Drei Erstfunde, ein Helvella (?) und zwei unbekannte

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.940 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von gdno81.

  • Hi,
    gestern beim Frühsport habe ich drei mir unbekannte Pilzarten zwecks Bestimmung mitgenommen.


    Beim ersten handelt es sich, denke ich, um Helvella Crispa. Die Merkmale stimmen recht gut überein. Die Größe der Pilze: 6-10 cm. Wenn es was anderes sein könnte, wäre ich für einen Hinweis dankbar.



    Beim zweiten habe ich keine Anhaltspunkte, wonach ich suche...
    Auffallend war zunächst die Farbe, blaßlila. Danach der Wuchs, quasi mit den Lamellen nach oben, der Hutoberseite nach unten.






    Hut: Extrem gewellt, ca. 8 cm. Ø. Hutfarbe ein helles beige, gegen den Rändern ins blaßlila übergehend. Die Oberfläche erinnert an Wildleder. Keine offensichtliche Verfärbung.
    Lamellen: Lila, kräftig gewellt, spärlich besetzt aber kräftig, sehr zäh. Keine offensichtliche Verfärbung.
    Stiel: Ca. 7 cm hoch, mehrfach verdreht, lila, hohl, faserig.
    Geruch: Unauffällig, mit einer leicht kräuterartigen Note
    Fundumstände: Mischwald mit viel Buche. Der Fruchtkörper wuchs an einem Büschel alte Buchenblätter, ohne direkten Kontakt zum Boden. Nordhang Teutoburger Wald.


    Auch beim dritten wäre ich für ein paar Hinweise, was ich prüfen soll, ganz dankbar.









    Hut: Ø 8 cm. Grau-braun, matt, nicht klebrig. Hutkante leicht eingerollt, leichtes Streifenmuster. Huthaut lässt sich leicht abziehen. Hutfleisch weiss, sehr fest, verfärbt nicht. Der Hut reisst offensichtlich mit der Zeit kräftig auf.
    Lamellen: Schmutzgelb, unregelmäßig in der Höhe, spröde. Keine Verfärbung.
    Stiel: 10 cm, leicht gebogen. Streifig strukturiert, hell mit braunen Streifen. Kein Ring. Stielfleisch in der Mitte wattemäßig faserig, an den Kanten recht fest-faserig.
    Geruch: Recht auffällig, würzig, besonders im Stiel. Kann die Note leider nicht identifizieren...
    Fundumstände: Mischwald, Buche und Fichte. Nordhang Teutoburger Wald.
    Ein älterer Pilz, mutmaßlig die gleiche Sorte, steht schon seit gut drei Wochen da und sieht immer noch gesund aus. (Die Standortbilder sind leider nicht besonders gut.)


    Gruß,
    Tom

  • Guten Abend Tom,


    mit dem ersten Pilz dürftest Du richtig liegen.
    Der zweite erinnert mich sehr an einen ziemlich verwachsenen Lila Lacktrichterling (Laccaria amethystina), kann mich aber auch irren; zumal ich die noch nie so dickstielig gesehen hab.
    Bei Deinem dritten Pilz vergleiche mal bitte mit dem Würzigen Tellerling (Clitopilus geminus).. ich hab den selber schon so ähnlich gefunden.. nur kleiner (wahrscheinlich viel juenger) und ohne nach oben verbogenen Hut. Insgesamt ein festfleischiger, sehr kompakt wirkender Pilz.


    Gruß
    Petra

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  • Hallo Tatti


    Von mir nur unsichere Angaben, ich übe noch^^



    Beim ersten Pilz solltest du mit der Herbstlorchel (Helvella crispa) richtig liegen.
    Der zweite sieht aus wie ein sehr verwachsener Violetter Lacktrichterling(Laccaria amethystea)
    Beim dritten schwanke ich zwischen Kahler Krempling(Paxillus Involutus) und Nebelkappe (Clitocybe Nebularis) .

  • Hallo gdno81,


    für einen Paxillus stehen die Lamellen zu entfernt und sind vllt. auch bissel zu dick für einen solchen.
    Mit einer Nebelkappe koennte ich mitgehen, wenn Tom den recht eigenen mehlig süsslichen Geruch bestätigen kann. Der Würzige Tellerling riecht wesentlich würziger, angenehmer als eine Nebelkappe.


    Gruß
    Petra


    Nachtrag:


    Ja, wer lesen kann ist im Vorteil. Mit der von mir völlig überlesenen leicht abziehbaren Huthaut ist der Clitopilus geminus aus dem Rennen. Pilz 3 wird dann am wahrscheinlichsten eine Nebelkappe sein :)

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    Einmal editiert, zuletzt von Petra_ ()

  • Hi Petra und gdno81,
    vielen Dank für die Meinungen!


    Laccaria amethystina passt wohl, allerdings ist das arme Ding in der Tat sehr missgebildet. Habe noch die Sporen angesehen. Form und Struktur sehen richtig aus.


    Beim dritten schließe ich den Kahlen Krempling aus –“ zu viele Merkmale passen nicht. Die Nebelkappe bleibt im Rennen!
    Der Geruch, ja. "Eigen" und "süsslich" kann ich bestätigen, aber an Mehl fühle ich mich nicht erinnert. Einen guten Hinweis habe ich in ein paar Beschreibungen im Netz gefunden: Steckrübe. Zwar nicht ganz so intensiv, aber definitiv die Richtung.


    Die meisten Merkmale stimmen mit der Nebelkappe überein, nur dass der Hut bei Trockenheit hell werden sollte kann ich nicht feststellen.


    Ich hake das gute Stück zunächst als Nebelkappe ab und bedanke mich für die Hilfe!


    Gruß,
    Tom


  • Also, meiner (wohlgemerkt^^) Anfängermeinung nach stehen die Lamellen doch ganz schön dicht, besonders auf dem dritten Bild, finde ich, sieht das Lamellenbild doch sehr dicht aus....