Liebe Pilzfreunde!
Ich habe in der letzten Zeit auch so Einiges gefunden und möchte euch gerne das Ein- oder Andere zeigen.
Wie immer sind Korrekturen und Bestätigungen sehr erwünscht, auch sonst freue ich mich über jeden Kommentar.
In diesem ersten Teil soll es besonders um den Raum Brandenburg (Schorfheide) gehen.
Der erste Fund war noch in Berlin. Ich habe mich sehr über den schönen Erstfund gefreut. Seltsamerweise habe ich ihn einige Tage später an einer völlig anderen Stelle wiedergefunden.
Wolliger Scheidling, Volvariella bombycina. Durch die Hutoberfläche und das Vorkommen auf Holz ist die Art unverwechselbar.
Der Nächste wuchs auf einer grasigen Fläche am Rand einer Dorfstraße.
Kein schönes Exemplar, aber noch nie bewusst gesehen, deshalb doch schön.
Camembert-Täubling, Russula amoenolens. Erkennbar an den braunen Farben, dem gerieften Hutrand (Kamm-Täublings-Gruppe), dem unangenehmen Geruch (der mit etwas Fantasie an sehr alten Camembert erinnert) und dem deutlich scharfen Geschmack.
Der folgende Rotfußröhrling ist schon äußerlich gut an den graubraunen Farbtönen zu erkennen, nach dem Durchschneiden sieht man das kaum blauende, im Stiel rötliche Fleisch.
Falscher Rotfußröhrling, Xerocomellus porosporus.
Ein Pilz, der dieses Jahr besonders häufig ist, aber wohl nicht zu den gängigen Speisepilzen zählen sollte :
Ahorn-Runzelschorf, Rhytisma acerinum. Die schwarze, gelb umrandete Konidienform (auch als Teerflecken-Krankheit bekannt) kommt häufiger mal auf Ahorn-Blättern vor. Die Hauptfruchtform habe ich noch nicht gefunden.
Folgender Stäubling kommt gern auf Wiesen vor:
Wiesen-Stäubling, Lycoperdon pratense. Äußerlich erkennbar durch die leicht abgeflachte, rundliche Form. Beim Durchschneiden macht ihn die vom Stielfleisch getrennte Fruchtschicht unverwechselbar.
Eine imposante Stäublingserscheinung:
Hasen-Stäubling, Lycoperdon utriforme. Die Art kann dem Beutel-Stäubling (Lycoperdon excipuliforme), die auch im Gebiet vorkommt, sehr ähnlich sehen. Der Hase ist aber mehr grobschollig felderig, eher runder und nicht so lang gezogen.
Sehr schön und massenhaft auf den Äckern vorkommend:
Acker-Schirmpilz, Macrolepiota excoriata. Eigentlich nicht verwechselbar (außer mit kaum geschuppten Egerlingsschirmpilzen, Leucoagaricus). Weitere Bilder >hier<.
Ein paar Meter weiter vom Standort letztes Jahr kommen wieder junge Exemplare:
Großer Krempling, Paxillus validus. Zu Vorkommen und Verwechslungen siehe >Portrait<.
Im Wald dann:
Gebänderter Dauerporling, Coltricia perennis. Der gestielte, konzentrisch gezonte, auf dem Boden wachsende Porling ist wohl ziemlich unverwechselbar. Eine ähnliche Art (C. cinnamomea) kommt in Deutschland wohl höchstens im Harz vor.
Ziemlich häufig zu finden:
Harter Zinnober-Täubling (Russula rosea). Jung ist diese Art relativ leicht erkennbar an den ockerrötlichen, felderig aufspringenden Hüten und der sehr harten Fleisch. Älter könnte man sie dann eher verwechseln, außer man beachtet die rosa überhauchten Stiele und die jungen Exemplare in der Nähe.
Auch immer wieder schön und ein Schutz für die Weberknechte:
Zimtfarbener Weichporling, Hapalopilus nidulans. Der einzige bekannte giftige Porling ist an dem weichen Fleisch und der rotbraunen Farbe erkennbar. Mit Laugen verfärbt das Fleisch intensiv violett.
Essbares gab es natürlich auch:
Fichten-Steinpilz, Boletus edulis, müsste jeder kennen.
Bilder von den Pfifferlingen, Maronen und Sommer-Steinpilzen erspare ich euch jetzt mal.
Zum Schluss noch etwas ziemlich Seltenes, auf dem selben Acker wie Acker-Schirmpilz und Hasen-Stäubling:
Wurzelnder Champignon, Agaricus bresadolanus.
Auffällig war hier die Fleischverfärbung, die Wurzel an der Stielbasis und der würzig erdige, leicht anisartige Geruch.
Einiges war doch zu finden, auch wenn der Wald an vielen Stellen so aus sah:
Also das Gras wuchs in den Wald rein. An solchen Stellen waren die eher unbeliebten Spring-Pilze (Pseudofungus folioides) besonders häufig.
Kennt bestimmt jeder. Von weitem sieht man einen Pilzhut, wenn man näher ran geht, springt der Pilz weg und lässt nur ein pilzförmiges Blatt zurück.
Trotzdem war es ein schönes Pilzgebiet.
Viele Grüße,
Emil