Brauch mal Schirmlingshilfe

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.118 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gerd.

  • Hallo liebe Pilzfreunde !


    Meine Freundin hat am Sonntag an einer unserer Stellen dieses Prachtexemplar
    gefunden ,und ich bin mir sicher das es ein Safranschirmling ist ,der Standort war neben einem Apfelbaum ,ausserdem lag ein beachtlicher Stapel Buchenholz daneben ! Meine Frage lautet jetzt ,wie kann ich den giftigen Safran vom geniessbaren sicher unterscheiden,das muss doch gehen ??
    Und hat einer schon kulinarische erfahrung mit dem Safranschirmling ?


    Hier die Bilder




    Es gibt doch sicher eine Möglichkeit ihn sicher zu bestimmen !
    Danke für alle Antworten


    LG Marc

  • Hi!


    Safranschirmling Macrolepiota rachodes


    Merkmale: Hut erst kugelig, später Flach und bis 15 cm breit, regelmäßig geschuppt.
    Hutfarbe: Weißgrau mit braunen Schuppen. Zur Mitte hin dunkelbraun.
    Stielfarbe: Braun.
    Lamellen: Weiß - bei Druck braun bis rötlich anlaufend.
    Vorkommen: Nadelwald.
    Zeitraum: Juni bis Oktober.
    Verwendbarkeit: Guter Speisepilz.


    Besonderheiten: Rhacodes (Zerlumptes Aussehen).
    Gartenriesenschirmling Macrolepiota bohemica


    Merkmale: 10 - 18cm breiter Hut mit schuppig aufbrechender Haut. Kurzer Stiel mit dicker Knolle.
    Hutfarbe: Mittelbraun bis dunkelbraun.
    Fleischfarbe: Weiß, langsam rötend.
    Lamellen: Weiß bis braun.
    Stielfarbe: Hellbraun.
    Vorkommen: Parkanlagen und Gärten.
    Zeitraum: August bis Oktober.
    Verwendbarkeit:schwer verträglich.


    Ich muss gestehen ich bin mir nicht sicher was du gefunden hast. Vielleicht helfen dir die Unterscheidungsmerkmale etwas weiter.


    Gruss Daniel

    Hab Freude an der Natur, aber zerstör sie nicht!

    Einmal editiert, zuletzt von Soular ()

  • Für mich sieht es nach dem normalen Safranschirmling aus.
    Ich habe den eigentlich immer gegessen, mir sind aber auch schon Unverträglichkeiten zu Ohren gekommen.


    Gruß Harald

  • :) Hallo Marc,


    für mich ist es auch der Safranschirmling. Safranschirmling und der noch etwas bessere Parasol zeichnen sich durch einen "zweischichtigen" Ring aus, der nach recht leicht verschiebbar ist. Der giftige Riesenschirmling hat nur einen einschichtigen Ring und ich glaube in Erinnerung zu haben, dass dieser sich nicht verschieben lässt, bin mir aber :/ dabei nicht ganz sicher.
    Viele Grüße
    Holger

  • Hallo !!


    Danke für die Antworten,ich habe heute im Wald zwei richtige Safranschirmlinge gefunden ( Ring frei verschiebbar ) und er hat sich auch schön rot verfärbt ,jetzt hatte ich beide sorten in kurzer Zeit in der hand und denke das ich von oben gezeigter sorte die finger lasse !! Bei der ungeniessbaren art sind die schuppen viel dicker und fast pockenartig !!
    Ich geh da lieber auf nummer sicher,will noch länger Spass an pilzen haben.


    Gruss an alle ! Marc

  • Hallo zusammen,



    Meine Freundin hat am Sonntag an einer unserer Stellen dieses Prachtexemplar
    gefunden ,und ich bin mir sicher das es ein Safranschirmling ist ,der Standort war neben einem Apfelbaum ,ausserdem lag ein beachtlicher Stapel Buchenholz daneben ! Meine Frage lautet jetzt ,wie kann ich den giftigen Safran vom geniessbaren sicher unterscheiden,das muss doch gehen ??


    Es gibt doch sicher eine Möglichkeit ihn sicher zu bestimmen !


