensiblen ökologischen Gleichgewichts «, so die Umweltbehörde in einer Info.


    Was sich derzeit in unseren Wäldern abspielt, hat aber mit »Eigenbedarf in kleinen Mengen « nichts zu tun. Nach Angaben der Forstbehörden schwärmen gewerbliche Pilzsammel-Kolonnen, meist aus Osteuropa, durch Wald und Forst. Sie sind vor allem auf der Suche nach Steinpilzen, die bis zu 50 Euro pro Kilogramm einbringen können. Um welche Mengen es sich dabei handelt, wurde am vergangenen Wochenende deutlich. So haben Forstbeamte in wenigen Stunden deutlich über 100 kg dieser Steinpilze beschlagnahmt.


    Die Forstverwaltungen haben auf diese illegale Sammelwut - wie in den vergangenen Jahren - mit der Sperrung ganzer Waldgebiete reagiert. Wer dort erwischt wird, muss mit einer Anzeige rechnen. So sind allein am vergangenen Wochenende 159 Anzeigen in einem örtlichen Privatwald-Revier gezählt worden. Die Betroffenen müssen nun mit einem Bußgeldbescheid rechnen.

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