Generell erlaubt das Bundeswaldgesetz in § 14 ausdrücklich das betreten des Waldes. Es weist darauf hin, dass die Länder dieses Recht einschränken können.
In NRW müssen Hunde außerhalb von Wegen z.B. grundsätzlich angeleint sein. Das absperren von Waldflächen bedarf grundsätzlich der Genehmigung durch die jeweilige Forstbehörde.
https://recht.nrw.de/lmi/owa/b…n=N&menu=1&sg=0#det294626
Und damit sind wir beim Problem. Die Regelungen sind nicht nur auf Länderebene verteilt, sondern zusätzlich in viele Regionalebenen aufgeteilt. Alleine in NRW sind das weitere 16 !.
http://www.wald-und-holz.nrw.d…mter/bergisches-land.html
Jedes Forstamt kann nun aus berechtigten Gründen Regelungen und Einschränkungen festlegen. Das können allgemeine, zeitlich oder räumlich befristete Einschränkungen sein.
Es hilft nichts, wer sich genau informieren möchte, muss bei seinem zuständigen Forstamt nachfragen was erlaubt ist, und was nicht.
Dies in einem Forum für ganz Deutschland auszuarbeiten sprengt sicher den Rahmen.
Fakt ist jedoch, dass lokale Einschränkungen durch eine amtliche Ausschilderung gekennzeichnet werden müssen. Nicht als amtlich gekennzeichnete Schilder sind als Hinweise zu sehen, die keine Rechtsgrundlage haben. Nichtamtliche Verbotsschilder, die einen amtlichen Eindruck erwecken, sind sogar rechtswidrig.
Eine wesentliche Hilfe ist dabei jedoch der gesunde Menschenverstand.
Ich kenne viele Hunde, aber kaum einen bei dem ich die Hand ins Feuer legen würde, dass er nicht jagt. Wir Hundebesitzer neigen dazu, unseren Hund diesbezüglich sehr zu verharmlosen. In den allermeisten Fällen bleibt es bei einer mehr oder weniger langen Hatz. Ist das Wild zu weit weg oder die Hundelunge am Ende, bricht der Hund die Jagd meist ab und kommt zurück.
Dabei kann es zu zwei Problemen kommen. Eines ist das schon geschilderte Wildschwein. Wird es dem zu blöd, macht es kehrt und verarbeitet den Hund kurz und schnell zu Muß. Das um so schneller und einfacher, je größer der Hund ist. Das zweite Problem sind hochtragende Tiere. Eine hochtragende Ricke ist zum einen langsam, zum anderen kann so eine Anstrengung, wie beim Menschen, zu einer Fehlgeburt führen. Langsame Tiere, die der Hund einholen kann, werden in aller Regel von diesem dann auch angegangen. So mancher wird seinen Couchpotato nicht mehr wiedererkennen, wenn der tatsächlich mal ein Reh erwischt. Unsere Eigenart, die Hunde zu vermenschlichen verdrängt die Tatsache, dass der Hund ein Raubtier und Beutegreifer ist.
Darum sollte eben jener Menschenverstand uns sagen, dass Hunde die größer sind als eine kräftige Katze, im Wald generell anzuleinen sind.
Weiter sollte bei eingem Nachdenken klar sein, dass es nicht ganz egal ist, zu welcher Tageszeit man den Wald betritt. Wer den Wald und die Tiere, sowie die Ansitzplätze und Kirrungen der Jäger nicht ganz genau kennt, sollte den Wald zwei Stunden vor Sonnenuntergang verlassen haben und ihn nicht früher als zwei Stunden nach Sonnenaufgang betreten.
Zum einen sollte man den Tieren des Waldes diese Zeit zur Ruhe geben, zum anderen muss man auch klar anerkennen, dass auch die Jägerschaft ein Recht und die Pflicht zur ungestörten Ausübung der Jagd hat. Die Jagd ist ein enorm wichtiger Faktor in unseren Wäldern, auch wenn die grün-vegane Bambifraktion das unter Aberkennung sämtlicher natürlicher Prinzipien anders sieht.
Es ist nicht zu verleugnen, dass es unter den Jägern richtige Idioten gibt. Der allergrößte Teil jedoch sind durchaus vernünftige Menschen. Das kann man von den meisten "Erholungssuchenden" (Pilzsammler sind ja nur ein verschwindend geringer Teil davon) leider nicht behaupten. Es ist meist Unwissenheit, die die Menschen die blödsinnigsten Dinge tun lassen.
Wir haben z.B. eine Wildschweinplage (wer nicht?). Wildschweine sind an sich schon sehr schwer zu bejagen, so dass hier meist Nachtansitze angesagt sind. Damit der Jäger überhaupt eine Chance hat, muss er schon Stunden vor dem vermuteten Austreten des Wildes auf dem Ansitz sein. Es muss für den Jäger sehr erheiternd sein, wenn er seit Sonnenuntergang auf der Kanzel sitzt, und nach Mitternacht eine Horde Geocacher mit Taschenlampen und Getöse durchs Unterholz bricht. Danach kommt im wahrsten Sinne des Wortes keine Sau mehr.
Vielleicht bleibt er trotzdem bis zum Sonnenaufgang sitzen, um dann im ersten Tageslicht den Pilzsammler beobachten zu können. Dass die Jägerseele dann in Wallung kommt, dürfte nur allzu verständlich sein.
Kurz und gut, wenn man den Hund anleint und den Wald zwischen zwei Stunden vor Sonnenuntergang bis zwei Stunden nach Sonnenaufgang meidet, dürfte es kaum Probleme mit der Jägerei geben. Ausgenommen eben jene seltenen Idioten.