Pilze suchen mit Hund?

Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 12.811 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Juergen-M.

  • Generell erlaubt das Bundeswaldgesetz in § 14 ausdrücklich das betreten des Waldes. Es weist darauf hin, dass die Länder dieses Recht einschränken können.



    In NRW müssen Hunde außerhalb von Wegen z.B. grundsätzlich angeleint sein. Das absperren von Waldflächen bedarf grundsätzlich der Genehmigung durch die jeweilige Forstbehörde.


    https://recht.nrw.de/lmi/owa/b…n=N&menu=1&sg=0#det294626


    Und damit sind wir beim Problem. Die Regelungen sind nicht nur auf Länderebene verteilt, sondern zusätzlich in viele Regionalebenen aufgeteilt. Alleine in NRW sind das weitere 16 !.


    http://www.wald-und-holz.nrw.d…mter/bergisches-land.html


    Jedes Forstamt kann nun aus berechtigten Gründen Regelungen und Einschränkungen festlegen. Das können allgemeine, zeitlich oder räumlich befristete Einschränkungen sein.


    Es hilft nichts, wer sich genau informieren möchte, muss bei seinem zuständigen Forstamt nachfragen was erlaubt ist, und was nicht.
    Dies in einem Forum für ganz Deutschland auszuarbeiten sprengt sicher den Rahmen.


    Fakt ist jedoch, dass lokale Einschränkungen durch eine amtliche Ausschilderung gekennzeichnet werden müssen. Nicht als amtlich gekennzeichnete Schilder sind als Hinweise zu sehen, die keine Rechtsgrundlage haben. Nichtamtliche Verbotsschilder, die einen amtlichen Eindruck erwecken, sind sogar rechtswidrig.



    Eine wesentliche Hilfe ist dabei jedoch der gesunde Menschenverstand.


    Ich kenne viele Hunde, aber kaum einen bei dem ich die Hand ins Feuer legen würde, dass er nicht jagt. Wir Hundebesitzer neigen dazu, unseren Hund diesbezüglich sehr zu verharmlosen. In den allermeisten Fällen bleibt es bei einer mehr oder weniger langen Hatz. Ist das Wild zu weit weg oder die Hundelunge am Ende, bricht der Hund die Jagd meist ab und kommt zurück.



    Dabei kann es zu zwei Problemen kommen. Eines ist das schon geschilderte Wildschwein. Wird es dem zu blöd, macht es kehrt und verarbeitet den Hund kurz und schnell zu Muß. Das um so schneller und einfacher, je größer der Hund ist. Das zweite Problem sind hochtragende Tiere. Eine hochtragende Ricke ist zum einen langsam, zum anderen kann so eine Anstrengung, wie beim Menschen, zu einer Fehlgeburt führen. Langsame Tiere, die der Hund einholen kann, werden in aller Regel von diesem dann auch angegangen. So mancher wird seinen Couchpotato nicht mehr wiedererkennen, wenn der tatsächlich mal ein Reh erwischt. Unsere Eigenart, die Hunde zu vermenschlichen verdrängt die Tatsache, dass der Hund ein Raubtier und Beutegreifer ist.


    Darum sollte eben jener Menschenverstand uns sagen, dass Hunde die größer sind als eine kräftige Katze, im Wald generell anzuleinen sind.


    Weiter sollte bei eingem Nachdenken klar sein, dass es nicht ganz egal ist, zu welcher Tageszeit man den Wald betritt. Wer den Wald und die Tiere, sowie die Ansitzplätze und Kirrungen der Jäger nicht ganz genau kennt, sollte den Wald zwei Stunden vor Sonnenuntergang verlassen haben und ihn nicht früher als zwei Stunden nach Sonnenaufgang betreten.
    Zum einen sollte man den Tieren des Waldes diese Zeit zur Ruhe geben, zum anderen muss man auch klar anerkennen, dass auch die Jägerschaft ein Recht und die Pflicht zur ungestörten Ausübung der Jagd hat. Die Jagd ist ein enorm wichtiger Faktor in unseren Wäldern, auch wenn die grün-vegane Bambifraktion das unter Aberkennung sämtlicher natürlicher Prinzipien anders sieht.


