Hallo,
heute früh bin ich mal wieder durch die Wälder um Jena gestapft (ich bin immer noch auf der Suche nach guten Pilzgründen). Nicht ohne Stolz möchte ich erwähnen dass ich völlig entgegen üblicher Wochenendplanungen den Wecker gestellt habe und pünktlich halb 9 im Wald stand! In anderthalb Stunden kein einziger Röhrenpilz (wiedermal ), dafür aber sonst viel los. Viele (leider aber nicht mehr brauchbare) Fichtenreizker, ein Meer aus Semmelstoppelpilzen (mit deren Hilfe ich gleich meine Freundin mit einem sehr leckeren Frühstücks-Pilz-Omelette überraschen konnte) und Trompetenpfifferlinge. Insofern erfolgreich Aber natürlich war der Wald auch voll mit Pilzen die ich nicht einsortieren konnte. Hier daher eine kleine Raterunde, würde mich freuen wenn der eine oder andere Pilz einen Namen bekäme.
Vorweg: Der Wald war ein Mischwald, im Grunde aber 909% Buchen, einige Eichen. Vereinzelt gab es Inseln von Fichten und/oder Kiefer. Lärche könnte auch vereinzelt dabei gewesen sein.
1) Totale Ratlosigkeit. Vielleicht ein Ritterling? Stand im Buchenwald, Nadelhölzer waren nicht in der Nähe. Geruch war für mich nicht sehr auffällig, auf jeden Fall nicht unangenehm. Kostprobe habe ich unterlassen (mache ich eigentlich nur bei Täublichen oder an dem einen oder anderen Milchling).
2)Ich tippe auf einen Cortinarius. Ebenfalls unter Buchen. Trat dort in Stellenweise wirklich in Massen auf, schöne große Pilze mit recht festem Fleich. Geruch nicht erdig, mehr weiß ich nicht mehr. Auffällig fand ich sofortige Blaufärbung im Schnitt gerade an der Stielbasis.
3)Ebenfalls Ratlosigkeit. Wieder bei/unter Buchen (ob sich da ein anderer Baum unter geschmuckelt hat kann ich nicht ausschließen). Geruch recht intensiv, irgendwie süßlich würzig, nicht unangenehm. Weiße Pilze lasse ich meist stehen, bei diesem hier fand ich die Lamellen sehr spannend. Und nicht zuletzt den Geruch der mir eine Weile an den Fingern haftete.
4)Wieder bei Buchen. Ich kenne eher nur kleine Pilze die in Büscheln wachsen (Schwefelköpfe, Hallimasch), diese hier waren aber erstaunlich groß. Geruch unbekannt. Vielleicht sieht man aber auch so um was es sich handel könnte?
5) Wieder Buchen, könnte auch Fichte oder Lärche bei gewesen sein. Vielleicht ein Saftling?
6) Sorry für die schlöechten Bilder. Wieder Buchen. Sehr große Hutdurchmesser, teilweise in Massen. Geruch keine Erinnerung mehr. Hut oben mittleres Grau das nach außen hin heller ausläuft. Spontane Idee Nebelkappe? Zumindest die Maden haben den Pilz augenscheinlich geliebt
Außerdem gabs noch diverse Täublöinge, die ich in einem eigenen Thread vorstellen möchte.
P.S.: Ich habe viel über Semmelstoppel gelesen, einige mögen die Pilze, andere meinen sie wären als Mischpilz allenfalls mäßig. Ich habe heute eine Pilzmahlzeit ausschließlich mit Semmstoppeln zubereitet: schöner Pilzgeschmack wenn auch nicht zu vergleichen mit einem Steinpilz oder Kieferreizker, keinerlei Bitterkeit obwohl auch größere Exemplare mit recht langen Stacheln verarbeitet wurden. Nachdem ich das jetzt weiß werd ich sie in Zukunft häufiger mitnehmen.
P.P.S.: Was fängt man eigentlich mit Trompetenpfifferlingen an? Trocknen wie Totentrompeten oder rein in die Pilzpfanne?
P.P.P.S: Auch über den Fichtenreizker liest man viel indifferentes. Wir sammeln die immer vereinzelt mit und mischen sie ins Kiefernreizker-Gericht und konnten nichts negatives entdecken. Wie ist der Fichtenreizker geschmacklich zu bewerten? Gut bracuhbar oder eher minderwertig?
P.P.P.P.S.: letztes Fazit des Tage: ich brauche dringend eine gescheite Pilzkamera, das Smartphone ist nur mäßig brauchbar..