Chamäleonhund oder Steinpilzchaos heuer

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.736 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JackBayer.

  • Hallo zusammen,


    melde mich mal kurz nach langer Abstinenz zurück - nach dem Motto
    andere Mütter haben auch schöne Töchter, waren doch andere Dinge wichtiger.
    Nur ein kurzer Kommentar, Go BEN 71 hat vollkommen recht:


    Ich bin auch gespannt. Ich kenne insg. 5 Steinpilzstellen in meiner direkten Umgebung (HH), die - man konnte in der Vergangenheit die Uhr danach stellen - ab Mitte September Ertrag gebracht haben und zwar nicht gerade wenig. Das war in den letzten 3 Jahren konstant so.
    In diesem jahr an der einen Stelle 2 Pilze Anfang September gefunden, bei den anderen 4 noch überhaupt nichts. Nullkommanull.


    An meinen berüchtigten Steinpilzstellen - im Okt. 2013, genau zwischen dem 2. und 7. Oct. 2013 - gab es eine Unmenge von Steinpilzen. Letztes Jahr habe ich 20 - 25 kg gesammelt und das nur, weil sie sonst vergammelt wären.


    Heuer: NULLKOMMANULL - 2 Steinpilze , das wars.
    Trotz des regenreichen August und teilweise Sept. Was sich jedes Jahr exakt wiederholte - dieses Jahr tickt anders. Bei meinem heutigen, wohl letzten, Kontrollbesuch fanden sich auch keine Fliegenpilze - als Steinpilzanzeiger, wie in 2013 gab es Berge von Fl-Pilzen.
    Auch hier: Niente Also war auch zu erwarten: Keine Steinpilze.
    Pilze scheinen sich auch Auszeiten zu gönnen
    oder hat jemand eine andere Erklärung ????
    Meine ist: Gott würfelt nicht und die Natur lässt sich nicht in die Karten schauen.
    Krause Glucken fangen jetzt an, evt. wird das noch was.


    ps chamäleonhund
    wäre doch nicht ganz uninteressant . Ein Trüffelhund auf Steinpilze geprägt
    mit dem Kopf eines Chamäleons So würde ihm nichts entgehen. Und die Zunge wäre gut zum Einsammeln.


    Liebe Grüsse aus dem Mühltal

    Liebe Grüsse von
    ich-lebe-immer-noch-lenti
    Zeige ihnen einen roten Kometenschweif, jage ihnen eine dumpfe Angst ein, und sie werden aus ihren Häusern laufen und sich die Beine brechen. Aber sage ihnen einen vernünftigen Satz und beweise ihn mit sieben Gründen, und sie werden dich einfach auslachen.


    (Bertolt Brecht)

  • Die Aussage dieses Jahr tickt anders ist absolut richtig. An den sicheren Stellen gabs wenig bis gar nichts , dafür sind andere Habitate in die Bresche gesprungen. Denn obwohl Steinpilze absolut standorttreu sind gibt es hier auch Dinge die sich nicht oder kaum erklären lassen . Dazu zählen Standorte die nur alle 8 - 12 Jahre einmal richtig loslegen, und eben diese waren heuer mal wieder an der Reihe. Ich müßte dazu mal die Familienaufzeichnungen durchgehen , weiß aber noch 1988 war so ein Jahr, und 1996 auch. Das ist irgendwie faszinierend. Noch viel Arbeit für die Wissenschaft würd ich meinen.


    Wobei Fliegenpilze zwar ein Steinpilzanzeiger , die Wachstumsphasen aber unterschiedlicher Natur sind. Steinpilze kommen zuerst , ist der Schub durch übernehmen die Fliegenpilze und der Hallimasch. Dann ist praktisch komplett Schluß mit den Röhrlingen , es kommen Trompetenpfiffis , und hernach, falls die Witterung passt (also keine N8fröste über mehrere Tage hintereinander und möglichst kein Schneefall) legen die Röhrlinge nochmals nach. Ich kann mich an ein Jahr
    in den 70ern erinnern als mein Vater am Nikolaustag mit mehr als 10 kg Steinpilzen nach Hause kam. Die
    allermeisten hat er nach eigener Aussage im Wald gelassen da erfroren. Es lagen schon ca. 2cm Schnee ; Temperaturen um die 0 Grad. Am Tag vesteht sich. :D Die Tage vorher herrschten noch angenehme Temperaturen im 2-stelligen Bereich , während dieser Zeit muß dieser Schub gekommen sein.


    Faszinierend. Und seitdem geb ich nichts mehr auf irgendwelche Pilzbücher oder Publikationen bzw. Leermeinungen. Von wegen warm und schwül und ständig Regen .... wobei , darüber lacht auch jeder alteingesessene Landwirt . :evil:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Lenti!


    Die Steinpilze sind - wie die meisten Boleten - lange durch. ;)
    Der Witterungsverlauf war ja auch ungewöhnlich in diesem Jahr, da gibt es einige Abweichungen. Nach der furchtbaren Dürrekatastrophe in der ersten Jahreshälfte gab es ja einen eher feuchten und kühlen Sommer. Die Sommersteinpilze hatten in diesem Jahr eine unfassbare Massenfruktuation quasi den ganzen August durch. Die Gemeinen Steinpilze eine kurze, aber sehr intensive Massenblüte ende August / Anfang September.
    Dann war ja wieder durchgehend schlechtes Wetter, also was soll da auch wachsen? Wenn es bald noch mal eine auch längerfristige Wetterbeserung gibt, dann kommen möglicherweise noch mal einige Gemeine Steinpilze und auch andere Röhrlinge, aber der Hauptschub ist wohl für dieses Jahr durch.


