Die Erstfunde eines Anfängers

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 3.739 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von lamproderma.

  • Die Erstfunde eines Anfängers häufen sich ja in den ersten Jahren...:D


    Mein Pilzjahr Nummer 3 und ich habe ihn, den Semmel-Stoppelpilz. Wollte dieses schöne Gewächs von Anfang an mal in echt sehen, seit ich diese Stoppeln im Buch gesehen habe. Heute war es soweit!


    Bitte die Bildqualität zu entschuldigen, war heute abend kurz vor "Licht aus".


    1. Semmel-Stoppelpilz - Hydnum repandum (richtig?)




    Doch damit nicht genug - ich sah ein zweites Mal Stoppeln, noch ein Erstfund.


    2. Gallertartiger Zitterzahn -Pseudohydnum gelatinosum (richtig?)




    (mal mit, mal ohne Blitz fotografiert)


    Toll fand ich dann diesen Fund, ein "Mehrfamilienhaus mit Balkonen:



    Einfach schön, was die Natur so hervorbringen kann.


    Und nur wenige Meter weiter kam ich ins Grübeln, das sind sicher keine Pilze, die ich mal so eben bestimmen kann...Kreislinge, Becherlinge vielleicht?


    Wie versteinert sahen sie aus, gereiht wie die Zinnsoldaten. Mit dem Moos auf dem Fichtenholz ein, wie ich fand, wunderschöner Anblick.


    Pilz Nummer 3, ich habe keine Ahnung und finde sie nirgendwo in meinen Büchern:





    Und dann haben wir noch diesen Kandidaten, ich dachte zuerst an eine Art Höhlenmalerei...


    Pilz Nummer 4:



    Oder ein Moos, eine Flechte..?...


    Bin immer wieder nur begeistert, was es alles zu sehen gibt, wenn man hinsieht!

  • Hallo,


    die 3 habe ich kürzlich auch angefragt:


    Trompetenflechte - Cladonia fimbriata


    also ein Pilz der in Symbiose mit Algen lebt


    Den Semmelstoppler nicke ich auch ab, welche der Arten geht anscheinend nur per Mikroskop.

  • Semmelstoppelpilze in dem Alter solltest du nicht mehr essen, die könnten etwas bitter schmecken.


    Angeblich soll die Genießbarkeit ja nicht an der Größe oder dem Alter des Pilzes gemessen werden, sondern an der Größe der Stoppeln. Ich halte mich daran und bisher waren alle lecker.


    Vielleicht kann eine/r der Erfahreneren was dazu sagen?

    Grüßle ... und so :)


    Meine, meist falschen und dilettantischen, oft auch einfach so hingeworfenen, Bestimmungsversuche stellen in keinem Fall und niemals eine Essensfreigabe dar!


    Schwammerl! Es heißt Schwammerl!
    94 Chipse. 2 x 3 verloren für Porlingswette.

  • Prima, danke Euch!


    Trompetenflechte...also Trompete passt gut, so sahen sie aus.


    Ist alles, auch der Semmel-Stoppler, nicht zum Essen gedacht.


    Dafür gab es heute noch einige frische Maronen, aber in überschaubarer Anzahl. Alles andere ist nur zum Lernen.


    Ich tu ´ mich ja schon schwer damit, einen Pilz durchzuschneiden, obwohl ich ihn im Wald belasse. Oder überhaupt die Stielbasis anzusehen...

  • Hallo Mirko,


    so ganz Anfänger bist Du ja wohl nicht mehr, oder ?


    Zu den Semmelstopplern :


    Da gibt es mehrere Arten, übrigens. (Es lohnt sich immer wieder Gerds Beiträge zu lesen oder ihm selbst zu begegnen :))


    Selbst ganz große frische Exemplare habe ich neulich mal der Neugier wegen mitgenommen und getestet.


    Die Stoppeln habe ich bislang noch nie entfernt, auch nicht, wenn ich sie eingemacht habe.


    In dem Fall der ganz großen FK ( bis 15 cm Durchmesser schon), das war aber mehr für das Auge. Ich habe die FK wie Maultaschen geschnitten, ebenso angebraten und Ei drüber verleppert für die letzten Minuten des Durchgarens (gewürzt mit Salz und Pfeffer, kann aber auch am Schluss erfolgen) .


