Neues Blumentopf-Samthäubchen

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.879 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mreul.

  • Hallo,


    heute hab ich auf der Terrasse in einem größeren Blumentopf - eher wohl Blumenkübel - ein Samthäubchen entdeckt, das ich wegen der vielen abgefallenen Blätter im Kübel fast übersehen hätte.
    Mit dem Bestimmungsschlüssel von Gröger kam nichts Brauchbares heraus. Makroskopisch auffällig ist die sehr dunkle Farbe der Hüte, die im Alter und bei Trockenheit stark ausblasst.


    Makro: 3 Exemplare, max. 4cm hoch, Hutbreite max 7-8mm.
    Hut auffällig dunkel, deutlich hygrophan, auch feucht nicht gestreift.
    Lamellen recht eng stehend. Stiel nicht wurzelnd, Stielbasis leicht knollig verdickt.


    Mikro:
    Kaulozystiden: ohne lecythiforme Zystiden, höchstens angedeutet, nie deutlich. Viele Haare vorhanden, diese mindestens bis 40 µm lang, wohl auch noch längere vorhanden.
    Sporen: 10-13 x 6-7(7,5) µm, dickwandig, mit Keimporus.
    Basidien: meist 2-sporig, recht häufig auch 3-sporige, ich konnte keine einzige sicher 4-sporige sehen, auch nicht in der Draufsicht einer Lamelle ohne zu quetschen.
    Cheilozystiden: meist 7-8 µm breit, Köpfchen recht klein, 3-4 µm. Pileozystiden vorhanden, aber noch nicht genauer angesehen.





    Bestimmbar?


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mreul ()

  • Hallo Matthias,
    das ist C. moseri var. bisporigera.
    Die Präsenz in deinem Blumenkübel, der dunkle Hut und die 2-sporigen Basidien sprechen sehr dafür. Deine Fotostrecke ist übrigens super; es gibt keine bessere in der Lit. und nur einen weiteren deutschen Fund aus Kaufbeuren.
    Beste Grüße!
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    OHA, 8|8| das ist echt eine Überraschung. Warum hab ich nicht solche Blumentöpfe; obwohl, wenn ich solche Blumentöpfe hätte, müsste ich mich ja mit Conocyben befassen. Was ich so von Toffel über Conocybenbestimmung höre, ist das sehr frustrierend. :/


    Ok, ich bleib bei Riss- und Dachpilzen. :D


    l.g.
    Stefan


    P.S. Glüchwunsch zum seltenen Fund Matthias

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

  • Hallo zusammen,


    danke sehr für eure Kommentare.


    Andreas: Wieder einmal vielen Dank für die Bestimmung. Dass es dann so was Seltenes wird, hätte ich niemals gedacht. 8| :)


    Stefan: Ja, Conocyben sind am Anfang richtig nervig, inzwischen ist's für mich nach 14 verschiedenen Arten dieses Jahr (davon 3 in Blumentöpfen) schon Routine. Da sind andere Gattungen viel schlimmer, wenn ich da z.B. an Russula oder Mollisia denke.... <X


    Jürgen: Da geht's mir genauso: Es gibt unzählige Arten, die man erst nach ganauer Untersuchung bestimmen kann, das macht's spannend. Außerdem hab ich erst eine einzige Art an mehreren Standorten gefunden (albipes), sonst war's - sofern sie bestimmbar waren - immer wieder was Neues.


    PS: Eine weitere unklare Art vom August hab ich noch, die werd ich bei Gelegenheit auch noch einstellen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.