Hallo,
überall Risspilze - ach ja, ich weiß ja, eigentlich nur mit Mikro...
Trotzdem habe ich mal wieder herangewagt, auch weil ich welche vom letzten Jahr jetzt wiedergesehen habe und denen mit dem Schlüssel im Bon (Parey) nahegerückt bin.
Wie stark muss man eigentlich das Merkmal "am Stiel - nur an Spitze - oder überall - bereift" bewerten? STARK, nehme ich an.
Das ist nämlich ganz schön trickreich, weil die Bereifung schon bei der leisesten Berührung weg ist und dann auf einem Foto, das zum Beispiel den liegenden Pilz zeigt, gar nicht mehr erkennbar ist. Auch ist dei Bereifung wahrscheinlich nur bei ganz jungen Pilzen gut erkennbar.
Inocybe 1 und 2 (halte ich für die gleiche Art)
bei Tannen und Fichten auf Kalk, Hochrhein 400 m, im Moos (2013 und 2014 gleiche Stelle).
Ich hatte 2013 an Inocybe geophylla gedacht,
ABER: der Stiel ist komplett bereift (I. geophylla soll nur an Spitze bereift sein und auf saurem Boden wachsen/ oder nach anderen Quellen auf allen Böden (?)).
Für Inocybe fibrosa (komplett bereift, und bei Fichten auf Kalk) ist der Pilz viel zu klein...
Wenn man von der Bereifung ausgeht und sich dann die Kollektion von 2014 ansieht, vor allem den ganz jungen Pilz (vorausgesetzt, es handelt sich um die gleiche Art...)
dann komme ich jetzt auf den Wolligfädigen Risspilz, Inocybe sindonia
Standortbeschreibungen mal "auf Kalk" (ja!!), mal "auf Sand" (nein...)
Hut: weißlich, leicht gilbend (ältere Pilze, nach 1 Tag Lagerung im Kühlschrank deutlich gilbend), mit ockerfarbener Mitte (2013), jetzt eher weiß-grau (nur wenn ganz jung) (2014), feinfaserig (aber leicht "rau-faserig), nur max 3 cm
Stiel: dünn, leicht gilbend, jung von oben bis unten bereift (Bereifung wischt man sofort ab)
Lamellen: hell, dann leicht bräunlich werdend, ältere Pilze deutlich braun
Stielbasis leicht verdickt, meiner Meinung nach nicht knollig
Sporenpulver: 2013 nicht gesehen, jetzt: hellbraun
Geruch: schwach, eventuell spermatisch, jedenfalls kein besonderes Aroma, ältere Pilze (1 Tag Lagerung im Kühlschrank deutlich spermatisch, ohne süßliche Töne)
Bilder von 2013
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Bilder von 2014
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Zum Vergleich habe ich jetzt nochmal Inocybe cookei gefunden.
Da bin ich mir relativ sicher. Diese waren dort im letzten Jahr am gleichen Standort und mein damaliger Fund ist von Ulla mikroskopiert worden.
Die Basalknolle mit heraus zu opieren (mit Messer Boden großzügig abstechen...) ist ein echtes Problem, wieder ist die Basis mehrfach abgebrochen bzw. nicht eindeutig ausgeprägt, beim kleinsten Pilz aber sehr deutlich.
Farbe immer recht leuchtend gelb, spitzer Buckel auch beim aufgeschirmten Pilz deutlich zu erkennen.
Sehr gleichmäßig und glatt auffasernd (Pilze 1 und 2 deutlich weniger gelb, dafür "wolliger")
Geruch vor Ort leicht spermatisch plus süßlich, einen Tag später (Pilz gekühlt) nur noch süßlich ("Honig")
Inocybe cookei (2014), Basalknolle teilweise abgebrochen
abcd
Vergleich von Inocybe 2 (cf. sindonia) (links) und Incoybe cookei (rechts)
2g2h