Hallo liebe Pilzfreunde!
In diesem zweiten Teil möchte ich euch weitere Funde der letzten Zeit zeigen. Sie stammen aus einem Laub-Mischwald (hauptsächlich Buchen) an einem Berghang und sind von letztem Samstag.
Der Erste ist nicht selten, aber einer der schönsten Pilze, wie ich finde. Deshalb habe ich mich auch sehr gefreut und lange versucht, ihn halbwegs scharf aufs Bild zu kriegen.
Buchen-Schleimrübling, Oudemansiella mucida. Perlweiß, schleimig, beringt und unverwechselbar.
Weiter geht es mit der (zumindest bei uns) häufigsten Wulstlingsart, die dieses Jahr extrem häufig ist, sowohl die gelbe als auch die weiße Form.
Gelber Knollenblätterpilz, Amanita citrina. Erkennbar an den weißgelblichen Farben, der gerandeten Knolle (aber fehlende Volva), den Velumresten auf dem Hut und dem muffig kartoffelartigen Geruch.
Den tödlichen Verwandten, den Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) soll es in diesem Jahr allerdings auch häufiger geben, ein altes Exemplar habe ich auch gefunden.
Der (nach dem Grünblättrigen Schwefelkopf) häufigste Pilz der Wälder:
Schwarzschuppiger Hallimasch, Armillaria ostoyae. Von anderen Hallimasch-Arten unterscheidet er sich durch bräunliche Farben und schwärzliche Schuppen auf dem Hut und am Ring. Außerdem kommt er vor allem auf Nadelholz vor.
Auch auf Nadelholz (kann, wie hoffentlich jedem bekannt, ebenso auf Laubholz wachsen) gab es diesen jungen Giftzwerg:
Gift-Häubling, Galerina marginata. Vom essbaren Stockschwämmchen ist die tödlich giftige Art durch die silbrig faserige Stielbekleidung (Stockschwämmchen ist schuppig am Stiel) zu unterscheiden, die oft auch weniger gut zu sehen ist als hier.
In diesem jungen Stadium noch saftig und essbar:
Riesen-Porling, Meripilus giganteus. Von möglicherweise entfernt ähnlichen Arten durch bräunendes Fleisch unterschieden.
Ebenfalls recht jung und so am schönsten:
Gallertfleischiger Fältling, Merulius tremellosus. Eigentlich nicht verwechselbar.
Neben dem häufigen Ocker-Täubling (Russula ochroleuca) gab es auch diese ähnliche Art:
Gallen-Täubling, Russula fellea. Geschmack schärflich und Hut ebenso wie Lamellen und Stiel gelblich gefärbt.
Ebenfalls in Massen, oft schon schwarz und alt:
Dickblättriger Schwärz-Täubling, Russula nigricans. Erkennbar an den sehr entferntstehenden Lamellen und dem rötenden, später schwärzenden Fleisch.
Ein ebenfalls häufigerer Pilz, haben bestimmt viele schon gesehen:
Butter-Rübling, Rhodocollybia butyracea. In den Wäldern nur die horngraue Form (f. asema) und sehr blass gefärbt.
Dieser Rübling ist aber schon etwas Besonderes und schön außerdem:
Gelbknolliger Sklerotienrübling, Collybia cookei, Zweitfund. Kleine, weißliche Pilze, die rasig am Boden wachsen und einem gelben, bohnenförmigen Sklerotium entspringen.
Einer der wenigen leicht zu bestimmenden Cortinarien:
Dunkelvioletter Schleierling, Cortinarius violaceus. An der Farbe und der filzig-schuppigen Hutoberfläche gut erkennbar. Riecht wie die Krause Glucke, bloß würziger und aromatischer (wird in der Literatur mit "Zedernholzgeruch" beschrieben).
Der Dunkelviolette Nadelwald-Schleierling (Cortinarius hercynicus) unterscheidet sich makroskopisch hauptsächlich durch das Vorkommen im Nadelwald und wird wohl nicht immer auf Artebene unterschieden.
Die folgende Art ist nicht selten, aber klein und vielleicht öfter übersehen.
Orangeroter Heftelnabeling, Rickenella fibula. Durch das Wachstum im Moos, die geringe Größe, die orangeroten Farben und die herablaufenden Lamellen unverwechselbar.
Den Röhrling gab es massenhaft, der seltene Partner war ein Einzelexemplar:
Kuh-Röhrling, Suillus bovinus und Rosenroter Schmierling, Gomphideus roseus. Beide Arten sind sehr leicht erkennbar. Ihre wundersame Symbiose ist immer wieder faszinierend.
Ich hoffe, es hat euch gefallen. Rückmeldungen sind natürlich wie immer willkommen und Korrekturen auch (obwohl ich eigentlich alles richtig bestimmt haben müsste).
Viele Grüße,
Emil