Hallo, Stachelpilzler!
Da wäre diese eine Art, die ich schon mal in einem dieser Fortsetzungsbeiträge gezeigt habe. Damals nur ein paar kleine, anscheinend sehr junge Exemplare. Das war am 06.08. diesen Jahres.
Fundort ist ein reiner Buchenbestand aus meist älteren Bäumen an einem Südwesthang im Odenwald auf ca. 300 m üNN.
Der Boden ist offen, karg (kaum Moos und Gras, dünne Streuschicht aus Laub und Buchencupulen), eher trocken, das Milieu an der Stelle wohl +/- neutral, der Untergrund Bundsandstein.
Der Pilz sah jung am 06.08. so aus:
Dazu auch ziemlich klein (Hutbreite kaum über 2 cm).
Der Hut ist oben recht weich (dickes Filzlager), darunter etwas korkig von Trametenähnlicher Konsistenz.
Die Stiele sind sehr kurz, rudimentär bis kaum vorhanden, aber nicht dürr. Die Stieloberfläche gleicht der Hutoberfläche (ist aber etwas mehr graubräunlich): Irgendwie wattig - schwammig - filzig.
Ich hatte einen fruchtkörper damals mitgenommen und nicht weiter beachtet (hielt es für einen jungen Hydnellum compactum) und erst einige Tage später wieder aufmerksam geworden, weil's in der Küche stark nach Maggi roch. Dann erst habe ich den jungen leider durchgeschnitten:
Das sah dann so aus.
Also kein Hydnellum, abgelegt hatte ich den erstmal als Phellodon confluens (Verwachsener Duftstacheling). Was aber wahrscheinlich fehlbestimmt war. Ich bekam in der Zwischenzeit den Hinweis, daß es ein junger Phellodon melaleucus sein könnte.
Am Samstag waren ein paar Leute aber wieder an der Stelle, und nun stand der ganze Wald an einigen Stellen quasi bodendeckend mit dem Pilz voll. Und er sieht ganz anders aus (Hilfe).
Leider sind meine Bilder Mist, aber vielleicht hat Anna noch ein paar Ergänzungen.
Dazu muss man sagen, daß die Pilze nun alles andere als jung sind. Einige Exemplare waren auch schon befallen von Parasiten, alle stark durchwässert durch den Regen der letzten tage, aber zweifellos vital wie weißes Sporenpulver auf den Blättern und weißliche Zuwachskanten belegen.
Die Pilze sitzen dicht über dem Boden, Stiele sind oft kaum zu erkennen und stark durchwachsen mit Bucheckern, Blättern, Zweigstückchen.
Die Pilze wachsen meist auch stark ineinander, sowohl mit Hüten als auch mit den Stielen und Bilden so recht wunderliche Formen.
Die Hutmitten sind teils fast schwarz, mehrheitlich aber dunkel graubraun. Die Hutoberflächen sind schwammig, mit einem dicken zerstrubbelten Filz belegt, darunter ist das Fleisch zähelastisch, im Stiel auch teils holzig.
Die Stiele sind kompakt und - sofern erkennbar - teils deutlich über 5mm dick. Die Einzelhüte messen bis zu 60mm, wobei die zusammenfließenden Gesamtgebilde deutlich größer sind.
Die Stieloberfläche ist dunkel graubraun (analog zur Hutoberfläche) und auch ähnlich schwammig.
Ich schwanke nun zwischen Phellodon niger, Phellodon confluens und Phellodon melaleucus.
Phellodon niger hat mir neulich Joli mitgebracht, der war sehr ähnlich, allerdings nicht so kompakt und im Schnitt schwärzer. Dort war dieses glänzende Schwarz sehr auffällig, daß eben nicht nur im Stiel, sondern auch im Hut bei einem reifen Exemplar durchgehend zu finden war.
Phellodon confluens sollte wohl nicht so dunkel sein, gerade im Fleisch nicht? Oder liegt das hier am Alter und an der Durchwässerung?
Phellodon melaleucus sollte dünnere und längere Stiele haben und auch nicht diesen wabbeligen Filz auf Hut und Stieloberfläche?
Da wäre jeder Rat hilfreich. Stachelinge hatte ich bisher nur wenige in der Hand, die Angaben in der Literatur und im Netz sind teils wiedersprüchlich. Auch wenn ich >diesem Schlüssel< folge, komme ich immer mit irgendwelchen Details in Konflikt. Da passen Farben, Beschaffenheit des Stiels und / oder Habitus irgendwie nicht zusammen.
LG, pablo.