Hallo ihr lieben,
getreu nach dem Motto von Oehrling:
aber ihr kennt ja schon meine Standardphrase: manche Leute verwechseln alles mit allem.
möchte ich gern hier einen Meinungsaustausch starten, der nicht nur für PSV gedacht ist.
Auslöser für den Thread war folgende Situation:
Ich bekam gestern einen Anruf einer Frau, die meinte "Kirschrote Saftlinge" gefunden zu haben, die laut ihrem Pilzbuch als essbar, sogar sehr gute Speisepilze gelten sollen. Ich war sofort stutzig geworden, denn meines Wissens nach sind Saftlinge allesamt keine Speisepilze; insbesondere auch wegen der Verwechslungsgefahr mit giftigen Arten. Auf dem Nachhauseweg habe ich mich mit ihr getroffen. Mein Entsetzen war groß, als ich diese vermeintlichen "Saftlinge" sah.
Allesamt rotgenatterte Hautköpfe; Cortinarius phoenicus. Vorher wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass Hautköpfe mit Saftlingen verwechselbar sind; aber es geht doch! Zum Glück hatte ich ein Gespür, dass hier was nicht stimmt.
Das Pilzbuch war übrigens eins von Rosemarie Dähnke (200 Pilze). Der einzigste giftige Cortinarius in dem Buch war orellanus; Rubellus fehlte völlig; sonst auch kein weiterer Schleierling drin. Als Verwechslungspartner von dem Krischroten Saftling wurde nur ein bitterer, kleinerer Saftling genannt.
Wie kann Frau Dähnke überhaupt eine Saftlingsart (bei dem Verwechslungspotential der Gattung) als sehr guten Speisepilz in einem Buch mit so wenigen Pilzarten benennen?
Ich finde das unverantwortlich.
Hoffe sehr, dass von euch ähnliche Erfahrungen hier eingestellt werden. Das ganze soll nicht dazu dienen, dass wir uns über jemanden lustig machen! Eher dazu, dass wir uns auf solche Fälle aufmerksam machen um besser gewappnet zu sein, falls mal wieder jemand nach Pilzarten fragt, die sonst eher nicht in Beratungen eine Rolle spielen...
Falls ihr die Idee blöd findet, dann könn ihr das gern hier auch schreiben.
l.g.
Stefan