Hallo Pilzfreunde,
endlich sind sie da. Die Sommersteinpilze! Während die Teile sich anderswo bereits im Mai sehen lassen, mussten die Pilzfreunde hierzulande eine gigantische Geduldsprobe über sich ergehen lassen. Es wurde aber auch langsam Zeit. Während vor gut fünf Tagen noch 25 °C herrschten ist heuer in einigen Landesteilen schon von Bodenfrost die Rede. Aber - wie ging noch der olle platte Spruch: Was lange währt, wird gut. Oder so ähnlich.
Die Steinis wachsen in schöner Regelmäßigkeit in einem besseren, aber überschaubaren Buchenwaldareal. In manchen Jahren gab es als Begleitpilze schon mal Ramaria botrytis und Cortinarius anserinus. Allesamt keine Freunde saurer Bodenverhältnisse.
Während die Sommersteinis eben am Kommen waren, hatten sich die Gemeinen Vertreter bereits in der Vorwoche irgendwie verabschiedet. Bis auf ein paar, zugegeben, sehenswerte Wracks. Verglichen mit B. aestivalis schmecken die mir nicht allzu gut. Man mag auf die Idee kommen, dass eventuell der kleine Steini im Vordergrund brauchbar gewesen sein könnte. Aber der war so verwurmt, dass er von selbst hätte weglaufen können.
Weil so ein paar Steinpilze allein nicht viel hergeben, hier noch ein paar weitere Funde der letzten Tage:
ein Raufussröhrling, den ich mangels Verfärbungen im Schnitt Leccinum scabrum nenne:
Den allseits beliebten und makroskopisch unverwechselbaren Hasenstäubling - von der einzigen mir bekannten Stelle übrigens.
So ein Makroobjektiv ist schon was Feines...irgendwie ist alles überdimensional:
Größer geht's kaum noch: Grubenlorcheln (Helvella lacunosa) vom geschotterten Wegrand.
Nachdem Ende August unverhofft ein erster Schub Maronenröhrlinge auftauchte, herrscht seit ca. zwei Wochen wieder Ebbe mit denen. Nun scheinen sie aber wieder kommen zu wollen.
In dem Raritätenareal gab es auch einige hübsche Sachen abzulichten. Die Stachelinge gab es ja in der Vorwoche schon zu sehen. Hier nun die berühmten Quarz-Dickfüße (Cortinarius quarcitictus)
und Hurra - die ersten Sandritterlinge der Saison
Tricholoma focale und
auch schon die ersten von den grünen "Schmutzfinken" namens Tricholoma equestre.
Eine schöne Woche noch - Ingo