Wo der wohl hingehört ? Gattung ?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 2.343 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mausmann.

  • Ich mal wieder.


    Ich habe heute einen Pilz wiedergefunden den ich voriges Jahr an gleicher Stelle auch schon fand. Damals habe ich leider die Bilder komplett vermurkst und beim raschen nächsten Besuch waren die Pilze leider weg.
    Ich habe damals schon wie blöde gesucht nach dem Pilznamen und kam nicht ans Ziel.
    Umso erfreuter war ich heute bei dem Wiedersehen.
    Für mich sieht er ziemlich markant aus und dennoch, ich komme nicht mal auf die Gattung.


    Zum Aussporen habe ich einen beiseite gelegt aber ob da was kommt ?
    Sieht so jung aus.
    Die vom letzten Jahr waren schon größer aber auch nicht weiter aufgeschirmt.


    Gewachsen sind sie unter Buchen und sie sind etwa fingergroß. Welcher Boden dort vorherrscht kann ich nicht sagen. Wenig Vegetation, teilweise Moos, fester Boden.
    Ebenfalls wachsen tut dort dieser Cortinarius, welchen ich als Violettrandigen Schleimkopf, Cortinarius balteatus vermute.
    Wäre das richtig, so würde kalkreicher Boden zu erwarten sein.


    Schleimkopf






    Der gesuchte Pilz hat vor Ort nicht gerochen, wenn ich mich nicht irre.
    Jetzt daheim riecht er unangenehm und appelliert sogar ein wenig an meinen Brechreiz. Da ist irgendwas fieses in diesem "Unduft".


    Der Stiel ist relativ zäh und längsfaserig.


    Ansonsten mußt ihr euch an den Bildern orientieren.
    Ich hoffe ihr könnt helfen. Ich bin gespannt was für ein Kamerad das ist.



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Mausmann,


    ich würde spontan in Richtung Tricholoma gehen. Der Habitus erinnert mich sehr an junge Erdritterlinge.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo, ich würde mal in Richtung Ritterling tippen. Mehr kann ich leider auch nicht sagen.
    LG Ulla

  • Hallo Mausmann,


    kannst Du den Geruch näher beschreiben?


    Bis noch was von kompetenter Seite kommt stocher ´ich ein wenig im Nebel und werfe einfach mal einem Impuls folgend den Seifenritterling ins Rennen.


    Ich habe diesen letzte Woche im Schwarzwald in sehr vielen Varianten gesehen ("das Chamäleon unter den Pilzen"), da gibt es auch eine schwarzschuppige Variante. Der Geruch wird ja immer mit Seifenlauge, Waschkücke etc. beschrieben, nach meinem Empfinden kann der auch Richtung WC-Stein-Odeur gehen... Nur so ne Idee..


    LG


    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andreas,


    also erstmal ist Ulla sehr kompetent. :evil:
    Sollte der Seifenritterling nicht in der Stielbasis röten, bzw. die Trama allg. bei Verletzung.


    Ingosixecho wo bist du?


    l.g.
    Stefan

  • Einordnen kann ich den Geruch nicht. Seifig ist das aber für mich nicht.
    Ich würde auch sagen wollen daß mir etwas ähnliches vom Geruch her nicht bekannt wäre.
    Bäh, ich mittlerweile zu oft geschnüffelt. <X Das hängt in der Nase.




    Solche Assoziationen wie Erdritterling hatte ich auch schon dazu aber doch nichts passendes gefunden.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Mausmann,


    hat sich noch eine Färbung im Schnittbild ergeben?
    Ansonsten wäre ich mit Tricholoma atrosquamosum mit meinem Latein am Ende. :evil:


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


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  • Wenn man mit einem Erdritterlingsähnlichelm Pilz nichts machen kann, ist es oft ein Seifenrittelring :)
    LG Stephan

    Ein Pilzler Namens Guschti Frei

    fand im Wald ein Hexenei.

    Voll Gwunder pocht er ein`ge Male

    an die butterweiche Schale;

    ob wohl ein Vogel drinnen sei?


    Chipcount 68: 100 -15 Beitrag APR2017, +10 Platz 8 (APR2017), +14 Platz 2 (Platzwette APR2017), -15 Beitrag APR2018 +10 Platz 6 (APR2018) - 15 Beitrag APR2019,

    -10 Beitrag APR2020, +6 PLatz 9 (APR2020), +3 Platz 4 (Platzwette 2020), -10 Beitrag APR2021, -10 Beitrag APR2022


  • Hallo Stefan,


    ich bin hier sicher der Vorschul-Anfänger unter den Nachwuchs-Fortgeschrittenen :D und mir würde nie im Leben einfallen, Ullas Kompetenz anzuzweifeln, darum habe ich meinen Beitrag entsprechend formuliert - eben nur ein Anflug einer wagen Idee...manchmal musses raus. Nachdem, was ich beim Seminar in der letzten Woche gesehen und gelernt habe wäre auch das Röten nicht Pflicht.