    Es ist nicht zu verleugnen, dass es unter den Jägern richtige Idioten gibt. Der allergrößte Teil jedoch sind durchaus vernünftige Menschen. Das kann man von den meisten "Erholungssuchenden" (Pilzsammler sind ja nur ein verschwindend geringer Teil davon) leider nicht behaupten. Es ist meist Unwissenheit, die die Menschen die blödsinnigsten Dinge tun lassen.


    Wir haben z.B. eine Wildschweinplage (wer nicht?). Wildschweine sind an sich schon sehr schwer zu bejagen, so dass hier meist Nachtansitze angesagt sind. Damit der Jäger überhaupt eine Chance hat, muss er schon Stunden vor dem vermuteten Austreten des Wildes auf dem Ansitz sein. Es muss für den Jäger sehr erheiternd sein, wenn er seit Sonnenuntergang auf der Kanzel sitzt, und nach Mitternacht eine Horde Geocacher mit Taschenlampen und Getöse durchs Unterholz bricht. Danach kommt im wahrsten Sinne des Wortes keine Sau mehr.
    Vielleicht bleibt er trotzdem bis zum Sonnenaufgang sitzen, um dann im ersten Tageslicht den Pilzsammler beobachten zu können. Dass die Jägerseele dann in Wallung kommt, dürfte nur allzu verständlich sein.


    Kurz und gut, wenn man den Hund anleint und den Wald zwischen zwei Stunden vor Sonnenuntergang bis zwei Stunden nach Sonnenaufgang meidet, dürfte es kaum Probleme mit der Jägerei geben. Ausgenommen eben jene seltenen Idioten.

  • Hallo Ralf,


    neben inhaltlicher Sachlichkeit und einer Gesamtbetrachtung war Deine Antwort auch für meine Bauch- oder Lachmuskeln insgesamt sehr förderlich. Solche Beiträge von Dir liebe ich. :thumbup: :D


    Fazit : Es gilt sich vor Ort zu erkundigen, (schrieb ich oben auch schon), da es keine generellen ausschließlichen Regularien gibt.


    Für Baden-Württemberg : >> Forst BW - Landesrecht << , aber hier bitte auch noch mal auf regionale Gegebenheiten achten.
    Eine Ortspolizeibehörde ( das ist in der Regel der Bürgermeister oder Ortsvorsteher) hat mehr politische Möglichkeiten als man denkt.


    Wie das mit den Wildruhezonen und deren Ausweisung aussieht, dazu bringe ich 2- 3 Aufnahmen von meinem nächsten Besuch im Schönbuch mit, vielleicht schon am Samstag.


    Amtlich sind sie, das ist bereits jetzt sicher.


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Hallo Ralf,


    Folgendes kann ich leider so nicht stehen lassen:



    Die Jagd ist ein enorm wichtiger Faktor in unseren Wäldern, auch wenn die grün-vegane Bambifraktion das unter Aberkennung sämtlicher natürlicher Prinzipien anders sieht.


    Die Patent- und Revierjagd ist sogar schädlich für Wild und Wald, und löst das Versprechen einer Wildregulierung nicht ein. Das hat es übrigens noch nie. Es gibt genügend Studien und wissenschafltliche Beiträge dazu. Der hohe Wildbestand wird von der Jagd verursacht. Ein polemischer Seitenhieb auf eine "grün-vegane Bambifraktion" ändert an den Tatsachen nichts. Ich kann gerne eine Liste an Literatur hier reinstellen, wo dieses kontoverse Thema behandelt wird. Leider täuschen die "natürlichen Prinzipien" ziemlich, weil man dazu etwas mehr wissen muss, und nicht jeder hohe Wildbestand hat die gleichen Ursachen! Ein komplexes Thema, dem man sich unbedingt sachlich und mit Wissen nähern sollte, bevor es in eine Tierliebhaber/Großwildjäger Schlammschlacht ausartet.


    Grüßle
    Jürgen

  • Hallo,


    ich würde den vermeintlichen "Förster" oder "Jagdpächter" nach der Rechtsgrundlage seiner Behauptungen fragen. Der soll erst mal erklären wo das steht, bzw. wo man das nachlesen kann, das ein angeleinter Hund nicht mit in den Wald genommen werden darf.


