Endlich sind sie da - die Sommersteinpilze!

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.096 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wildkatze.

  • Hallo Pilzfreunde,


    endlich sind sie da. Die Sommersteinpilze! Während die Teile sich anderswo bereits im Mai sehen lassen, mussten die Pilzfreunde hierzulande eine gigantische Geduldsprobe über sich ergehen lassen. Es wurde aber auch langsam Zeit. Während vor gut fünf Tagen noch 25 °C herrschten ist heuer in einigen Landesteilen schon von Bodenfrost die Rede. Aber - wie ging noch der olle platte Spruch: Was lange währt, wird gut. Oder so ähnlich.



    Die Steinis wachsen in schöner Regelmäßigkeit in einem besseren, aber überschaubaren Buchenwaldareal. In manchen Jahren gab es als Begleitpilze schon mal Ramaria botrytis und Cortinarius anserinus. Allesamt keine Freunde saurer Bodenverhältnisse.


    Während die Sommersteinis eben am Kommen waren, hatten sich die Gemeinen Vertreter bereits in der Vorwoche irgendwie verabschiedet. Bis auf ein paar, zugegeben, sehenswerte Wracks. Verglichen mit B. aestivalis schmecken die mir nicht allzu gut. Man mag auf die Idee kommen, dass eventuell der kleine Steini im Vordergrund brauchbar gewesen sein könnte. Aber der war so verwurmt, dass er von selbst hätte weglaufen können.



    Weil so ein paar Steinpilze allein nicht viel hergeben, hier noch ein paar weitere Funde der letzten Tage:
    ein Raufussröhrling, den ich mangels Verfärbungen im Schnitt Leccinum scabrum nenne:



    Den allseits beliebten und makroskopisch unverwechselbaren Hasenstäubling - von der einzigen mir bekannten Stelle übrigens.



    So ein Makroobjektiv ist schon was Feines...irgendwie ist alles überdimensional:



    Größer geht's kaum noch: Grubenlorcheln (Helvella lacunosa) vom geschotterten Wegrand.



    Nachdem Ende August unverhofft ein erster Schub Maronenröhrlinge auftauchte, herrscht seit ca. zwei Wochen wieder Ebbe mit denen. Nun scheinen sie aber wieder kommen zu wollen.


    In dem Raritätenareal gab es auch einige hübsche Sachen abzulichten. Die Stachelinge gab es ja in der Vorwoche schon zu sehen. Hier nun die berühmten Quarz-Dickfüße (Cortinarius quarcitictus)



    und Hurra - die ersten Sandritterlinge der Saison



    Tricholoma focale und



    auch schon die ersten von den grünen "Schmutzfinken" namens Tricholoma equestre.


    Eine schöne Woche noch - Ingo

  • Guten Morgen, Ingo,


    Vielen Dank für den schönen Beitrag. Beim Satz mit dem selbstlaufenden Steinpilz musste ich herzlich lachen. :D

  • Hallo Ingo!
    Schön, dass es bei Dir nun losgeht, hier (speziell inmeinem Wald) ist gerade tote Hose, aber das ändert sich hoffentlich noch mal, am WE hat es ausgiebig geregnet.


    Das Bild mit dem kleinen Steini (der laufen kann), der sich bei dem großen unterstellt ist sehr hübsch!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ingo,


    schöne Bilder und natürlich schöne Pilze. Ich liebe sandige Ritter unter Kiefern. :D


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Mitstreiter,


    vielen Dank für die netten Rückmeldungen. Was ich nicht geschrieben hatte, aber mal erwähnt werden sollte: Die Pilzexkursionen am vergangenen Wochenende hatten auch einen gewissen Horror zu bieten.
    Bedingt durch die warmen Tage der Vorwoche hatten sich die Mücken in meinen Zielgebieten zu einer echten Plage entwickelt. Eigentlich kann man sich vor solchen Insekten gut schützen. Und im Vergleich zu zeckengeplagten Regionen mag das eher das kleinere Übel sein.
    Nur handelt es sich bei den kleinen Monstern bei uns um Kriebelmücken. Wer die noch nicht kennt - schaut mal im www nach. Gegen die hilft kein noch so wirksames Repellent. Nicht mal das aus den roten Fläschchen.
    Zu Dutzenden landen sie auf den Klamotten und im Haar und versuchen, geschützte Stellen zu erreichen, wo sie sich alsdann daran machen, die Hautoberfläche aufzuschürfen, um dann aus den kleinen Wunden Blut zu saugen. Die Resultate sind fürchterlich, wenn man sie nicht sofort absammelt. Vor allem in dem Buchenwäldchen musste ich zweimal das T-Shirt ausziehen, um die Krabbelmonster einzeln (von innen) abzulesen. Schütteln hilft nicht! Ich hoffe, nach dem kleinen Kälteeinbruch wird es bald wieder besser.
    Gibt es eigentlich noch andere Regionen, wo das so schlimm ist. Ich meine mal gelesen zu haben, dass diese Insekten vor allem in der Nähe größerer Flüsse auftreten. Der bei uns nennt sich Oder!

    Gruß in die Runde - Ingo


  • Hallo Ingo.
    Endlich jemand der diese Viecher kennt ;)
    Mich hat so eine am Pfingsten erwischt, trotz Behandlung ( Antibiotikum- Salbe) ist die Wunde bis heute noch nicht geheilt. Es sieht so aus als würde ein Loch am Schienenbein als Erinnerung bleiben.Und der Arzt mußte auch im WWW nachschauen was mich da gestochen hat.Die Viecher lieben Gewässer und Gebüsche.
    Sei froh, dass dich keine gestochen hat.
    LG.Alina

    :sun:Etwas lernen bedeutet, mit einer Welt in Verbindung zu treten, von der man nicht die geringste Vorstellung hat (Paulo Coelho)
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