Hallo.
Nicht, daß es keine Pilze gäbe. Im Gegenteil. Ich komme nur kaum dazu, welche zu zeigen. Aber jetzt geht's mal weiter.
01: Agaricus moelleri = Perlhuhn
Lamellenschneide:
02: Agaricus phaeolepidotus = Rebhuhn
Lamellenschneide:
Auf der Runde mit Joli hatten wir das Glück, beide im Abstand von wenigen Metern zu finden. Die Bilder zu A. phaeolepidotus hier sind allerdings von einer anderen Kollektion.
Makroskopisch ist es echt schwierig. Die beim Perlhuhn eher schwarzen, beim Rebhuhn braunen Hutschuppen könnten ein Hinweis sein. In der Literatur angegebene Unterschiede wie Intensität der Verfärbung und Geruch oder Standort konnte ich nicht nachvollziehen. Beide Pilze können am selben Standort vorkommen, wenn es bei Verfärbung und Geruch Unterschiede gibt, dann dürften diese auf Witterungs- und Wachstumsbedingungen zurückzuführen sein.
Der mikroskopische Unterschied ist aber deutlich. Danach habe ich mich letztlich auch in der Bestimmung gerichtet (Gröger, Ludwig). Beim Perlhuhn zeigen sich schlanke, keulige Cheilozystiden, die meist kaum von Basidiolen zu unterscheiden sind. Beim Rebhuhn finden sich viele ballonartige Cheilos, schön breit und in dichten Reihen stehend.
03: Amanita citrina forma alba = Weiße Form des gelben Knollis
Was einfaches zwischendurch.
04: Amanita phalloides forma alba = Weiße Form des Grünen Knollis
Stand in einem Eichenwäldchen, umgeben von vielen Kollektionen mit normaler Färbung. Angeguckt habe ich ihn trotzdem genauer, der Stiel ist hier aber nicht wollig aufgeschuppt, sondern nur etwas aufgeplatzt durch Trockenheit.
05: Amanita strobiliformis = Fransiger Wulstling
Auch mal gefunden.
Und dann gleich zwei mal am selben Tag und das noch an die 200km auseinader: Das erste Exemplar am Kaiserstuhl in den Winbergen bei Endingen (leider oll und wenig photogen) und dann diese hier bei meiner Schwester um die Ecke in Edingen (bei Heidelberg) auf einem Grünstreifen zwischen Parkplatz und Straße.
06: Chamaemyces fracidus = Fleckender Schmierschirmling
Hat Joli entdeckt. Das ist so ein Pilz, den man auf Anhieb erkennen kann, auch wenn man ihn noch nie gesehen hat. Schwer zu beschreiben aber absolut charakteristisch.
07: Cortinarius caperatus = Reifpilz
Auch endlich gefunden. Und der Erstfund war nicht der letzte. Die sind ja sooooo lecker.
08: Cortinarius purpureus = Purpurroter Hautkopf
Auch als Cortinarius phoeniceus bekannt.
09: Cortinarius semisanguineus = Blutblättriger Hautkopf
Die beiden Pilze sind für Karl. Der mich nämlic darauf aufmerksam machte, daß ich da in einer der Serien zuvor was durcheinander gebracht hatte.
Nun passt's.
Ist auch eigentlich nicht so schwer.
Schleierlinge mit roten Lamellen, nur einer davon hat auch rotes Velum. Ein dritter wäre komplett rot.
10: Ganoderma resinaceum = Harziger Lackporling
Der erschien an der selben Platane, an der ich im Frühsommer den alten Fruchtkörper aus dem Vorjahr fand. Ich hoffe, der Baum bleibt noch ein paar Jahre stehen. Immerhin hat sich der Pilz ja schon mal mit seinem braunen Sporenpulver getarnt.
11: Hygrocybe conica = Schwärzender Saftling
Wegrandpilz. War vor 2 / 3 Wochen recht oft zu sehen, dann war's wieder zu trocken.
12: Lactarius quieticolor = Wechselblauer Edelreizker
Ein Kiefernbegleiter, durch die blauen Verfärbungen und die stumpfen Hutfarben gut zu erkennen und von ähnlichen Arten zu unterscheiden.
13: Lactarius turpis = Olivbrauner Milchling
Was der alles schon für Namen hatte: "Tannenreizker", obwohl er bei Fichten und / oder Birken wächst, oder "necator", der "Töter". Dieser Pilz hat sicher noch niemanden umgebracht. Ist zwar scharf, aber keineswegs gefährlich giftig.
14: Macrolepiota rhodosperma = Sternschuppige Riesenschirmling
Die Art ist in meiner Gegend lustigerweise häufiger als Macrolepiota mastoidea (Zitzen - Riesenschirmling), der sich durch die viel feineren Hutschuppen und ausgeprägteren Hutbuckel unterscheidet.
15: Mycena pura = gemeiner Rettichhelmling
Blass. man könnte auch an verblasste Mycena rosea denken. Aber das was noch an Farbe da ist, ist mehr ein schmutziges LLIlagrau gewesen, auch wenn's auf den Bildern schlecht rüber kommt.
16: Oligoporus ptychogaster = Weißer Polsterpilz
Das weiße Fitzelchen rechts oben ist ein Teil der Hauptfruchtform, die ich unter dem Stamm rausgepult hatte. Leider längst nicht so schön wie der geniale Fund von Ralf neulich. Aber immerhin konnten wir auch auf dem Taunustreff eine weitere Hauptfruchtform der Art entdecken.
Es lohnt sich also in diesem Jahr: Schaut euch ein paar Polsterpilze an, Leute! Die Hauptfruchtform ist gerne mal etwas versteckt und unscheinbar.
17: Paxillus involutus = Kahler Krempling
Gefunden im Erlenbruch auf der Suche nach Erlengrüblingen.
18: Perenniporia fraxinea = Eschen - Baumschwamm
Diesmal sogar an Esche. Am häufigsten kommt die Art hier an Robinie vor, gefolgt von Platane und Eiche.
19: Postia caesia = Blauender Saftporling
...und dieses zarte blaue Farbspiel bekomme ich immer noch nicht ordentlich photographiert.
20: Psathyrella conopileus = Huthaarmürbling
Hat im Regen sein Huthaar etwas verloren.
21: Psathyrella multipedata = Büscheliger Faserling
Beeindruckende Büschel, alles aus einem Strunk.
22: Psathyrella piluliformis = Weißstieliges Stockschwämmchen
Scheint ein guter Anzeiger für schöne Wälder zu sein. Meistens finde ich mehrere interessante Arten, wo dieser Pilz wohnt.
23: Pycnoporellus fulgens = Leuchtender Weichporling
24: Russula sanguinea = Bluttäubling
Unglaubliche Farbtupfer im Kiefernwald
25: Stropharia coronilla = Krönchenträuschling
26: Thelephora palmata = Stinkender Warzenpilz
Ohne den Geruch ist es ja ein wirklich schöner Pilz. Makrophotos machen finde ich hier fast noch unangenehmer als bei Tintenfischen.
27: Tricholoma scalpturatum = Gilbender Erdritterling
28: Volvariella bombycina = Wolliger Scheidling
Wieder mal zum Thema untypische Erstfunde.
Direkt auf Holz wuchs der nicht, sondern am Wegrand auf vergrabenen Ästchen, Holzhäcksel, Detritus usw.
Erreicht auch nicht ganz die volle Größe, schaffte nur etwas mehr als 6cm Hutbreite. Aber auch mikroskopisch kommt nichts anderes dabei raus.
LG, Pablo.