    Gruß
    T.F.



  • Hallo Jürgen,


    ich denke über ausreichendes Wissen zu verfügen, um mir ein Urteil zu bilden. Ich weiß auch, dass Jagd nicht gleich Jagd ist, und es in der Tat Auswüchse gibt, die die Jagd insgesamt in Verruf bringen. Das ist überall so, wo Menschen die Möglichkeit haben, aus einer eigentlich verantwortungsvollen Aufgabe ein Spassareal zu machen.
    Das ist z.B. bei der Angelfischerei noch viel ausgeprägter.


    Dennoch ist die grün-vegane Bambifraktion keineswegs polemisch, sondern eine immer weiter um sich greifende, vollkommen naturentfremdete Bewegung.
    Nicht falsch verstehen, ich habe nicht das geringste gegen Veganer, sondern respektiere deren Lebenseinstellung in hohem Maße.
    Was ich keinesfalls akzeptiere sind die daraus hervorgehenden missionarisch-fanatisch geprägten Idealisten, die Ihre Einstellung dem Rest der Welt aufzwingen wollen, und die den Tierrechtlern, allen voran der Sekte "PETA", Spendengelder in den Rachen werfen. Und nicht die wenigsten Anti-Jagd-Studien sind von denen und/oder anderen Bewegungen finanziert. Und wer die Kapelle bezahlt, bestimmt auch welche Musik gespielt wird.


    Die Jagd ist, verantwortungsvoll durchgeführt, ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil unserer Natur, die keinesfalls mehr "sich selbst überlassen" werden kann, und aus der die Menschen auch nicht ausgesperrt gehören.

  • Hallo zusammen,


    ihr seid schon ein Stück weiter, dennoch möchte ich meine Ankündigung vervollständigen. Die Aufnahmen sind selbstredend und stammen aus einer der fünf Wildruhezonen im Schönbuch.


    1. Vor dem eingezäunten Bereich - eine erläuternde Hinweistafel



    2. Hier geht es dann rein



    3. In regelmäßigen Abständen finden sich dann die
    als Wildruhezone ausgewiesenen und entsprechend markierten
    Bereiche




    Viele Grüße,
    Markus


  • Ich weiß auch, dass Jagd nicht gleich Jagd ist, und es in der Tat Auswüchse gibt, die die Jagd insgesamt in Verruf bringen. Das ist überall so, wo Menschen die Möglichkeit haben, aus einer eigentlich verantwortungsvollen Aufgabe ein Spassareal zu machen.


    Tja, was soll ich sagen; d'accord! Seh ich genauso. Über Auswüchse braucht man nicht diskutieren, die sind zwar im Einzelfall ärgerlich, genauso wie missionarische PETA-Aquisiteure;-), aber in die Richtung will ich gar nicht gehen.


    Es geht um viel wichtigere Dinge, z.B. dass die herkömmlich, traditionelle Jagd bisher untrennbar mit der Art der Waldbewirtschaftung verbunden war, und auch mitverantwortlich ist für die desolaten Zustände in den Forsten. Naturnahe Buchen(ur)wälder können naurgemäß viel weniger Wild ernähren, als unsere fragmentierten Fichtenforste, die aufgrund menschlicher Eingriffe für das Wild strukturreich sind (Lichtungen, Wildäcker, Schneisen, Wege, Dickungen ...). Die Fichte als Brotbaum der Forstwirtschaft konnte auch nur etabliert werden, weil sie weniger anfällig gegen Verbiss ist, als Laubwälder - also die Jagdtradition in Deutschland (und auch anderswo) ist für die Verfichtung der Landschaft mitverantwortlich. Das ist jetzt z.B. nur ein Teilaspekt der Problematik. Ein anderer ist der, dass die Wildstrecken seit Aufzeichnungen immer größer geworden sind, also versagt die Populationsregelung der Jagdpraxis auf ganzer Linie! Die Ursachen sind sehr interessant, die will ich hier jetzt aber nicht ausbreiten, soll sich der, der interessiert ist, folgende Literatur beschaffen (die von Forstwissenschaftlern, Förster, ehemaligen Jägern und Zoologen geschrieben wurden, nicht von Vertretern einer "grünen Bambi-Fraktion"). Ob es moralisch ist, wilde Tiere als Zielscheiben fürs eigene Geschick zu gebrauchen, ist ein anderes Thema (aber nicht minder wichtig!).


