Saftlinge

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.131 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Liebe Pilzfreunde


    Es scheint ein gutes Jahr für Saftlinge zu werden. Am Niederrhein treten einige Arten momentan in großen Mengen auf und auch in der Eifel geht es langsam los.


    Diese Form des recht häufigen, rein weißen Jungfern-Ellerlings habe ich bisher nur auf Kalkboden gefunden.


    Ockerblasser Jungfern-Ellerling (Hygrocybe virginea var. ochraceopallida) oft noch als Camarophyllus



    Unter den trist gefärbten Saftlingen gibt es nur eine Art, deren Hut und Stiel deutlich schleimig sind.


    Grauer Saftling (Hygrocybe irrigata) oft noch als H. unguinosa bezeichnet. In jüngere Zeit wurde H. irrigata in die Gattung Gliophorus überführt.



    Orangefarbener Wiesen-Ellerling (Hygrocybe pratensis) oft noch als Camarophyllus



    Der Orangefarbene Wiesen-Ellerling kann nach längerem Regen oder Frost sehr blass werden und ist dann nicht immer leicht zu erkennen. Es gibt jedoch auch eine von Beginn an weiße Form.


    Sicherlich der häufigste Saftling, der auch in Parks und Gärten auftreten kann. In der Literatur wird die Art oft in mehrere Varietäten und Formen aufgespalten.


    Schwärzender Saftling (Hygrocybe conica)



    Einen sehr schleimigen Hut und Stiel besitzt die folgende Art. Die Farbe kann von hellgelb über orange bist rot variieren. Auf meiner Hauswiese wachsen zur Zeit alle Formen durcheinander.


    Schleimfuß-Saftling (Hygrocybe glutinipes)



    Zumindest an der Stielspitze bleibt der grüne Farbton der folgenden Art sehr lange erhalten. Alte Exemplare könne fast zu weiß ausblassen, besitzen gelbe Stiele und sind dann kaum noch zu erkennen.


    Papageien-Saftling (Hygrocybe psittacina) in jüngerer Zeit Gliophorus psittacinus.



    Der nächste Kandidat macht seinem Namen alle Ehre. Das ausgebreitete Exemplar in Bild zwei hatte einen Hutdurchmesser von gut 10 cm.


    Größter Saftling (Hygrocybe punicea)



    Das war ´s für heute


    LG Karl

  • Hallo Karl,


    das ist tatsächlich eine prachtvolle Sammlung, die Du uns da bietest :thumbup:


    Den Wiesenellerling kenne ich zwar, aber nicht so intensiv orange.


    Und der Papagei - da gebe ich Tuppie recht - ist auch für mich der schönste. sozusagen der Schönste unter den Prachtvollen.


    Da sollte ich doch bald auch mal die mageren Eifelwiesen aufsuchen ...


    Danke Dir und viele Grüße
    Gerd

  • Tolle Bilder, Karl! :thumbup:


    Auch wenn es mir immer noch schwer fällt, zu akzeptieren, das Ellerlinge heute Saftlinge sind! ;(


    Den "Größten" habe ich noch nie gesehen - ein weiterer auf meiner Wunschliste.


    LG Nobi

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    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Karl!


    Mit den Danksagungen könnte ich Seiten füllen. :)
    Verdient wäre es allemal.
    Aber komischerweise stelle ich lieber Fragen und so. Nimms mir nicht übel, bei Pilzen kann ich einfach oft nicht anders.
    Das betrifft erstmal die var. ochraceopallida:
    Gibt es da außer den Farben noch andere (mikroskopische) Merkmale zur Trennung von H. virginea s. str.? Und insbesondere zu H. fuscenscens (was ja nun eine eigene Art sein soll)?
    Und dann eben die Arten um H. virginea / nivea und H. pratensis: Die wurden ja geführt unter Camarophyllus. Dann wieder zu Hygrocybe gestellt. Müssten die nicht momentan wieder in einer eigenen Gattung namens Cuphophyllus stehen?



    LG, Pablo.

  • @ An Alle: Schön, das Euch der Bericht gefällt. Saftlinge und Wiesenpilze gehören im Herbst zu meinen bevorzugten Objekten.


    @ Tuppie und Gerd: Am Papageiensaftling komme ich ohne Foto nicht vorbei, obwohl ich schon zahlreiche Aufnahmen habe.


    @ Nobi: Die Gattungszugehörigkeit ändert sich sicher noch häufiger (siehe unten)


    @ Pablo: Die mikroskopischen Unterschiede zwischen H. virginea und Varietäten sind sehr gering und die Trennung wird oft in Frage gestellt. Erschwert wird dem Hobbymykologen die Trennung durch fehlerhafte oder schlechte Abbildungen in der Literatur. PdS Band 3 (1. Auflage) Bild 104 stellt nicht var. fuscescens sondern eine sehr typische var. ochraceopallida dar. Das Bild von var. fuscescens bei Boertmann (1. Auflage) ist absolut untypisch oder falsch und wurde in der 2. Auflage ersetzt (immer noch ziemlich verwaschen).
    Ende 2013 standen die angesprochenen Arten im Index fungorum bei Hygrocybe. Ich bin gespannt, ob sich Cuphophyllus durchsetzt.
    Camarophyllus habe ich erwähnt, weil dieser Name noch in vielen Büchern gebräuchlich ist, falls mal ein Leser die Art nachschlagen möchte.



    Hier mal die typische var. fuscescens, die auch der Typustafel von Bresadola entspricht.



    Und für Tuppie und Gerd noch ein Bild vom letzten Jahr am gleichen Standort



    LG Karl

  • Das ist mal wieder ein Beitrag nach meinem Geschmack. :P :cool:


    Gucken, staunen, lesen, lernen, losziehen.
    Auch wenn hier momentan wenig zu finden ist, die Saftlinge finden sich schon noch auf dem Totenacker. Da hab ich doch mal wieder Lust drauf. :)


    Und Papageno, wie auch der Große, wurden von mir noch nicht gefunden.
    Ein hartnäckiger Fall meiner Watchlist.



    Danke für diesen wunderbaren Exkurs! :thumbup:

  • Grüß Dich Karl,



    wie coool..... Deine Bilderstrecke. Und ich mag die bunten Saftlinge eigentlich gerne sehen.
    Danke Karl, dass Du uns daran teilhaben läßt.




    Liebe Grüße




    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Pilzliesl ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Karl!


    Danke für den Nachtrag! :thumbup:
    Das hatte mich nämlich schon irritiert, was an Bldern in der Literartur teils zu finden ist. Noch wunderlicher fand ich aber auch das Bild in den Großpilzen, aber da sehe ich gerade, daß ich in der Bildunterschrift selbst schon nachgebessert hatte und auf Seite 42 in Band 3 "var. fuscescens" durch "var. virginea" erstetzt hatte. Das bessere ich wohl noch mal aus und schreibe var. ochraceopallida dran. ;)



    LG, pablo.