    Dazu Preiselbeeren/Preiselbeermarmelade oder auf schwäbisch "Gsälz" . Beim Vorköcheln/anbraten der geschnittenen FK würde ich mal bissle Fleischbrühe dazu geben, dann bekommt das Ganze eine kernige fleischige Geschmacks-Note. Muss aber nicht sein.


    Schmeckt auch ohne SAU-lecker. Ja, ich esse auch gerne. :D:D :P


    Lieben Gruß,
    Markus

  • Hallo Mirko,
    zu Deinem Pilz Nr. 4 habe ich folgende Idee:
    Das könnte eine Gelbe Lohblüte - Fuligo septica (Schleimpilz) sein, die mit einem Ascomyceten befallen ist - Nectriopsis violacea.
    LG Ulla

  • Das sind total coole Funde und schöne Bilder davon!Der Baumpilz sieht wirklich toll aus!Mir gehts wie dir, ich staune jeden Tag wieder neu, was die Natur an kleinen Wundern hervorbringt und freue mich dran!

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

  • Hallo Markus, mensch, das ist ja schon ein kompletter Rezeptvorschlag! Und liest sich richtig lecker! :thumbup:


    Vielleicht finde ich ja nochmal welche, dann würde ich mal einen probieren.


    Hallo Ulla, an so etwas habe ich gar nicht gedacht. Das werde ich mir näher ansehen, vielen Dank!

    • Offizieller Beitrag

    Hi Mirko!


    Schön, dass du es mal wieder in den Wald geschafft hast. :thumbup: Und es ist auch immer wieder toll, zu lesen, wie sehr du dich an der Natur erfreuen kannst. :)


    LG, Jan-Arne


    Im Forum gibt es keine Verzehrfreigaben, nur Hilfestellungen zu eigenständigen Vergleichen!


    Meine Homepage mit Kurzportraits von Pilzen und Tieren: fungaundfauna

  • ...und das Mehrfamilienhaus besteht aus Malerpilzen, die ich auch gerne Schokopilze nenne, wenn sie auf der Oberseite mit dem kakaofarbenen Sporenpulver bestreut sind: Ganoderma lipsiense (Flacher Lackporling). Gut sind auch die zahlreichen Zitzengallen zu erkennen, die die Artbestimmung sehr erleichtern.


    H Gr Dryocopus

  • Hallo Dryocopus, vielen Dank!


    Auf den Lackporling konnte ich schon einschränken, am Rest arbeite ich noch...da waren gestern noch viele weitere Pilze dabei, unter anderem gleich dreimal der Pantherpilz, den hab ich mir jetzt auch eingeprägt.


    Der Honiggelbe Hallimasch war noch dabei, allerdings auch der Sparrige Schüppling. War gut zum üben.


    Hallo Jan-Arne, im Moment nehme ich mir die Zeit, zumindest ein zwei Stündchen, bevor die Sonne untergeht.


    Gleich gehts nochmal raus, allein schon, weil unser Retriever den Wald so mag. Und weil es zur Zeit einfach sooo viele Arten an Pilzen zu sehen gibt. Mal sehen, ob es heute wieder etwas Neues gibt.

  • Hallo Steffen,
    Buellia punctata wächst direkt auf Steinen, das sieht aber im Foto nicht so aus.
    Hallo Coprinus, vielleicht kannst Du die Fundbedingungen von Nr. 4 etwas genauer definieren: Fruchtkörper (weich) auf Moos oder direkt auf Steinen neben Moos.
    LG Ulla

  • Hallo Ulla, hallo Steffen, entschuldigt bitte, das "Substrat" hätte ich ja auch mal beschreiben können...


    Ja, war direkt auf Stein. Ein Bruchstein, eingebettet zwischen den Moosen. Die Steinart kann ich leider nicht genau definieren, würde als Laie an Granit oder Kalk denken.


    Die "Pünktchen" habe ich nicht angefasst, kann daher leider keine Beurteilung über die Konsistenz abgeben.


    Es gab aber aus meiner Sicht keinerlei Berührungspunkte zwischen den Wuchsen auf dem Stein zum Moos, daher dachte ich schon zuerst an eine Versteinerung oder Höhlenmalerei...


