Bestimmungshilfe Herbstpilze

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.252 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von WarAngel.

  • Hallo miteinander,


    das war ja wirklich ein beachtliches Pilzjahr.
    So viele Pilze wie man selten findet und das nicht nur zum direkten Verzehr bzw. fürs Gefrierfach sondern auch um mal Pilzarten zu entdecken, die man so noch nie bzw. selten gesehen hat.


    Und genau hierfür benötige ich Eure Hilfe, da ich meinen Bestimmungshorizont erweitern will. Anbei meine Funde mit der Bitte um Korrektur:


    1. Orangeroter Becherling (Aleuria aurantia) ?


    2. Pfifferlinge - hier bin ich mir natürlich sicher


    3. Trompeten-Pfifferling (Cantharellus tubaeformis) ? und Violetter Lacktrichterling (Laccaria amnethysta)?


    4. Diese beiden Arten konnte ich nicht bestimmen.
    Die drei vorne sind innen weiß. Der stupplige größere hinten ist innen lila wie man sieht.
    Fundorte waren unterschiedlich.


    5. Zum Abschluss noch ein schöner Feuersalamander, der auch in diesem Holz immer unterwegs ist


    Gruß
    Zigl

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Zigl!


    Wieso "war"? 8|
    Das Pilzjahr geht doch noch bis zum 31. Dezember.


    01 = Eselsohr (Otidea onotica)
    02 = Da bin ich mir aber alles andere als sicher. Ich finde, das sieht aus wie Orangenmarmelade auf Vollkornbrot. :/
    Aber du hattest da wohl bessere Sicht. :thumbup:
    03 = auch ein eher schlechtes Bild, aber ich würde 15 Chips setzen, daß neben den Lila Lackis Gallertkäppchen (Leotia lubrica) zu sehen sind.


    Zu deinen Hyopgäen kannst du mal eine Extra Anfrage öffnen und die besser vorstellen, damit ein paar Leute was dazu sagen, die sich damit auskennen.
    Bist ja lange genug dabei, du weißt dann sicher, was da alles zur Bestimmung fehlt. :thumbup:



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Zigl,


    deine ersten Pilze sind Eselsohren, sehr häufig in diesem Jahr.


    bei 3. hättest du mal näher herangehen sollen. Violetter Lacktrichterling stimmt wohl, die anderen sehen fast aus wie Grüngelbe Gallertkäppchen. Wenn sie allerdings Leisten hatten, waren es Trompetenpfifferlinge.


    Bei 4. ist der Violette ein Kartoffelbovist, wohl trotz ungewöhnlicher Außenwandstruktur der Dickschalige Kartoffelbovist. Hast du den anderen nicht aufgeschnitten? Das könnte (gut möglich) irgendeine Trüffel sein, aber da gibt zig Gattungen und Arten.


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen Zigl,


    aaah!! Ich seh schon, Pablo war wieder mal schneller :D


    Eselsohr hätte ich auch getippt,


    Und bei den Nachbarn der lila Lacktrichterlingen würde ich sogar 20 Chips auf Gallertkäppchen setzten.


    Mit dem unterirdischen Kram bin ich null vertraut.


    lieben Gruß,
    Melanie

    • Offizieller Beitrag


    > Mit dem unterirdischen Kram bin ich null vertraut.


    Ist ja unterirdisch, dass Du dazu nichts weißt :)


    Ihr fehlt einfach das Vertrauen...

    • Offizieller Beitrag


    > Mit dem unterirdischen Kram bin ich null vertraut.


    Ist ja unterirdisch, dass Du dazu nichts weißt :)


    Ihr fehlt einfach das Vertrauen...


    :D


    Ich weiß, das auch was unter der Erde Früchte hervorbringt :nana: Und noch besser: Ich finde sowas auch einfach mal nebenher! :nana: :nana: :D
    Aber das ist eine Sparte, da sind andere hier nun mal sehr viel wissender ;)

