Erstfund im Regen

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 4.701 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lia.

  • Unglaublich, was die Gewitter gestern an Wasser ausgeschüttet haben :lightning::lightning: 8|


    Nass bis auf die Knochen aber glücklich habe ich meinen ersten Stachelbart (Hericium coralloides) gefunden und unterm Klappschirm fotografiert :)




    Stachelbarts Aussicht bei Regenpause


    Außerdem habe ich Erdsterne bewundert.
    So ganz genau weiß ich nicht, worauf ich zu achten habe. Die Endoperidie ist ungestielt, kein Hof ums Peristom, keine rötende Exoperidie und mit "Wimpern" ist die Peristomöffnung gemeint? Ich nehme einfach mal den Gewimperten Erdstern an


    So viel Regenwasser auf einmal, nach zwei Wochen Trockenheit und Septemberwärme - da musste ich natürlich nach Mitternacht nochmal los meine Lieblingstierchen besuchen :thumbup:
    Und tatsächlich, im Wald war überall Lurchiparty :D


    Ein Tor aus Lila Lacktrichterlingen :cool:

  • Wow, Verena, einfach nur schön! :sun:


    Auch der Stachbart-Ausguck über den Wald - wenn ich ein Pilz wäre, würde ich dort auch gerne wachsen... :evil:

  • Das Glücksgefühl kann ich nachvollziehen. In einem solchen Moment ist es einem vollkommen wurscht ob man nass ist bis auf die Haut oder ob man so friert, dass man mit zittern nicht mehr nach kommt oder der Schweiß ist strömen fließt.
    Es sind wundervolle Aufnahmen von einem herrlichen Pilz und die Lurchis sind der Hammer!!!
    :thumbup::thumbup::thumbup:

  • Ganz tolle Pilz-Bilder.
    Hab grad sicher ne Minute unter Deinen Eichen gestanden und hab aufs Waser geschaut.... (See, Fluss, Rhein??) Ein richtiges Muße-Foto.
    Der Feuersalamander ist wunderbar.
    Hab auch vor ein paar Tagen meinen ersten Stachelbart gefunden, allerdings den ästigen. (Hericium coralloides).
    Deiner sieht mir nach dem Igel-Stachelbart aus, also nicht Hericium coralloides, sondern Hericium erinaceum. Auf dem zweiten Stachelbart-Foto ist allerdings links ein kleiner Stachelbart zu sehen, der mir ziemlich ästig scheint. Vielleicht sind auf diesem Bild zwei verschiedene Stachelbärte zu sehen, oder sind die ganz jungen Stachelbärte erstmal beide ästig? (Frage an die Kenner...)


    Liebe Grüße Lia

    [font="Impact"]Kein Pilz ist klein genug, um nicht auch ein Glückspilz zu sein. :sun:[/font]

  • Danke Euch allen :)


    Tja also nach Lias Anmerkung bin ich mir jetzt auch nicht mehr sicher, was für ein Stachelbart das sein soll :/ Den Igel hatte ich mir nämlich ganz anders vorgestellt und die einzelnen Krönchen-Auswüchse waren für mich ästig.
    Kann mal jemand helfen? :shy:


    (War übrigens am Edersee.)

  • Hallo Verena,


    schau mal hier zum Vergleich: (1. Beitrag, etwas runterscrollen hinter dem Tintenfisch- Meine Fotos sind aber ziemlich mies, nur Handy und kann nicht fotographieren und schon gar nicht so toll wie Du!)


    http://www.pilzforum.eu/board/showthread.php?tid=26400


    Liebe Grüße


    Lia

    [font="Impact"]Kein Pilz ist klein genug, um nicht auch ein Glückspilz zu sein. :sun:[/font]

    Einmal editiert, zuletzt von Lia ()


  • Außerdem habe ich Erdsterne bewundert.
    So ganz genau weiß ich nicht, worauf ich zu achten habe. Die Endoperidie ist ungestielt, kein Hof ums Peristom, keine rötende Exoperidie und mit "Wimpern" ist die Peristomöffnung gemeint?


    Hallo Verena,
    bei der Erdsternbestimmung kommt es auf die Form des Peristoms, die Farbe der Exo- und Endoperidie (rötlich, ockerlich, grauweißlich...), die Anzahl der "Aufreiß-Lappen" (wenige oder viele?), das Vorhandensein eines "Nestes" im Boden und auf das Gestieltsein bzw. Ungestieltsein der Innenkugel an (lässt sich besser an getrockneten statt an frischen Exemplaren feststellen!). Wenn du mikroskopieren willst, brauchst du ohnehin vollreife, d. h. alte Exemplare, gerne auch solche aus dem Vorjahr.
    Liebe Grüße
    Stephan

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Lia,


    Deine Bilder zeigen sehr gut, was Du meinst. Ja, ich gebe zu, dass Dein Stachelbart viel geästelter ist als meiner. Dessen Stacheln fast alle nach unten gekämmt scheinen. Wenn keiner was dagegen hat, würde ich den heir also als Igel ansehen :)
    [hr]
    Hallo Stephan,


    das hört sich so ernüchternd an :( Dass Erdsterne schwierig sein können, habe ich schonmal gelesen.Und bevor ich mich nicht selbst einmal dran versucht habe, muss ich das eben glauben! wenn man sich ganz unbedarft Bilder einiger Arten anschaut, möchte man meinen, dass die makroskopischen Merkmale eines frisch-hübschen Exemplares die Fülle ganz gut eingrenzen würden. Stimmt es, dass laut Wikipedia rund zwei Dutzend europäische Arten zu erwarten sind? Um das einmal abschätzen zu können, wieviele davon kämen jetzt etwa (nicht aufzählen, bloß Zahl) nur anhand meines Bildes infrage? Es könnte also z.B. sein, dass sich beim Abtrocknen noch ein Stiel unter der Endoperidie herausbildet?

