Craterellus cornucopioides - Herbsttrompete, Totentrompete (L.) Pers. 1825
Synonyme:
- Cantharellus cornucopiae Wallr.Fl. crypt. Germ. (Norimbergae) 1833)
- Cantharellus cornucopioides (L.) Fr., Syst. mycol. (Lundae) (1821)
- Craterella cornucopioides (L.) Pers., Tent. disp. meth. fung. (Lipsiae)
(1797)
- Craterellus cornucopioides (L.) Pers., Mycol. eur. (Erlanga) (1825)
var. cornucopioides
- Craterellus cornucopioides var. crispus Sacc.
- Craterellus cornucopioides var. flavicans Sacc., Michelia (1877)
- Craterellus cornucopioides var. mediosporus Corner, (1966)
- Craterellus cornucopioides var. parvisporus Heinem., Bull. Jard. bot.
tat Brux. (1958)
- Craterellus cornucopioides var. roseus R. Heim, (1960)
- Craterellus ochrosporus Burt, Ann. Mo. bot. Gdn (1914)
- Dendrosarcus cornucopioides (L.) Kuntze, Revis. gen. pl. (1898)
- Helvella cornucopioides (L.) Scop. [as 'Elvela'], Fl. carniol., (1772)
- Merulius cornucopioides (L.) With., Bot. Arr. Brit. Pl., (1792)
- Merulius purpureus With., Bot. Arr. Brit. Pl., Edn 2 (1792)
- Octospora cornucopioides (L.) Timm, Fl. Megapol. (1788)
- Pezicula cornucopioides (L.) Paulet,(1791)
- Peziza cornucopioides L., Sp. pl. (1753)
- Pleurotus cornucopioides (L.) Gillet, Hyménomycètes (Alençon)
(1876) [1878]
- Sterbeeckia cornucopioides (L.) Dumort., Comment. bot. (Tournay)
(1822)
Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Incertae sedis (unsichere Stellung) --> Cantharellales --> Cantharellaceae --> Craterellus --> Craterellus cornudopioides
Hut und Stiel:
Der hohle Fruchtkörper ist trompetenförmig und verjüngt sich zur Stielbasis hin. Der Hut ist meist trompetenförmig umgeschlagen, wenn die Fruchtkörper vollständig ausgebildet sind und kann einen Durchmesser bis etwa 12 Zentimeter erreichen.
Die Farbe reicht von braungrau, rußgrau bis zu gänzlich schwarz.
Die gelbliche, früher als - Craterellus konradii - bezeichnet und abgetrennte Variante kommt durch eine Pigmentanomalie zustande.
Die Außenseite ist meist hellgrau und glatt, höchstens längsadrig. Leisten sind auch im Ansatz nicht vorhanden. Der Stiel kann ebenfalls bis 12 cm lang werden und geht übergangslos in den Hut über.
Fleisch:
Das Fleisch ist von fest bis brüchig zu bezeichnen, je nach Alter, dabei längsfaserig und elastisch, dünnfleischig.
Speisewert :
Ein ganz hervorragender Speisepilz, sowohl frisch, als auch getrocknet.
(Meine persönliche Empfehlung: In Butter in der Pfanne garen, Salz, Pfeffer, auf ein frisch gebackenes Croissant oder selbstgebackenes Toastbrot)
Sporenpulver:
Das Sporenpulver ist weiß. Die Sporen sind inamyloid, die Sporen sind elliptisch, glatt, 10 - 14 x 7 - 8,5 µm. Die Basidien sind zweisporig.
Vorkommen :
Meist von August bis Dezember, in milden Wintern auch bis in das neue Jahr mit neuen Fruchtkörpern zu finden. Meist in Laubwäldern auf Kalkböden, hauptsächlich mit Rotbuche (Fagus sylvatica) als Mykorrhiza-Partner. Beschrieben wurden auch schon Vorkommen im Tannenwald. Die Böden sollten nährstoffarm sein. Meist in Gegenden mit Kalk, Kalksand, Basalt oder Mergel vorkommend. Gerne auf schweren Lehmböden.
Dieses Jahr habe ich ein Vorkommen zwischen (vermeintlich) reinem Fichtenbestand (Picea abies) entdeckt. Allerdings kommen auch dort bislang noch ganz kleine junge Buchen auf. Meine bisherigen mehr als üppigen Funde beschränkten sich bislang auf Laubmischwaldbestände mit starkem Rotbuchenanteil, häufig an lichten Stellen in großen Waldgebieten.
Es scheint auch Zusammenhänge mit Schwarzwildvorkommen zu geben, die ich aber nicht belegen kann. Schwarzwildaktivität scheint förderlich zu sein, jedoch scheint Craterellus cornucopioides nicht auf dem Speiseplan der Schwarzkittel zu stehen. Selbst bei aktivem Umtrieb bleiben die Herbsttrompeten stehen.
Wissenswertes / Verwechslungsgefahr :
Als mögliche Verwechslungskandidaten werden meist die Krause Kraterelle = Krauser Leistling = Craterellus sinuosus oder/und die Graue Kraterelle = Grauer Leistling = Grauer Pfifferling = Craterellus cinereus beschrieben.
Wirklich bejahen kann man das m. M. nach nur bezüglich des Grauen Leistlings, der seinem Namen alle Ehre macht. Von oben betrachtet sieht er Herbsttrompeten verblüffend ähnlich. Ein Blick auf die Außenseite verschafft jedoch schnell Klarheit, aufgrund der deutlich ausgeprägten Leisten, wie beim Echten Pfifferling - Cantharellus cibarius - .
Eine echte Verwechslungsgefahr besteht kaum, schon rein optisch nicht. Darüber sind alle Leistlinge / Kraterellen essbar.
Vorsicht ist jedoch bei verdorbenen Fruchtkörpern. Dies kann bei zu starkem Niederschlag durchaus auch bei jungen Fruchtkörpern vorkommen, nicht nur bei alten. Die Fruchtkörper werden dann weich, ansatzweise schmierig und haben einen ausgeprägt käsigen Geruch.
Das knackige feste Fleisch intakter Fruchtkörper ist dann nicht mehr feststellbar, meistens sind die Fruchtkörper in solchen Fällen auch gänzlich mit Wasser vollgesogen. Dies passiert meist in Senkungen, wo sich Wasser stauen kann.
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Und zur Abgrenzung der Graue Leistling
Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
>> Cantharellus cinereus - Grauer Leistling, Grauer Pfifferling, Graue Kraterelle <<
>> Pseudoraterellus undulatus - Krause Kraterelle, Krauser Leistling <<