    PS.: Und auch wenn es weniger banales Zeigs wie Steinpilze usw gab: Das ist das spannendste Pilzjahr, an das ich mich erinnern kann. So viele tolle Funde und auch seltene Arten über das ganze Jahr hinweg (abgesehen von der katastrophalen Dürre in März, April, Mai und Juni) sind unfassbar. Da verzichte ich gerne auf Steinpilze und Morcheln, wenn es dafür Raritäten hagelt. ;)



    LG, Pablo.


  • Hallo, Lenti!


    Die Steinpilze sind - wie die meisten Boleten - lange durch. ;)


    Nö. Gestern an mehreren Stellen knackfrische edulen gesehen . Und zwar immer gleich mehrere auf knappem Raum. Normalerweise ein eindeutiges Anzeichen. Jetzt hängt natürlich vieles vom Wetter ab , aber von lange durch kann keine Rede sein. Es ist erst Oktober. :nana:

  • Ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster und sage: Es wird noch Steinpilze geben. Nächste Woche.


    *ganz zuversichtlich guck*

    Grüßle ... und so :)


    Meine, meist falschen und dilettantischen, oft auch einfach so hingeworfenen, Bestimmungsversuche stellen in keinem Fall und niemals eine Essensfreigabe dar!


    Schwammerl! Es heißt Schwammerl!
    94 Chipse. 2 x 3 verloren für Porlingswette.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Tscho!


    Nö. Gestern an mehreren Stellen knackfrische edulen gesehen . Und zwar immer gleich mehrere auf knappem Raum.


    Und in welcher Region unseres schönen Landes so in ungefähr?



    LG, pablo.


  • Ungefähr Grenze zwischen Bayern und Bawü. Lk GZ. 400 - 500 ÜNN . Weiter rein Richtung Augsburg werd ich am Feiertag mal kucken. Bin aber davon überzeugt es wird sich nochmals was tun. Wie gesagt es ist erst Anfang Oktober. Letztes Jahr um diese Zeit ging es erst richtig los, bis in den späten November hinein.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    OK, da hattet ihr auch einen etwas anderen Witterungsverlauf in diesem Jahr als im Rhein - Neckar - Kreis und im Neckar - Odenwald - Kreis. ;)
    Aber so weit ist es ja auch nicht.
    Damit aber noch mal was kommt, braucht es auch nicht viel denke ich. Nur eine solide Wetterbesserung. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Damit aber noch mal was kommt, braucht es auch nicht viel denke ich. Nur eine solide Wetterbesserung. :thumbup:



    LG, Pablo.


    Die Gräben und Wasserlöcher im Holz sind gut halbvoll , an Feuchtigkeit mangelt es nicht . Tagestemperaturen aktuell auch i.O , mal wärmer , mal kälter , je nachdem ob sich der Hochnebel auflöst oder nicht . Keine Nachtfröste in Sicht, das wird das entscheidende sein , 1-2 Tage machen nichts , darüberhinaus wirds bedenklich. Ich bin relativ guter Dinge , vor allem da die Trompetenpfiffis fast durch sind. Ist auch so ein Indikator ....
    Fliegenpilze kommen vereinzelt auch schon frische , deren großer Schub ist aber vorbei , auch ein gutes Zeichen. Warten wirs ab.

  • Hallo zusammen,


    ich sehe auch ganz positiv auf die nächsten Wochen, nach dem Niederschlag und den Temperaturen und Funden von jungen Edulissen.
    Selbst wenn es nicht so wäre (bin mir aber auch sicher, dass noch richtig was geht), war dieses Jahr nach der langen Trockenheit auch bei uns hier hammermäßig interessant aufgrund der Artenvielfalt.


    Nun interessiert mich natürlich auch nicht nur Essbares, o.k.
    Aber was da stehenblieb, bzw. Begleiter stehen ließen, als wir gemeinsam unterwegs waren bei uns, kann man schon als Wohlstandsüberfluss bezeichnen.


    Mein Fazit : Jetzt den Riemen locker zu machen, ist gefühlt, wie in der Zielgeraden den Benzinhahn zuzudrehen. ;)


    Schade und nicht gerade förderlich ist es, dass zumindest ich demnächst im Dunkeln aus dem Haus gehe und es faktisch dunkel ist, wenn ich heimkomme. Das begrenzt die Möglichkeiten.


    Liebe Grüße, tolle Funde wünsche ich Euch,


    Markus

  • Also ich habe dieses Jahr bisher zwar kaum ein Kilo Steinis im Tk aber dafür einmal Eispilze gefunden und kam mir dabei vor, wie auf einem anderen Planeten, so abgefahren finde ich die. In Summe: Sehr zufrieden und alles, was da noch kommen mag ist schönes Extra.

    LGs Patrick

    Pilzsucher rund um München.

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