    LG


    Andreas

  • Hallo,


    solch einen grobschuppigen Stiel gibts m.E. nur bei T. saponaceum und T. bresadolanum..
    Zweiterer ist sicherlich selten, wächst mit Quercus und hat keinen unangenehmen Geruch.
    Wie schauts mit dem Geschmack aus?


    Also T. saponaceum s.l. ist schon plausibel denke ich - das Röten dauert etwas und ist natürlich recht dezent.
    Der Geruch hat mit normaler parfümierter Seife nichts zutun - ich finde ihn auch unangenehm!


    VG

  • Hallo Mausmann,


    ich mache mal auf "Flaschengeist" und muss dir leider mitteilen, dass mir zu dem Schleierling so gar nichts einfällt. Obwohl ich mehrere Bände von den nordeuropäischen zu stehe habe. Leider ist gerade keine Zeit zum Blättern.


    Die kleinen grauen kenne ich aber, weil die bei mir auch wachsen. Die nennen sich, wie von Stefan und Konrad bereits vermutet, zu 90% Seifenritterling.
    Zumindest um eine Art aus dem Aggregat. Es wird wohl noch weiter sequenziert. Irgendwelche Erdritterlinge sollte man aber ausschließen.


    Gruß Ingo

  • Ich danke euch allen!
    Den Seifenritterling habe ich dann mal so eingetütet. Es finden sich ja auch tatsächlich Bilder im Netz die ähnlich aussehen. Ganz schön vielgesichtig dieser Stinker. Ich hoffe, ich darf ihn diesmal auch noch ausgewachsen betrachten.


    Auf einen Geschmackstest habe ich verzichtet.
    Den gibt es von mir äußerst selten.
    [hr]


    ...
    ich mache mal auf "Flaschengeist" und muss dir leider mitteilen, dass mir zu dem Schleierling so gar nichts einfällt. Obwohl ich mehrere Bände von den nordeuropäischen zu stehe habe.


    Achso ...


    Ich wollte den ja eigentlich gar nicht anfragen aber heißt das du hältst meine Vermutung schon für verkehrt ? 8|

  • Mit Cortinarius balteatus bist du sehr nahe dran, wenn es nicht gar ein Volltreffer ist. Freilich muss man in dieser Schleierlings-Gruppe nach Schlüssel bestimmen, wenn man die Art dingfest machen will. Auch versteht jeder Buchautor unter C. balteatus etwas anderes, die Art ist nicht gerade eindeutig definiert. Dann gibt's auch noch C. balteatoalbus, balteatocumilis, latobalteatus, subbalteatus, pseudobalteatus usw., d. h. du stichst mit der Artbenennung in ein Wespennest, und wenn du zu einem Fund C. balteatus sagst, dann sage bitte mit dazu, laut welchem Autor. Der ebenfalls naheliegende C. variicolor/nemorensis scheidet mangels violett getönter Lamellen aus. Der leicht penetrante Geruch, war das dann vielleicht rohe Rote Beete? In der Literatur steht dafür "staubig-erdig".


    Zum Ritterling: Erdritterling scheidet aus, solche Stielschuppen kommen bei keinem der Erdritterlinge vor. Sagt man achselzuckend Seifenritterling, ist der Fall dann schnell erledigt. Der Pilz sollte dann aber schon relativ dicke, entfernt stehende Lamellen haben und waschküchenartig riechen (wer kennt heutzutage diesen charakteristischen Geruch noch?) und im Idealfall leicht röten. Tut er nichts von alledem, wird's spannend. Funga Nordica 4 bietet für solche Fälle T. bresadolanum, T. squarrulosum etc. an, Riva zusätzlich noch T. sudum. Natürlich ist es jedermanns Sache, an solche Arten zu glauben.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Dank dir für die weiteren Informationen.
    Mit einiger Leserei hatte ich ein paar der genannten Cortinarien schon ausgeschlossen. Daß es da alles relativ schwammig ist, zumal ohne jegliche Hilfsmittel, das ist mir nur zu bewußt. Ich möchte ja auch nur möglichst nahe ran kommen an die Art.
    Die Rote Bete ist ein interessanter Vorschlag, riecht sie ja auch erdig.
    Ich habe lange gegrübelt ob erdig/staubig die passende Beschreibung sei. Verneinen konnte ich das jedenfalls nicht. Vielleicht bekomme ich von dem Pilz noch mal was in die Hand. Gestern stand da jedenfalls noch was.



    Bezüglich des Ritterlings werde ich natürlich demnächst wieder mal hinfahren.
    Ich bin schon sehr neugierig. Den Geruch "Waschküche" kenne ich noch. Allerdings passt er hier nicht. Ich abe gerade noch mal ´ne Nase voll genommen und meiner Fantasie freien Lauf gelassen. Sagen wir mal so. Wäsche ist okay, aber nicht beim säubern sondern nass, unendlich dreckig und schon sehr lange am vergammeln. Ich glaube auch im muffigen Boden vergraben und nur etwas heraus guckend. Das geht so in die Richtung.
    Mein Frühstück muß ich nun wieder einige Minuten verschieben. <X