    Grüßle
    Jürgen


    Lieckfeld C.P. (2012): Tatort Wald. Georg Meister und sein Kampf für unsere Wälder. Westend-Verlag. (Jäger-Förster)
    Werner F. (2013): Was Jäger verschweigen. Die Schattenseiten eines umstrittenen Hobbies. Edition-Gegensicht. (Biologe)
    Wohlleben P. (2013): Der Wald - Ein Nachruf. Ludwig-Verlag München. (Förster)
    Frommhold D. (2010): Das Anti-Jagd-Buch. (Journalistin)
    Consiglio C. (2001): Vom Widersinn der Jagd. Zweitausendeins-Verlag. (Zoologe).


    "Jagd reguliert nicht" Vortrag von Rolf Reichholf (Zoologe):

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Hallo Markus,



    Die Aufnahmen sind selbstredend und stammen aus einer der fünf Wildruhezonen im Schönbuch.


    Vielen Dank für die Foto-Tour! Sieht amtlich aus;-) Rotwild ist ne tolle Sache ... für Jäger, und ich vermute, der Schönbuch wird so manche "Diplomatenjagd" gesehen haben. In "meinem Städtle" ist der Ex-OB Kreisjägermeister (die meisten "Spitzenpolitiker" werden von den Jägern "okkupiert"), und verbringt nun sein Lebensabend im grünen Loden. Rotwild in unseren Wirtschaftswäldern anzusiedeln, ist eines seiner großen Projekte;-) Dann wirds wahrscheinlich auch bald Ruhezonen geben.


    mehr sag i ned;-)


    Grüßle
    Jürgen


  • Hallo Jürgen,


    gerne geschehen.


    Und mehr gibt es auch nicht zu sagen. Da ist schon alles gesagt.
    Grundsätzlich bin ich allerdings der Meinung, dass der Mensch bejagen und befischen dürfen sollte, mit gewissen Regularien eben.
    Anders wird es auch nicht mehr gehen. Viele Fischarten würde es schon lange nicht mehr geben, wenn es keine aktiven Angel-/Fischereivereine et al geben würde.


    Das sollte genau so legitim sein wie Ackerbau und Viehzucht.


    Ein Problem bekomme auch ich allerdings dann, wenn man uns Umwelt- und Naturschutz vormacht, um sich seine zu bejagenden Trophäen im einem Gehege einsperrt, Ruhezonen ausweist und sich dann gegenseitig mit Orden behängt.


    (Extrembeispiel ist der legendäre Buffalo Bill, der aus dem fahrenden Zug abgeknallt hat und alles blieb liegen..... )


    Ich persönlich halte die ganz Thematik für zu komplex, um sie selbst innerhalb eines Forums kommunizieren zu können.


    Dennoch finde ich, jeder sollte einen kleinen Teil, seinen eigenen, dazu beitragen. Und Natur- und Umweltschutz fängt schon im ganz kleinen Rahmen an. Bei jedem selbst, in jeder Familie. Man könnte unendlich diskutieren. Das Problem ist, dass die meisten noch gar nicht erkannt haben, wohin sich die Menschheit selbst hin manövriert.
    Dazu kommt unsere Gesellschaft an für sich und ..... Wirtschaftsabläufe...... es geht eben nur um Kohle.
    Wie Ralf schon schrieb, wer zahlt, sagt an, was die Kapelle spielt.


    Nachtrag : Wenn ich mir aus eigener Anschauung überlege, was bei erlaubtem Tempo 100 so ein "Stückchen" Rotwild durch die Windschutzscheibe veranstalten kann, bin ich auch für Gehege.


    Es gilt Vieles zu bedenken, aber das Bewusstsein muss erst mal da sein. Danke, an alle, die daran mitarbeiten, unsere Natur und Umwelt zu erhalten und zu schützen.


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Hallo Markus,



    Nachtrag : Wenn ich mir aus eigener Anschauung überlege, was bei erlaubtem Tempo 100 so ein "Stückchen" Rotwild durch die Windschutzscheibe veranstalten kann, bin ich auch für Gehege.


