Resinomycena saccharifera = Ölzystiden-Helmling

  • Resinomycena saccharifera (Berk. & Broome) Redhead
    Ölzystiden-Helmling


    Synonyme:*
    Agaricus sacchariferus Berk. & Broome
    Mycena saccharifera (Berk. & Broome) Gillet
    Pseudomycena saccharifera (Berk. & Broome) Cejp
    Mycena saccharifera (Berk. & Broome) Gillet var. saccharifera
    Agaricus electicus Buckn.
    Mycena saccharifera var. graminicola Killerm.
    Omphalia quisquiliaris Joss.
    Mycena quisquiliaris Joss. ex Kühner
    Delicatula quisquiliaris Joss. ex Cejp
    Mycena kalalochensis A.H. Sm.
    Resinomycena saccharifera subsp. kalalochensis (A.H. Sm.) Redhead
    Mycena pudica Hora
    Marasmiellus ornatissimus Noordel. & Barkman


    Basidiomycota --> Agaricales --> Mycenaceae --> Resinomycena --> R. saccharifera


    Beschreibung nach meinem Fund mit 11 reifen Exemplaren, 2 davon mikroskopiert:


    Hut: 1,5-3,5mm, schnell verflachend, rein weiß, leicht glasig.


    Stiel: meist deutlich reduziert, nur wenige Millimeter, wenn an der Unterseite des Substrates wachsend. Bis ca. 1cm, wenn der Pilz seitlich aus dem Substrat wächst.


    Lamellen: Rein weiß, mit ebenso gefärbter Schneide, oft etwas aderig, entfernt stehend, 6-8 erreichen den Stiel, ohne Lamelletten.


    Fleisch: Sehr dünn, kaum vorhanden.


    Speisewert: Erübrigt sich bei der Größe.


    Vorkommen: Meine Kollektion wuchs auf alten Stängeln von Schilf (Phragmites communis) am Rand eines Sumpfgebiets. Laut Literatur auf verschiedenen Süßgräsern, Seggen, Binsen und auch Brombeere (Rubus), jeweils an alten, sehr feucht liegenden Stängeln.


    Sporen: hyalin, recht groß: 11-15 x 5-6,5 µm, oft mit unregelmäßig verteilten Öltröpfchen. Sporenpulver weiß.


    weitere Mikromerkmale:
    Basidien 4-sporig. Cheilozystiden zahlreich, bis 40 x 9 µm, oft wellig gebogen, nach oben hin schmäler werdend, mit sehr vereinzelten, kurzen Auswüchsen.
    Auffälligstes Mikromerkmal: An Hut und Stiel befinden sich zahlreiche Oleozystiden (= Zystiden, die oftmals an der Spitze von Öl umgeben sind). Diese mit verdicktem Köpfchen, recht groß, die Länste war 65 µm lang. Die Köpfchen dieser Zystiden sind manchmal von Öl umgeben (hab für's Foto leider keine gefunden, bei der man's deutlich sieht). Im Präparat findet man zudem zahlreiche freischwimmende Öltröpfchen verschiedener Größe.


    Verwechslungen: Eigentlich gut kenntlich, allenfalls mit noch viel selteneren Scheinhelmlingen sind evtl. makroskopisch Verwechslungen denkbar: Hemimycena mauretanica hat deutlich kleinere Sporen (bis max. 10 µm) sowie sehr dünne, lange Zystiden. H. subtilis hat ähnlich große Sporen, doch 2-sporige Basidien. Beiden Arten fehlen zudem die Oleozystiden.


    Wissenswertes: Die Gattung Resinomycena ist hauptsächlich in Nordamerika mit 8 Arten verbreitet. In Mitteleuropa ist mir nur diese eine bekannt.






    *Synonyme gekürzt aus Indexfungorum.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mreul ()