Septemberpilze - Teil II: Wiesenpilze

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 4.129 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mausmann.

  • Hallo zusammen,


    wie versprochen setze ich meinen Waldpilzbeitrag nun mit einigen ausgewählten Wiesenpilzen fort. Viel Spass beim Ansehen!


    01 Clavaria fumosa - Rauchgraue Wiesenkoralle


    02 Clavulinopsis laeticolor - Schöne Wiesenkeule cf (Auch auf Bild 01 zu finden)


    03 Hygrocybe berkeleyi - Weißer Wiesenellerling cf


    04 Hygrocybe cantherellus - Pfifferlingssaftling


    05 Hygrocybe ceracea - Zerbrechlicher Goldsaftling


    06 Hygrocybe chlorophana - Stumpfer Saftling


    07 Hygrocybe citrinovirens - Grüngelblicher Saftling


    08 Hygrocybe coccinea - Kirschroter Saftling


    09 Hygrocybe flavipes - Gelbfüßiger Ellerling


    10 Hygrocybe fornicata - Blassgrauer Ellerling


    Sehr klein und zerbrechlich, meist mit einer roten Zone an der Stielspitze:
    11 Hygrocybe insipida - Gelbrandiger Saftling


    Ein besonders stattlicher, trockener und durch die Schuppen leicht kenntlicher Saftling
    12 Hygrocybe intermedia - Feuerschuppiger Saftling


    13 Hygrocybe irrigata - Grauer Saftling


    Stinkt wie ein Nitrathelmling:
    14 Hygrocybe nitiosa - Rötender Saftling


    15 Hygrocybe obrussea - Schnürsporiger Saftling


    16 Hygrocybe pratensis - Orangefarbener Wiesenellerling


    17 Hygrocybe psittacina - Papageiensaftling


    Vor allem am Stiel ein deutlicher Honiggeruch wahrzunehmen
    18 Hygrocybe reidii - Honigsaftling


    19 Hygrovybe virginea - Jungfernellerling


    Für unsere Mykophagen, ein guter alter Bekannter:
    20 Macrolepiota procera - Parasol


    So das soll es dann erst einmal gewesen sein.


    Liebe Grüße
    Christoph


    P.S.:Die Pilze 02 und 03 waren noch nicht unter dem Mikroskop, daher nur ein cf.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christoph,


    dein sehr schöner Beitrag erinnert mich daran, auch mal außerhalb des Waldes, eben auf Wiesen, die Augen offen zu halten.
    Leider gibt es sowenig ungedüngte oder dann eben ungenutzte Grünflächen. Magerrasen wüsste ich überhaupt nicht, wo ich sie finden könnte :/


    danke für die Erinnerung und für ´s Augen öffnen!


    lieben Gruß,
    Melanie

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

    "In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
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    Keine Verzehrfreigabe im Internet! Hier, PSV-Liste, findest du deinen nächsten Pilzsachverständigen

  • Hallo Christoph,


    ein tolles Feuerwerk. So habe ich mit das vorgestellt;) Die Saftlinge sind der Hammer, die mag ich total. Bei uns sind leider meistens nur die Schwärzenden Saftlinge zu finden.
    Auf der elterlichen Streuobstwiese sind es auch mal ein paar mehr, aber nicht so eine Artenvielfalt wie Du sie hier präsentierst.
    Hut ab und Daumen nach oben:thumbup: Eins mit Stern*


    viele Grüße
    Björn

  • Hallo Christoph,
    das sind aber wunderschöne Funde. Die meisten davon habe ich noch nie gesehen...Wo findet man solche Wiesen?
    Tolle Bilder. Danke fürs Zeigen.
    LG.Alina

    :sun:Etwas lernen bedeutet, mit einer Welt in Verbindung zu treten, von der man nicht die geringste Vorstellung hat (Paulo Coelho)
    --------------------------------------------------------------------------Pilzchips: 98

  • Hallo Karl,


    da bin ich jetzt schon gespannt, was Du uns noch so alles Schönes von Deinen Wiesen präsentierst.


    Liebe Grüße
    Christoph
    [hr]
    Hallo Tuppie,


    nach Deinem wunderschönem Saftlingsgemälde, war ich mir sicher, dass Du die bunten Pilzchen magst. Muß ja zugeben, ich habe mittlerweile auch eine gewisse Schwäche für diese entwickelt. Mein persönlicher Liebling ist übrigens ... schwere Entscheidung ... der Feuerschuppige Saftling.


    Lieben Gruß
    Christoph
    [hr]
    Hallo Melanie,


    freucht mich sehr, dass Dir mein Beitrag gefällt.


    Ja, diese ungedüngten Wiesen sind selten geworden. Auch bei mir ist bei weitem nicht jede Wiese eine Saftlingswiese, aber ich habe das große Glück, dass hier und vor allem im Spessart noch so ein paar tolle Biotope existieren.


    Liebe Grüße
    Christoph
    [hr]
    Hallo Pablo,


    wie ich Dir ja bereits schrieb, ist hier eine Menge los.


    Ein Teil Teil der Funde ist von Rudis Blödwiese. Letzten Mittwoch waren wir dort gemeinsam unterwegs und haben dort unter anderem den Honigsaftling erstmals gefunden. Aber auch auf anderen Wiesen bin ich fündig geworden.


    Lieben Gruß
    Christoph
    [hr]
    Hallo Björn,


    eine eigene Saftlingswiese bzw. die der Eltern ist aber auch nicht von schlechten Eltern. Da bin ich doch sehr zuversichtlich, dass Du da Dein Augenmerk drauf richtest, dass das einzige nitratige dort, der rötende (Nitrat-)saftling sein wird.


    Und herzlichen Dank für die Blumen und Deine nette Bewertung.