  • Dafür weiß ich noch etwas zu den kleineren rosaweißen Knollen. Wenn diese unter Kiefer gewachsen sind, erst reinweiß waren und dann an der Luft solche rosafarbenen Flecken bekommen haben, könnte es sich um Rhizopogon roseolus oder Rhizopogon vulgaris (Wurzeltrüffel) handeln. In diesem Fall müsste sich beim Durchschneiden eine homogene, schwammige, styroporartige Gleba der Farbe weiß oder grünlich-/bräunlicholiv zeigen. Außen am Pilz sollten kleine filzige Äderchen zu sehen sein.
    Hängen dagegen an den Knollen weiße Würzelchen dran, wäre etwas aus der Gattung Hysterangium (Schwanztrüffel) möglich. Beim Anschnitt würde sich dann eine glibberige graugrünliche Gleba zeigen, die an aufgeschnittene Stinkmorchel- oder Tintenfischeier erinnert, aber nicht stinkt.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Geniale Funde! finde auch daß ich so ein Pilzjahr noch nicht erlebt hab. Der Feuersalamander ist vollsüß,aber das sieht aus als wenn er ein Heftpflaster auf dem Hintern hat8|

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

    Einmal editiert, zuletzt von luckenbachranch ()

  • Ist ja lustig,


    bei deinem untersten Pilz hatte ich als erstes irgendeine Art von Kartoffelbovist im Kopf, aber liege warscheinlich meileinweit daneben.
    Soweit mir bekannt werden die Trüffel doch eher olivebraun und nicht Lila oder?


    Gruß Dany

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    Ich gebe nur Tipps, keine Verzehrfreigabe
    Kopfjucken ist noch kein Zeichen von Gehirntätigkeit

    Einmal editiert, zuletzt von WarAngel ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dany!


    An den Dickschaligen Kartoffelbovist (Scleroderma citrinum) hatte ich bei dem Durchgeschnittenen auch gedacht. Allerdings wäre die Oberflächenstruktur ungewöhnlich und ich sehe keine Ansatzstelle für das Mycel.


    Die Welt der Trüffeln ist unheimlich vielfältig.
    "Trüffel" ist ja im Grunde nur ein umgangssprachlicher Ausdruck für alle unterirdisch wachsenden Pilze (= Hypogäen).
    Da gibt es Arten, die so verschieden sein können wie nur möglich, auch aus verwandschaftlich völlig unterschiedlichen Bereichen.
    Eine hervorragende Seite zu hypogäischen Pilzen von einem der absoluten Top - Auskenner auf dem Gebiet findest du >hier<.



    LG, Pablo.

  • Hi Pablo,


    Trüffel sind für mich Neuland, ich wusste bisher garnicht das es so viele verschiedene gibt *staun*
    Zur Zeit weiß ich garnicht was mich mehr interessiert.
    Eigentlich alle Pilze und im Moment hab ich es gerade auf Baumpilze abgesehen, die finde ich interessant.
    Weiß nur noch nicht wieviel ich mir auf einmal merken kann.
    Da mich die meisten Pilzbücher eher verwirren, bin ich gerade dabei mir meine eigenen Mappen mit eigenen Fotos zu gestalten.
    Glaube da blicke ich mehr durch :)


    Edit: Habe hier noch was gefunden, vielleicht passt das ja zu deinem großen Trüffel, allerdings die Regionen passen warscheinlich nicht.
    Gefunden auf Trüffelkunde:


    Tuber Melanosporum
    schwarze Trüffel, auch "Pregiato di Norcia" oder "Pregiato di Spoleto" und in Frankreich "Schwarze Périgord-Trüffel" genannt. Reift ab Mitte November bis März; unregelmäßige runde Form. Schwarz-violettes Fleisch, von feinen weißen Adern durchzogen. Die Feinkörnigkeit dieses Fleisches (erinnert an Parmesankäse) läßt keinen Zweifel an der Echtheit dieser Trüffel. Ihre Oberfläche ist zunächst rötlich und geht im Stadium der Reifung in ein tiefes Schwarz über. Sie ist mit kleinen, sechskantigen Warzen übersät, was sie wie einen Diamanten aussehen lässt. Zur Zeit der Reife ist sie nuss- bis faustgroß. Manche Exemplare können über ein Kilogramm schwer werden. Leichter Kakao- und Pilzgeruch. Vorkommen in Frankreich (Provence, Périgord, Burgund), in Italien (Piemont, Lombardei, Ligurien, Venetien, Emilia Romagna, Marken, Toskana, Umbrien, Abruzzen, Latium), Spanien, ehem. Jugoslawien, Albanien, Ungarn, Türkei, Australien. Lebt in Symbiose mit Eiche, Nussbaum, Steineiche, Ginster.


    Gruß Dany

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