    - Lass mich mit deiner Schlussfeststellung anfangen:


    ---> "Macrolepiota rachodes (Safran-Riesenschirmling)" makroskopisch sicher von "Macrolepiota venenata (Gift-Riesenschirmling)" zu trennen dürfte nicht einfach sein.
    ---> Und auch bei einem mikroskopischem Bestimmungsversuch steht man vor einem Problem:
    - M. rachodes soll "wenige, leicht zu übersehende, rel. kleine Schnallen haben während M. veneneta völlig "schnallenlos" ist.
    - Die Sporenunterschiede zwischen beiden Arten sind gering.
    ------------------


    Dennoch würde ich bei diesem Fund eher auf M. venenata tippen:


    (1) Der Stiel ist im Vergleich zum Hutdurchmesser ziemlich kurz
    (2) Der Ring ist sehr häutig, nach oben abziehbar und vermutlich nicht verschiebbar.
    (3) Die Verfärbung bei Verletzung passt nicht so recht zu M. rachodes.
    (4) Die Hutschuppung ist völlig untypisch für M. rachodes und passt erheblich besser zu M. venenata.
    (5) Auch der Standort (auf Obst-Streuwiese, gedüngt!?) wäre nicht untypisch für M. venenata und m.E. ziemlich gewöhnungsbedürftig für M. rachodes.
    -----------------------


    So nebenbei: :D


    (1) Die Sammler von "Safran-Schirmlingen" darf ich noch darauf aufmerksam machen, dass vor wenigen Jahren in der BRD (Raum Augsburg, mündl. Mitteilung von Dr. Birgit Weisel) ein Erstfund (Chlorophyllum molybdites) einer dem "Safran-Schirmling" ähnlichen "gastrointestinal" wirkenden Art nachgewiesen wurde :thumbup::thumbup:


    (2) Die "glattstieligen, rötenden" Riesenschirmlinge (Safran-Schirmlings-Komplex) wurden zwischenzeitlich (Vellinga, 2002)in die Gattung "Chlorophyllum" geschoben.


    Grüße
    Gerd


    Holger:

    Zitat


    Safranschirmling und der noch etwas bessere Parasol zeichnen sich durch einen "zweischichtigen" Ring aus, der nach recht leicht verschiebbar ist.


    - Den Ring vom Safranschirmling" würde ich nicht als "zweischichtig" (komplex, mit Laufrille) bezeichnen.


    Santiner:
    - Finde ich gut, dass du diesen Pilz nicht verspeist hast. Auch wenn mehrheitlich dein Fund als M. rachodes angesprochen wurde. Eine Meinung, die ich nicht uneingeschränkt teile.
    ----------------


    An alle Ratsuchenden:
    (1) Wir können hier nur Vermutungen äußern/Tipps geben, wo man evtl. fündig wird.
    ---> Für eine Essenfreigabe ist ein örtlicher "Pilzkenner" zuständig, der das Sammelgut (und nicht nur ein Bild mit meist fehlenden oder nicht sichtbaren Detailangaben) beurteilen kann.


    (2) Weit daneben auch, wenn man eine Pilzbestimmung als demokratischen Prozess beurteilt und einfach "Mehrheiten" auszählt.


    (3) Katastrophal, Vorschläge durch "GOOGLE" zu verifizieren.
    ---> Da werden im INTERNET einfach zu viele "Fehlbestimmungen" angeboten (auch bei "WIPEDEKA"!), bei denen ein "Normalverbraucher" die "Spreu vom Weizen" nicht trennen kann.

  • Hallo,
    zu Verträglichkeit von M. rhacodes:


    Ich habe gemeinsam mit einem Freund ein Gericht mit ausschließlich dieser Art verspeist.
    Mir ging es danach gut, während ich am nächsten Tag von meinem Freund hören musste, dass er die ganze Nacht nicht schlafen konnte und Schweißausbrüche hatte. Ob es den Pilzen zuzuschreiben war, ließ sich aber nicht 100%ig ermitteln.
    Gruß
    Bernd

    Ich bin kein PSV, also gibt es von mir auch niemals eine Freigabe zum Verzehr! Wenn ich "essbar" schreibe, dann bezeichnet das eine Art im idealen Zustand, das lässt sich anhand von Fotos niemals beurteilen!

  • @ Pilzfinder:


    Ich habe am Montag das erste mal Butterpilze gegessen (ein ganzer "Wurf"; dazu eine einzige Rotkoappe ^^). Da war mir auch ein wenig mulmig. Als ich nach der Mahlzeit dann am Sessel saß und fernsehsah, bildete ich mir ein, irgendwie schwer zu atmen und bekam dann auch einen plötzlichen Schweißausbruch. Der war aber wohl mehr meiner Angst zuzuschreiben, als einer allergischen Reaktion und hat sich dann auch wieder verflüchtigt gehabt, als ich wieder klaren Kopf hatte ^^

    Achtung: hier schreibt ein Pilzneuling | alle Angaben ohne Gewähr!