    Liebe Grüße
    Christoph
    [hr]
    Hallo Alina,


    auch Dir ein Dankeschön für Deine Komplimente, dabei haben die Bilder diesmal doch sehr durch das Verkleinern gelitten - blöde 400 kB-Grenze.


    Ja solche naturbelassenen Wiesen findet man vor allem in den menschenleeren, unfruchtbareren Gebieten, dort wo die Landwirtschaft nie eine all zu große Rolle gespielt hat, wie Spessart und Eifel. Dünger ist leider absolutes Gift für diese Schönheiten.


    Liebe Grüße
    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christoph,


    sehr schöne Funde und wie immer toll bebildert. :thumbup: Hast du die alle selber bestimmt? Bin beeindruckt was ihr für tolle Saftlingswiesen habt. Hier bei uns ist meist mit H. nigrescens Schluss. :(


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Christoph!


    Blödwiese hin oder her, die Sammlung hier ist schon bemerkenswert.
    Die Saftlingswiesen hier in der Gegend sind momentan zu trocken. Immerhin gab's heute einen hübschen, schuppigen orangeroten (muss ich noch bestimmen) und Entoloma incanum.
    Ist auch nicht schlecht, aber ein paar Tage Regen wären noch besser.



    LG, pablo.

  • Hallo Stefan,


    wie ich ja bereits schrieb war ich zum Teil mit Rudi unterwegs, der hat dann einen großen Teil der Bestimmungsarbeit übernommen und einige kritische Fälle zusätzlich mikroskopisch abgesichert, da es mir selbst noch ein wenig an Erfahrung mit dem "bösen M" fehlt. Aber ich bin fleißig am üben ;)


    Freut mich aber sehr, dass Dir mein Bericht und meine Bilder gefallen.


    Vielleicht findest Du ja auch solche ergiebigen Saftlingswiesen in der fränkischen Schweiz oder im Erzgebirge. Ich glaube schon, dass es auch dort welche geben könnte. Das klappt natürlich nur, wenn Du Dir Schweiz nicht nur von oben anschaust :D


    Lieben Gruß
    Christoph
    [hr]
    Hallo Pablo,


    wenn Dein Saftling groß und stattlich war, dann vergleiche ihn doch mal mit H. intermedia.


    Und Rötlinge gab es natürlich auch reichlich, aber an die traue ich mich noch nicht wirklich ran, was die Bestimmung betrifft. Da fehlt mir einfach noch die Erfahrung.


    Ich hänge einfach ein paar Bilder an.


    01


    02


    03


    04


    05


    06


    Ok dieser hier hat tatsächlich einen Namen bekommen:
    07 Entoloma prunoloides - Mehl-Rötling


    Liebe Grüße
    Christoph

  • Hallo Christoph


    Rötlinge nach Bildern geht natürlich meist nicht, aber einige Hinweise kann ich Dir geben, auch wenn noch andere Arten in Frage kommen.


    NR. 1 + 3 kannst du wegen der graublauen Stiele und den schuppigen Hüten mit E. griseocyaneum vergleichen. Muss mikroskopisch abgesichert werden.


    Nr. 2 geht wohl nur mikroskopisch. Wenn die Stielfarbe sich lange hält ohne zu verblassen, ist E. caeruleum möglich. Die Lamellen sollten dann breit angewachsen und teilweise kurz herablaufend sein.


    Nr. 4 Bei dem würde ein Blick auf die Sporen klären, ob es sich um E. conferendum handelt. Wenn nicht, hilft nur die komplette Mikroskopie. HDS mit Pigment, Zystiden, Schnallen, Basidien 2 o. 4-sporig und eine Bestimmungsgarantie hat man dann noch längst nicht.


    Nr. 5 Ausgeblasste Frk. von E. exile sehen genau so aus. Im Schlüssel kommt man nicht zu der Art, wenn die hellblauen Töne des Stiels verblasst sind.


    Nr. 6 ist so verregnet, das ich nicht mal die Untergattung sicher nennen kann


    LG Karl

  • Hallo Karl,


    herzlichen Dank für Dein Feedback, eine Bestimmung habe ich selbstverständlich nicht ernsthaft allein aufgrund der Bilder erwartet. Exsikkate aller gezeigten Pilze liegen bei eine Pilzfreundin, derer sie sich im Winterhalbjahr annehmen möchte. Mit den Bildern wollte ich eigentlich nur zeigen, dass es auf den Wiesen durchaus mehr als Hygrocye gab.


    Ja die Entstehung von Bild #06 war etwas problematisch, da hat mich ein fieser Hagelschauer in meiner Fotosession überrascht. Der Mangel an Deckung ist der Nachteil der Wiesentouren.


    Lieben Gruß
    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Christoph!


    Das was wir gefunden hatten, war klein und mager. Gehört auf jeden Fall in die miniata - Gruppe und wenn ich die Sporen richtig beurteilt habe, dann ist es H. calciphila. Zumindest ein Teil der Kollektion. Ein Fruchtkörper weicht in Farben und Sporengröße (+Form) etwas ab, das könnte auch was Anderes sein.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Karl!


    Sind das solche je nach Lage quadratischen Brocken mit X in der Mitte, die so etwa 4-7 µm groß sind?
    Sowas hatte ich gesehen, aber gar nicht beachtet.
    Da muss ich morgen dringend noch mal reingucken.
    Ich hatte mich nur auf die Sporen konzentriert, die nach Boertmann das wesentliche Merkmal zur Unterscheidung sein sollten.
    Aber der Pilz bekommt sicher noch eine eigene Vorstellung, zumindest eine kurze. Hier ist ja die Bühne für Christophs Wiesenpilze.



    LG, Pablo.