Grüne und gelbe Knollis

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.738 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Es bleibt eine Restunsicherheit beim Bestimmen.


    Anlässlich der Krieglsteiner-Exku: Andere Stielbasis, der typische Kartoffelkeller oder muffige Geruch, Vorliebe für saure Böden beim Gelben, eher kalkliebend der grüne.


    Hier: Mischwald, saurer Boden. Die Hüte der gelben Form mit typischem Geruch haben mitunter auch einen Grünstich (wenngleich das auf den Bildern nicht rüberkommt, wenngleich ich mit der Belichtung rumtüftelte)


    Bild 1: Gelber Knollenblätterpilz


    Typischer Geruch! Lappige, häutige Manschette



    Bild 2/3: gestern gefunden


    Selbe Hutfarbe! Stielring gerieft. Kein Kartoffelkellergeruch





    LG und Dank im Voraus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Auf die Hutfarben kann man sich nicht völlig verlassen. Da gibt es größere Überschneidungsbereiche, wenn auch typisch gefärbte Exemplare beider Arten verchieden sind. Gerüche können mal schwach oder untypisch ausgeprägt sein.
    Amanita phalloides ist keine kalkgebundene Art.
    Der kommt hier auch auf stocksauren Böden vor, am liebesten Aber in Laubwäldern.
    Ich würde den Grünen als völlig bodenvag bezeichnen. Bevorzugt werden aber anscheinend Laubbäume als Mykorrhizapartner, auch wenn Nadelbäume wohl durchaus möglich sind.
    Amanita citrina hat eine Vorliebe für saure Böden, kann aber auch auf Kalkböden fruchten. Tendenziell finde ich den etwas häufiger in Nadelwäldern, aber auch in reinen Laubwäldner ist der immer wieder zu sehen.


    Hat man einen Fruchtkörper in der Hand, sind beide Arten anhand der völlig unterschiedlichen Stielbasis leicht zu trennen.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Jetzt stehe ich gerade auf dem Schlauch.
    Die Stielbasen sind doch gantz verschieden (stufig gerandete, dicke Knolle vs. schlankere Knolle mit ausgeprägter Velumscheide).


    Oder meinst du die auf deinen Bildern?
    Die sind sich ja deswegen gleich, weil beides Amanita citrina ist.



    LG, pablo.

  • Bild 1 war der mit eindeutigem Kartoffelkellergeruch


    Bild2/3 der andere, bei dem ich mir nicht sicher bin. Denn er roch nicht so, allenfalls dezent mild. Doch hatte er Velumrestchen am Hut. Und wie 1 eine deutlich abgesetzte Basis


    Im Buch von B. Wergen steht, betreff des Grünen....Zitat: "...weshalb auf dem Hut niemals punktartige Überreste zurückbleiben"

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Das ist ja schon richtig, was Björn schreibt.
    "Punktförmig" ist allerdings zu berücksichtigen. So ein paar nicht punktförmige, faserige Fetzen können schon mal beim Grünen vorhanden sein, ist aber eher selten.
    Nur ziehst du im Umkehrschluss eine falsche Konsequenz:
    Wenn bei A. phalloides das Velum auf dem Hut fehlt, heißt das eben nicht, daß es bei A. citrina immer da sein muss.
    Zum geruch siehe oben.



    LG, pablo.

  • Was heißt das für die Praxis? Nimm an, jemand kommt und sagt dir, er hätte solche verspeist. Legt vielleicht noch ein Exemplar vor, dem die Basis fehlt, klassich abgesäbelt. Velumreste vom Regen abgewaschen, Geruch nur schwach ausgeprägt


    Immer ab ins KH? Und wenn (nur) zur Überwachung?

  • Im Prinzip gleich ins Krankenhaus und wenns nur vom satten Nackenschlag herrührt...wer hier experimentiert, ohne 100%ig zu wissen, was er tut, ist wahnsinnig, oder Osteuropäer...da kommt das nämlich in der Tat wohl ab und an vor mit entsprechenden Folgen, wenn ein A.ph. dabei ist. Und selbst, wenn du das eine Exemplar, was er mitbringt noch als citrina bestimmen kannst, bedeutet das nicht, dass die anderen auch welche waren. Ich habe vor 14 Tagen tatsächlich beide arten im Abstand von 10 bis 20 Metern gefunden!
    Grüße, Andi in der Hoffnung, dass o.g. Fall hypothetisch bleibt.

  • Ich ging immer davon aus daß auch der gelbe giftig ist, nur nicht ganz so doll- stimmt das garnicht und Leute essen die???? 8|8|8|8|das finde ich irgendwie ja schon leicht harakirimäßig..... als Greenhorn fiel mir auf das die gelben meist "Fliegenpilzpunkte" haben, aber nachdem auch Fliegenpilze die eben nicht immer haben, würde ich nie auf die idee kommen, sie dadurch von einem SO giftigen Pilz unterscheiden zu wollen....ich denke mal, man muß ja nicht ALLES essen und Pilze die einem Knolli ähnlich sehen,da würde es mir auch als Hardcore Pilzesser ( der ich sowieso nicht bin ) nicht einfallen....


    auch Perlpilze würde ich wg Verwechslungsgefahr z.b. nicht essen, nicht mal wenn ich sie nicht selber gesammelt hätte sondern einer der sich besser auskennt.(<-----Feigling, Feigling)

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Juliane!


    Im Grunde hast du völlig recht: Auch Amanita citrina ist eine giftige Art. Zwar sind die Giftstoffe größtenteils hitzelabil, gehen also beim Kochen kaputt, aber gesund ist es nicht. Und der Geschmack soll auch nicht besser sein als beim Grauen Wulstling (Amanita excelsa s.l.). Da kann man also genauso gut alte Erde oder Dachbodenstaub essen. Warum der Graue in manchen Büchern auch als Speisepilz geführt wird, finde ich nciht nachvollziehbar.



    LG, pablo.