    Das ist nicht der Grund für Gehege oder abgesperrte Wildruhezonen. Da müsste man ja jeden Wald umzäunen, wenn man Wildunfälle verhindern will. Der Wildbestand in ganz normalen deutschen Wirtschaftswäldern liegt etwa 40fach über dem, was man noch als "normal" ansieht, also ökologisch für den Wald verträglich (ohne Fütterungen). Und der hohe Wildbestand wird durch die Jagd verursacht. Wenn jemand (sehr kostspielige und vom Steuerzahler finanzierte) Zäune um Waldareale baut, hat das nur zwei Gründe:


    1. Wild auszuschließen (Verbiss)
    2. Wild einzuschließen, das nicht abwandern soll (Rotwild, Dahmwild -Schmankerl für die Jagd!)


    Grüßle
    Jürgen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Leute!


    Interessant, der neue Aspekt (Wild und Autofahren).
    Sollte ich mal anmerken, daß meine nähctliche Fahrgeschwindigkeit auf Landtsraßen in Waldgebieten ungefähr 60 bis 70 km/h beträgt auch bei erlaubten 100?
    Nachdem ich mal vor einer Rotte Wildschweinchen nur ganz knapp ein Notbremsung geschafft habe, hat sich da ein bisserl was umgestellt.
    Man kann ja berechtigte Kritik am Jagdwesen anbringen und auch diskutieren.
    Finde ich gut.
    Aber interessanterweise decken sich teils die Interessen des Jagdwesens durchaus mit denen der Natur- (und damit auch Tier-) Schützer. ;)
    Und da interessiert mich auch die Gesetzeslage nur so am Rande, wenn ich hinter einer Reglementierung einen Sinn erkenne, dem ich auch folgen kann.


    Die Schilder kenne ich ja, Markus.
    Und die Pilze auf der anderen Seite des Weges sind irgendwie auch interessant. Wollte man auf der "geschützten" Seite mal eine Bestandsaufnahme machen wollen, wird sich sicher ein Weg finden, sich mit den entsprechenden Stellen über eine Genehmigung einig zu werden.



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,


    hallo Jürgen,


    warum die Jagdausübung für hohen Wildbestand verantwortlich ist, ist mir immer noch nicht ganz klar.
    Bei der Gewässerbewirtschaftung wäre die Thematik für mich keine Frage.


    Nummer 1 und 2 Deiner Antwort sind für mich nur zusammen, also miteinander gekoppelt, schlüssig. Die bestehende Praktik würde beide Interessen miteinander verbinden und gerecht werden.


    @ Pablo :


    Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, das Thema werde ich die nächsten Jahre mal angehen. Da heißt es vorher allerdings noch bisschen lernen und Kontakte knüpfen. Ist gedanklich aber schon in der "to-do-Liste" aufgenommen.
    Ich persönlich hatte mit der Jägerschaft bislang übrigens auch keine interessenswiderstrebenden Konflikte, ganz im Gegenteil, die sind m. M. nach eher dem Naturschutz im Weitesten Sinne verbunden.
    Und haben eher ihre liebe Not, Abschusszahlen zu erfüllen, gegenüber Bauern, die sich über Schwarzkittel im Maisfeld beklagen, Schadenersatz fordern, aber nicht bereit sind einen Hochsitz auf ihrem Acker zu dulden.
    Wir haben aber ein paar Jäger im Forum, die sich auch gerne mal äußern dürfen.
    Keine Sorge, Mc "..." lief auch mal auf vier Beinen oder zweien oder schwamm, das sollte allen bewusst sein.


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Ich klinke mich mal ein und zwar zum jetzigen Zeitpunkt betont ungebildet!


    Wie schon (glaub ich) irgendwo mal erwähnt ist ein guter Bekannter von mir Staatswaldförster in Bayern und ein weiterer ist "nur" Jäger, wohnhaft in München und jagend in Österreich (wo er herkommt).


