Unsicherer Pfifferling

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.638 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Coprinus.

  • Hallo und guten Abend!


    Hab eine "Pfifferlingsart" gefunden, die mich hadern lässt.


    Der Wuchs war büschelig, meist 5 - 8 Stiele aus einem Ursprung, welcher - und das lässt mich an den Ölbaumpilz denken - aus Totholz kam.


    Ich habe im Regen auf dem Boden gekniet und mit den Fingern den Ursprung der Büschel erfühlt, definitiv allesamt auf Holz. Direkt aus dem Holz.


    Es gab nur Nadelholz, Hochstammfichten und zwei einige Meter entfernt stehende Lärchen. Unter dem Moos zwischen diesen Bäumen könnte auch anderes Totholz gelegen haben.


    Ich habe noch nicht so viele Pfifferlinge gesehen und geerntet, aber diese hier kamen mir komisch vor, weil eben ganz sicher nicht "erdbewohnend".


    Die Bilder sind leider auch nicht besonders gut geworden - und es hat satt geregnet.


    Fundort war das Sauerland, etwa 300 Meter ü.M., an einer Stelle, wo sonst bisher nur einzelne Pfifferlinge standen (ich vermute Samt-Pfifferlinge), deren orangene Hüte auch schön gefärbt waren (leider kein Bild, aber diese hatten auch bisher nie ein solch büscheliges Wachstum). Aber eben nicht so und dazu das büschelige Wachstum auf Holz.


    Ein Geruch war nicht festzustellen.


    Tut mir leid mit den Bildern, am Fundort war ich wohl zu verwirrt vom Pilz, um auch etwa an den Querschnitt zu denken...


    Der Ölbaumpilz wäre jedenfalls ein - wenn auch eher unschöner - Erstfund...



    • Offizieller Beitrag

    Halo, Mirko!


    Das ist Cantharellus friesii (Samtiger Leistling).
    Das machen viele Mykorrhiza - Pilze, daß sie Totholz durchwachsen und dann dort Fruchtkörper bilden.
    Gallenröhrlinge und Kartoffelboviste habe ich auch schon in Hüfthöhe an teils noch vitalen Bäumen gesehen. ;)



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo, herzlichen Dank!


    Dann passt das also doch mit meinen Samt-Pfifferlingen. :)


    Sie kommen aus dem Erdreich, "durchbohren" das Totholz und bilden dann die Fruchtkörper aus...muss man ja erstmal wissen. Umso mehr freue ich mich über Deine Antwort!


    Hab erst diesen Herbst intensiver mit den Leistlingen begonnen, aber solch ein büscheliges Wachstum hatte ich bisher nicht gesehen beim C. friesii.

  • Hallo Mirko,


    "herzlichen Dank Pablo" , da schließe ich mich an.


    Ich war schon am tippen und das Ergebnis wäre auch meinerseits das gleiche gewesen, aber noch lange nicht so zielsicher und eindeutig wie bei Pablo.


    Ich hätte noch gefragt, ob Du Fruchtkörper mitgenommen hast, um die Biolumineszenz zu testen, oder die vermeintlichen Lamellen nicht mal unter einer Lupe betrachtet hast, um dann doch Leisten zu erkennen.


    Ich hätte auch vermutlich das Stück Substrat ausgegraben, um beim vermuteten Ölbaumpilz sicher gehen zu können, dass es Laubholz ist und kein Nadelholz.


    Die Leisten laufen zu weit am Stiel herab und sind keine Lamellen, der Hutrand ist zu flatterig unregelmäßig und zu pfifferlingsartig.


    Jetzt hab ich doch noch was dazu gepinselt.


    @Pablo :


    Es ist erstaunlich, was Du immer wieder aus dem "ff" kurz hinzauberst.


    Danke an Dich.


    Liebe Grüße an Euch,


    Markus

  • Hallo Markus, Deine "nicht gestellten" Fragen werde ich mir wieder aufrufen, sobald mir Ähnliches begegnet.


    An die Biolumineszenz hatte ich gar nicht gedacht...aber Leisten war mir klar (was ich persönlich schon prima finde).


    Das Holz ausgraben für ein besseres Foto, hatte ich ebenso nicht auf dem Zettel. Weil ich einerseits nicht den Pilz schädigen wollte und andererseits eh von "ungeniessbar" ausging. Hätte ich es getan, wäre mir die Wuchsart wohl deutlich gewesen. Aber ich schaue da nochmal nach, sofern ich es hin bekomme.


    Nun ja, es wurde langsam dunkel und als ich so kniete, sah ich im Augenwinkel noch eine Marone... ;)


    Bin aber schon froh, dass wir den Ölbaumpilz ausschliessen können!