Hallo zusammen,
Rote Listen sind ein Relikt aus den Zeiten, als der Mensch einzelnen Arten nachgestellt hat. Heutzutage muss z.b. niemand mehr Singvögel oder deren Eier sammeln, um die Familie zu ernähren, oder damit Geschäfte zu machen.
Die modernen Roten Listen sind heute eher eine Grundlage für Experten, die damit schützenswerte Landschaften oder Biotope einschätzen können = also dienen sie indirekt dem Biotopschutz! Einzelne Arten kann man nicht schützen, ohne die Lebensräume jener Arten zu schützen. Klingt logisch, oder? Eine Pilzart, die auf der roten Liste verzeichnet ist, zeigt mehr oder weniger an, wie schützenswert (oder wertvoll) das Biotop ist, in der sie heimisch ist. Den Pilz kann man nicht schützen, ohne das Biotop zu schützen. Vom Pilzesammeln weiß man, das es nicht den eigentlichen Pilz (zer)stört, weil der Pilz im Substrat lebt, und nur die Fruchtkörper abgesammelt werden. Langzeitstudien aus der Schweiz und Frankreich zeigen, dass vermehrtes Pilzesammeln nicht für den Rückgang von Arten verantwortlich ist.
Pilze dürfen also für den Eigenbedarf gesammelt und gegessen werden, außer diejenigen Arten, die nach Bundesartenschutzverordnung streng - und ohne Ausnahme - geschützt sind (wie z.B. Trüffeln aus der Gattung Tuber). Alle anderen Arten, seien sie auch auf der Roten Liste verzeichnet, dürfen gesammelt werden, zum Eigenbedarf.
Zum Verkauf darf ohne Genehmigung (der Naturschutzbehörde) in Deutschland wild nichts gesammelt werden.
Grüßle
Jürgen