    Das Foto ist leider auch nicht sooo scharf geworden.

  • Guten Morgen!


    Ich schliesse mal hier an, um kein neues Thema zu eröffnen.


    Ein Fund von gestern, der mir eigentlich schon so gut wie klar war, entpuppte sich inzwischen als für mich unlösbar...


    Ich schwankte zwischen Perlpilz, Pantherpilz und dem Grauen Wulstling.


    Doch bei allen Dreien passte der Stiel nicht. 8|


    So kann es gehen, ich war mir so sicher - nun bin ich nicht mal mehr sicher, ob hier ein Vertreter der Amanita vorliegt.


    - Gedankenpause -


    Neuer Ansatz: die Varietäten des Pantherpilzes.


    Erster Gedanke: da ein Stielring klar vorliegt, kann ich einen Streifling ausschliessen. Es sei denn, auch da gibt es Varianten...


    Beschreibung des Stieles meines Fundes:


    Stielbasis: nicht beschaut, da ich ihn im Boden lassen wollte (war für mich ganz klar "giftig", und ich wollte ihn nicht beschädigen)
    Stielform: ganz leicht verdickt am unteren Ende, aber so dezent, dass ich den Stiel eher parallel bezeichnen möchte, nicht "knollig" (zumindest so nicht erkennbar)
    Scheide: nicht ersichtlich, kein Anzeichen oberhalb des Erdbodens
    Stielart: längsfaserig
    Weiterhin am Stiel unterhalb des Stielringes dunkler gefärbt, als oberhalb des Ringes.


    Und diese Zweifarbigkeit des Stiels brachte mich zurück in die Unwissenheit...


    Ganz klar waren hier keine Schüppchen (Wulstling) zu erkennen, noch klare Indizien für Perl- oder Pantherpilz. Wobei mich der Stielring und seine Form wieder eher in Richtung Pantherpilz brachte.


    Fundort war im Fichtenwald auf moosigem Boden. Die Farben meines Fotos sind "naturbelassen" und entsprechen ziemlich gut den reellen Farben des Pilzes.


    Da der Fall ja eigentlich für mich klar war, und ich den Pilz nicht schädigen wollte, habe ich mir leider die Lamellen nicht genauer angesehen, kann sie nur als hell, cremefarben, bezeichnen und einen Querschnitt habe ich natürlich auch nicht.


    Der Hut war für mich eigentlich schnell klar als Pantherpilz oder Grauer Wulstling, aufgrund seiner dunklen Farbe. Den Perlpilz, den ich nun schon einige Male gesehen hatte, schloss ich aufgrund des helleren Hutes somit aus.


    Nachdem diese Eindrücke nun über Nacht gesackt sind, bitte ich Euch nun, diesen Pilz anhand der leider nicht vollständigen Indizien zu bestimmen. Vielen Dank!


  • Das dürfte ein Perlpilz mit einem fröhlichen "Innenleben" sein. Der Pilz ist innerlich so zerfressen, dass man den roten Matsch schon durch die Stielrinde und Huthaut sieht, von daher die untypische Farbe.


    Pilzbestimmung ist manchmal ganz schön gemein...

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Oehrling, das wäre aber wirklich gemein...die Tierchen als Grund hatte ich nun gar nicht auf dem Schirm...


    Aber - weshalb verfärbt sich dann nur der Stiel unterhalb des Ringes (ich kenne Tierchenbefall bisher nur als ganzheitlichen Stielbefall mit dem Ziel der Maden, hauptsächlich in Huthöhe zu fressen) und warum erkennst Du bitte sofort einen Perlpilz..?...


    Danke!

  • Ich persönlich tendiere auch zu Perlpilz, Vom Pantherpilz unterscheidet die deutlich längsgeriefte Manschette, vom grauen Wulstling die rot/rosatöne am Stiel,


    so stehts jedenfalls geschrieben^^
    macht spaß hier etwas zu üben^^.

  • Hallo Steffen,
    nach dem neueren überarbeiteten Foto gebe ich Dir voll recht. Doch ne Flechte! Wie man sich täuschen kann und wieder was dazu gelernt!
    LG Ulla