    Wenn wir hier in diesem Thread uns auf ein paar Fragen festlegen könnten, wäre ich super gerne bereit, beiden selbige Fragen mal zu stellen.
    Leider driftet der Thread etwas, was an sich OK ist, da es sich bei Jagd und Forst und Wald ja wirklich auch schnell gerechtfertigt emotionale Themen handelt.
    Ich, um es auch gleich angemerkt zu haben, gehe fest von einigen systemischen Misständen beim forstlichen Jagen aus. Die vermeintliche Kenntnis darüber kommt von Bekannten, die ... usw. Nix gwiss woas ma ned... Aber als mal gehörtes Beispiel: So wie Rehe geschossen werden, löst das wohl einen übertriebenen Vermehrungstrieb aus, was in Überpopulation resultiert, was wiederum die Jäger freut, die ja im Wald sind, um zu schießen. (Bitte nicht mit Förstern verwechseln!).


    Ich hätte da gut Lust, mich einzuarbeiten. Aber damit daraus kein zeitliches Unmöglichum wird, wäre ich für klare Fragen dankbar. Das können wir auch gerne per PMs oder einem separatem Thread organisieren. Ich wollts nur mal in den Raum werfen, zumal nun seit 2 Stunden die Wies'n (Oktoberfest) vorbei ist und wieder normale Arbeitszeiten anbrechen...

    LGs Patrick

    Pilzsucher rund um München.

    CHIP-COUNT: 110 - 5 (an erebus verschenkt) = 105
    davon im Einsatz: 0

    Einmal editiert, zuletzt von JackBayer ()

  • Hallo pablo,



    Sollte ich mal anmerken, daß meine nähctliche Fahrgeschwindigkeit auf Landtsraßen in Waldgebieten ungefähr 60 bis 70 km/h beträgt auch bei erlaubten 100?


    Sehr vorbildlich! Ich will auch immer, aber dann fährt man doch schneller. 60 km/h wird übrigens von Peter Wohlleben (der Autor von "Nachruf Wald") empfohlen (bei waldnahen Straßen).


    Zitat

    Aber interessanterweise decken sich teils die Interessen des Jagdwesens durchaus mit denen der Natur- (und damit auch Tier-) Schützer. ;)


    Viele Jäger sind Mitglieder in bestimmten Naturschutzvereinen, die Landesverbände als solche sind als Naturschutzverein offiziell anerkannt worden. Recherchiert man da mal ein bisschen in die Richtung, wie rührig die Jäger und Jagdvereine in Punkto Naturschutz sind, relativiert sich das ganze sehr stark! Im Prinzip wird da nicht mehr gemacht, als in anderen Vereinen auch, und so mancher Fußballverein hat mehr für den Naturschutz gemacht, als die örtlichen Jäger.


    Die Jagdpraxis an sich, und auch historisch zusammen mit der Waldbewirtschaftung betrachtet, ist eindeutig für das Gegenteil eines Naturschutzes verantwortlich: Für die Zerstörung von natürlichen Standorten. Dass man vor Jahren schon Förster als Naturschutzbeauftragte ausgewiesen hat, ist wohl nur noch mit der Mathapher "Den Bock zum Gärtner machen" kommentierbar.


    Güßle
    Jürgen
    [hr]
    Hallo JackBayer,



    Ich hätte da gut Lust, mich einzuarbeiten. Aber damit daraus kein zeitliches Unmöglichum wird, wäre ich für klare Fragen dankbar. Das können wir auch gerne per PMs oder einem separatem Thread organisieren.


    Sehr gern! Ich stehe zur Verfügung. Du kannst gerne einen Thread eröffnen und Fragen einstellen. Ich werde dann versuchen, meine Antworten nachvollziehbar mit Quellen zu belegen, so dass man auch selbst nachrecherchieren kann, und das ganze sachlich bleibt.


    Grüßle
    Jürgen
    [hr]
    Hallo Markus,



    warum die Jagdausübung für hohen Wildbestand verantwortlich ist, ist mir immer noch nicht ganz klar.


    Das ist den meisten nicht klar, weil es eben widersprüchlich klingt. Wenn man aber die Zusammenhänge kennt, gibt es keine andere Erklärung mehr - es ist logisch! Ich hatte ja weiter oben eine Literaturliste eingestellt, aber auch einen youtube-Llink auf einen Vortrag von Rolf Reichholf. Als Einstieg in die Thematik ist das schon mal etwas.


    Grüßle
    Jürgen