  • Die meisten Erdsternarten haben ein ganz begrenztes Vorkommensgebiet: das südhessische Ried und die Kurpfalz, d. h. bei Pablo um die Ecke. Dort liegen sie an sonnigen Stellen auf den Sanddünen unter Kiefern und Robinien. In "normalen" Wäldern findet man meist nur Geastrum fimbriatum, rufescens und triplex. Dein Exemplar sollte schon Geastrum fimbriatum sein.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()


  • Die meisten Erdsternarten haben ein ganz begrenztes Vorkommensgebiet: das südhessische Ried und die Kurpfalz, d. h. bei Pablo um die Ecke. Dort liegen sie an sonnigen Stellen auf den Sanddünen unter Kiefern und Robinien. In "normalen" Wäldern findet man meist nur Geastrum fimbriatum, rufescens und triplex. Dein Exemplar sollte schon Geastrum fimbriatum sein.


    Vielen Dank,
    so eine Info zur Orientierung finde ich ungemein wichtig, um eine neue Gruppe kennen zu lernen!
    Genauso mit den Cortinarien. Irgendwann muss man sich ja mal rantrauen. Und für den Anfang kann es genauso erfüllend sein, wenigstens eine Untergattung oder Sektion zu erkennen wie für Euch Experten eine Art zu bestimmen :evil:

  • Hallo Andy,


    Zitat

    Bei der Bestimmung liegst Du 100%ig richtig. Es ist der Ästige Stachelbart (Hericium coralloides).


    kann den ästigen Stachelbart noch nicht nachvollziehen. Wäre klasse, wenn Du dazu etwas ins Detail gehst, warum Du da coralloides siehst. Denn für mich sieht der ziemlich eindeutig nach einem Igelstachelbart aus.


    Liebe Grüße
    Lia

    [font="Impact"]Kein Pilz ist klein genug, um nicht auch ein Glückspilz zu sein. :sun:[/font]


  • Ja, für mich auch bitte nochmal erklären :)


    Hier der dritte Frk am Stamm; man sieht oben links den Buchenschleimrübling vom ersten Bild und rechts den Frk vom zweiten Bild.


  • Hallo Lia, Hallo Verena.

    Für mich ist es eindeutig der Ästige Stachelbart. So wie hier zusehen, hab ich den schon öfter gefunden.
    Ein Igel-Stachelbart sieht etwas anders aus.
    Die hier abgebildeten haben an den abstehenden "verästelungen" diese Dornen. Ein Igel-Stachelbart sieht etwas glatter aus, bzw.fehlen bei denen diese abstehenden Ästchen.
    Ich hoffe ihr versteht was ich meine.. :/

  • wunderschöne Bilder und Bericht!!!!Deine Begeisterung für die süßen Feuersalamander kann ich voll verstehen!!!

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

  • Hallo Verena,
    das glaube ich gerade nicht. 8|


    Mein Lieblingspilz (einer meiner Lieblingspilze) so nah um die Ecke. Die Stelle musst du mir mal zeigen. :)
    Und Feuersalamander habe ich auch noch nie live gesehen. :evil:


    Gratuliere zu dem wirklich tollen Fund! :thumbup:


    Viele Grüße,
    Emil


  • Ich glaube, jetzt verstehe ich, was Du meinst.
    Habe jetzt nochmal rumgeschaut und überlegt. Könnte auch Unterscheidungsmerkmal sein, dass der igelige "vom Stamm her" nur feinverästelt ist und dann seine "Haare" loslässt und die ziemlich lang nach unten, so dass die Feinverästelung von den langen "Haaren" überdeckt wird. (Was dann schließlich das Affenkopfmäßige macht)


    Der ästige Stachelbart hat "vom Stamm her" gröbere und dickere Äste und dazu noch Feinverästelungen an der Spitze, dennoch auch nach unten zeigende "Haare", die aber nicht so lang werden wie die "Haare" des igeligen Stachelbarts.
    Von dieser Warte her, wenn das den Ausschlag für die Unterscheidung gibt, wäre Verena, Dein Stachelbart dann doch wohl ein ästiger.
    ...Dem hießigen PSV wollte ich eh meine Fundstelle verraten, werde ihn bei der Gelegenheit mal nach den Unterscheidungsmerkmalen fragen.

    [font="Impact"]Kein Pilz ist klein genug, um nicht auch ein Glückspilz zu sein. :sun:[/font]

    Einmal editiert, zuletzt von Lia ()