Weißer Pilz mit gelblichen Lamellen

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.165 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,


    als "Zufalls-Pilzfinder" interessieren mich Pilze weniger als potenzielle Nahrung. Früher, noch unbekümmert und leichtsinnig, war das noch anders. Wie auch immer, ich habe es überlebt. Heute sind mir Pilzfotos bis hin zu Sporenbildern wichtiger.


    Gestern fand ich auf einem Spaziergang am Wegrand im Wald ein paar Pilze, die ich nicht zuordnen konnte, was aber rein gar nichts heißt. Leider habe ich nur fotografiert und nichts mitgenommen. Vielleicht reichen ja die Fotos?




    Falls dies nicht ausreichend ist, gehe ich gerne noch einmal den Weg und besorge Sporen. Die Pilze wachsen auf der Ostalb im Mischwald, Boden kalkhaltig (Weißer Jura).


    Vielen Dank für Eure Hilfe!


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    bei kleinen bis mittelgroßen weißen Pilzen bin ich immer sehr unsicher was eine Bestimmung angeht, dennoch will ich es einfach mal probieren. Zuvor eine Frage: hast Du mal an den Pilzen gerochen (solltest Du immer machen, mitunter hat der Pilz einen auffälligen Geruch der eine Bestimmung sehr erleichtert)?


    Ich werfe mal laienhaft in die Runde:
    --> Feldtrichterling (Clitocybe Dealbata)
    --> Mehlräsling (Clitopilus Prunulus)


    Etwas irritieren mich die doch sehr gelben Lamellen bei Deinen Exemplaren, schiebe es aber einfach mal darauf dass die Pilze schon recht alt und trocken sein könnten.

  • Hi,


    ich werfe auch mal eine Idee ins Rennen:


    Auch wenn ich die Lamellen der abgebildeten Pilze ziemlich gelb finde, verfärben die Lamellen des Clitocybe connata im Alter auch gelblich um. Auch bei diesem sind die Lamellen +/- herab laufend. Dazu passt das büschelige Wachstum der abgebildeten Pilze und das zu sehende Habitat.

  • Ich schliesse mich Kuschel an und vermute ebenso den
    Weissen Büschelrasling ( Giftpilz - war früher mal als essbar deklariert )


    Lamellen weisslich im alter Rahmfarben
    und weiteres Zitat von Wikipedia
    Das weiße, etwas glasige Fleisch hat eine knorpelige Konsistenz und schmeckt mild. Der schwach mehlartig-spirituöse Geruch wird von einem süßen Duft nach Lerchenspornblüten (Corydalis cava) überlagert.


    Wie das auch immer riechen mag :evil:


    ich nehme den Geruch von denen als parfümiert auf


  • Ich schliesse mich Kuschel an und vermute ebenso den Weissen Büschelrasling


    Frage aus Interesse (man will ja dazu lernen): Woran würdet ihr die Bestimmung festmachen? Was ist beim Weissen Büschelrasling (die Fotos hier berücksichtigend) anders als bei den oben genannten Arten?

  • Servus Chorknabe,


    bestimmen kann ich vom Foto weg nur wenige Pilze.


    Den von mir vermuteten Pilz kenne ich, weil der an einer Stelle ( geschotterter Waldrandweg mit viel Moos und Gras ) die ich oft sehe
    wächst. Somit sehen wir die wachsen vom Baby bis zum Greis.


    Allerdings sind mir solch gelbe Lamellen auch noch nie aufgefallen, aber das mag am Bild liegen.
    [hr]
    EDIT: den Feldtrichterling kenne ich nicht


    Der Mehlräsling hätte rosa Sporenpulver,
    und wurde, frisch gepflückt diesen typischen Geruch haben
    den ich "bauerngurkig"-ähnlich" finde und später aber anders riecht.

  • Hallo Bernd


    Anhand der unterschiedlichen Antworten kannst Du Dir die Frage ob ein Bild reicht schon selber beantworten. Die Vermutungen in Richtung Trichterling usw. basieren auf den herablaufenden Lamellen. Wie bereits zum Ausdruck gebracht wurde, passen da die gelben Lamellen nicht. Ich denke eher an einen Schneckling (Hygrophorus). z. B. http://www.123pilze.de/DreamHC…oad/Birkenschneckling.htm
    Bei frischen Exemplaren müsste der Hut schleimig sein, was sich bei älteren Exemplaren durch anfeuchten meistens noch feststellen lässt.


    LG Karl


    PS. Es gibt noch einige ähnliche Schnecklinge, die man nicht ausschließen kann.

  • Hallo zusammen,


    ganz herzlichen Dank für Eure Antworten und die Mühe, die Ihr Euch damit gemacht habt!


    Was für mich aus allen Beiträgen hervorgeht, ist die Verwunderung über die zu gelb erscheinenden Lamellen. Ich werde morgen wenn möglich noch einmal hingehen und eine andere Kamera mitnehmen. Dann bringe ich auch gleich einen der Pilze mit und versuche, ein Sporenbild zu fotografieren. Dass ich nicht an den Pilzen gerochen habe, mag Euch zeigen, dass ich eben blutiger Anfänger bin. Aber man kann sich ja steigern. Für heute nochmals vielen Dank!


    Herzliche Grüße


    Bernd

  • Karl, an einen Schneckling dachte ich zunächst auch, aber die stark gelben Lamellen haben mich dann doch wieder davon abgebracht. Selbst Dein gezeigter gefällt mir nicht wirklich :/


    Nun bin ich auf die angekündigten, weiteren Bilder gespannt :)

  • Hallo zusammen,


    es hat erst geregnet und dann hatte ich keine Zeit, aber gestern ging es dann doch noch einmal an die Fundstelle. Zunächst ein weiteres Bild mit derselben Kamera, an der Fundstelle:

    Das ist ein größerer Pilz neben den bereits gezeigten. Komischerweise sehen beim größeren (älteren?) Pilz die Lamellen deutlich heller aus als bei den kleinen (jüngeren?) Exemplaren.


    Nun habe ich aber etwas mit nach Hause genommen und mit einer anderen Kamera fotografiert. Farblich wurde praktisch nichts verändert, Aufnahmen sind geblitzt:


    Jetzt versuche ich gerade, noch ein paar Sporen zu gewinnen.


    Die Geruchsprobe - hmm, wenn ich den Pilz zerschneide, oder ein Stück abbreche, nehme ich einen Geruch nach leicht angekokeltem Gummi wahr. Aber das ist das Einzige, was mir dazu einfällt. Der Geruch ist schwer zu beschreiben.


    Viele Grüße


    Bernd

  • Hallo Bernd


    Die Lamellen stehen sehr dicht, was mich wieder von Schneckling abbringt. Das Gilben tritt wohl nur bei angetrockneten Fruchtkörpern auf, was eine Bewertung als Bestimmungskriterium unwahrscheinlich macht. Einen Namen für Deinen Fund kann ich Dir leider nicht nennen.


    LG Karl

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ist mir gerade in einem anderen Forum ein Gedanke gekommen (danke, Gerd!):
    Hat schon mal jemand hier an Clitocybe houghtonii gedacht?
    Der sollte auch gelbliche Lamellen haben dürfen.



    LG, Pablo.