Pauken und Trompeten...

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.426 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Bestimmungsanfrage OHNE Verzehrwunsch.


    Hallo Pilzfreunde,


    Heute konnte ich für mich zwei Erstfunde verbuchen.
    Könnt Ihr da mal darüberschauen ob ich die so einsortieren kann?


    Standort:
    550m üNN, By-Rhön
    Beide Pilze wuchsen in unmittelbarer Nähe zueinander am Fuss einer mit Moos bewachsener Buche.
    Eher Mischwald, da kleinere (8m Fichten) eingestreut waren.


    (bekannte) Begleitpilze aktuell:
    Pfifferling, Semmelstoppelpilz, Reifpilz, 30m weiter weg Erdschieber?(weisse Riesen Teile)


    1.) Die Pauke...
    von mir bestimmt als Herkuleskeule, Clavariadelphus pistillaris


    FK Höhe ca. 15cm, büschelig wachsend, hell-bräunlich, längsrillig. Basis ca. 1,5cm Dm heller, bei Verletzung leicht lila anlaufend.
    Festfleischig, im Schnittverhalten ähnlich Pfifferling, längsfaserig. Ein FK geweihförmig ausgebildet.
    Kein Geschmacktest gemacht.


    Bild 1


    Bild 2
    daneben dürften weitere jüngere Exemplare hervorkommen und rechts hinten die besagte Buche,


    Bild 3


    Bild 4


    2.) Die Trompete...
    von mir bestimmt als Herbsttrompete, Craterellus cornucopioides


    Hier glaube ich, dass die Bilder mehr sagen als Worte.
    Gab es in schwarz und dunkelbraun. FK trichterförmig, dünn, biegsam.
    Basis bei beiden schwarz, Leisten kaum sichtbar, Geschmack mild, Geruch nicht nach Pilz, beim zerquetschen eher angenehm.


    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3


    Bild 4



    Liebe Grüsse aus der Rhön
    claus

  • Also, beim Pilz Nummer 2 kann sogar ich mit Sicherheit sagen: es ist eine Herbst (Toten-) trompete.

    Hallo, liebe Freunde der FKK - ...der FruchtKörperKultur natürlich ! ;)


    ...leider nur noch 97 Pilzchips....(Dörrpilze-Rätsel)

  • Hallo Pilzologe, Danke für Deine Antwort zur Herbsttrompete.
    ............


    ABER, mit dem Anderen da bin ich wohl mit "Pauken und Trompeten" durchgefallen. :shy:
    "Herkules-Keule" anzunehmen wäre da einfach zu bequem. Aber in den meisten Büchern hat man keine grössere Auswahl.


    Je mehr ich über keulenförmige Pilze nachlese, desto weniger komme ich zu einer vernünfigen Bestimmung.
    Abfragen gleich am Anfang nach Sporenform, hyalin und KOH Reaktion lassen mich scheitern und dadurch komme ich noch nicht mal zur Gattung.


    Mein Horizont ist wohl doch noch etwas zu klein für sowas.


    Als TE nehme ich hiermit den Namen "Herkules-Keule" zurück und belasse ihn erstmal bei Keulenförmigen Pilz cf.


    Liebe Grüsse aus der Rhön
    claus

  • Hallo


    Soviel Auswahl hast Du hier in Deutschland auch nicht, den Namen Herkuleskeule kannste meiner Meinung nach stehen lassen.


    LG
    Fenrir

  • Diese Exemplare haben nicht die für Herkuleskeulen typische Gestalt. Die Farben und die Größe der Fruchtkörper stimmen allerdings, auch das Vorkommen zusammen mit Totentrompeten ist erwartbar. Außerdem gibt's jetzt gerade viele Herkuleskeulen, wie verabredet kommen sie an allen möglichen Stellen heraus.


    Wenn man jetzt wirklich die Neugier entwickelt (?), ob das vielleicht nicht doch noch was anderes ist, könnte man eine Geschmacksprobe machen (lt. Vorschrift herb-bitterlich) und schauen, ob man nicht doch irgendwo eine starke Laugenflüssigkeit (Salmiakgeist?) auftreiben kann, die man auf die Oberfläche schmieren und dadurch eine ocker-/bräunlichgelbe Reaktion hervorrufen kann.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Wenn man jetzt wirklich die Neugier entwickelt (?),


    Wir hier in der Rhön sind da sowas von neugierig und bei besonderen Rhönkeulen sowieso. Hier will man immer wissen, was der Nachbar hinter seiner 3m hohen Mauer treibt. :D


    MykoShop hat mir heute meine Apothekersachen geliefert und da habe ich spontan meinen Nachhilfe-Unterricht angetreten. Also raus in den Wald zum selben Platz, Keule suchen.


    Im Hintergrund seht ihr die gleiche Buche und ein einziges Exemplar war tatsächlich noch da.


    Fotos gemacht, reingebissen und die Chemiekeule angesetzt. <X


    Fotos: je nach Blickwinkel kann man optisch bei meiner letzten Aufnahme eine Herkuleskeule erahnen.
    Geschmack: säuerlich und dann bitter.
    KOH 20%: nach paar Sekunden safrangelb verfärbend.


    Ich bin zufrieden, habe mich über das Ergebnis sehr gefreut und nenne meinen Pilz jetzt beruhigt:
    Herkuleskeule, Clavariadelphus pistillaris


    Bild 1



    Bild 2



    Viele Grüsse aus der Rhön
    claus

  • Perfekt bestimmt, Claus! :thumbup:


    P. S: Wenn das KOH mal rot statt gelb wird, wäre es die Abgestutzte Keule (C. truncatus).

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